Ei•n Von einer stereoskopischen Untersuchung habe ich vorgestern berichtet, davon erzählt, in meinem Fundus befinde sich auch die graphische Darstellung des Hologramms Ei•n von Harald Mike Mielke. Auch das Original befindet sich in meinem Besitz, doch das ist nicht abbildbar. Deshalb sei hier die zeichnerische Nachstellung gezeigt. Die beiden im Blatt der Fleischeslust gedruckten Texte dazu habe ich auch gefunden. Ich habe mich schließlich eines Tages entschlossen, kein überflüssiges Papier mehr aufzuheben, weshalb ich das meiste ins Zeitalter der Digitalisierung überführt habe. Da muß ich zwar auch ziemlich suchen, weil ich mir meistens nichts gemerkt habe, unter welcher Rubrik beziehungsweise unter welchem Titel ich das abgelegt habe. Aber meine in Parade stehenden apfeligen Rechenmaschinen haben glücklicherweise jeweils eigene Brillen namens Spotlight; nur das EiBook nicht, das ist mit zwölf Jahren zu alt. Die drei haben mich erhellt. Und so gebe ich gut dreißig Jahre nach Erscheinen zum besten, was ich unter Seltsamkeiten zu verbuchen hätte, da es doch mit einer seltsamen Einschätzung daherkommt, die ich 1978 von mir gegeben habe: «Film und Photographie haben ausgedient. Man wird sie bald nur noch in Museen und auf Kunstauktionen finden, als Relikt einer optisch primitiven Zeit.» Ich müßte ohnehin eine Rubrik meiner größten Irrtümer einrichten, schließlich habe ich in meinen Prognosen mehr als einmal ziemlich daneben-, also auch vorbeigeschossen. Aber zunächst soll es um Ei•n gehen, was soviel wie Ei unendlich bedeutet und das mir nach wie vor gefällt, obwohl alles anderes als ein Technofix bin und der Ausbrüter dieses Eies längst Weinbauer geworden ist, was ich zu den anständigen Berufen zähle, beziehungsweise mittlerweile gar in der altersbedingten Hängematte eines wohlbehaltenen Erbes schaukelt. Man genieße es also oder backe sich eins drauf. In Augenhöhe hängt eine Glasplatte. Sonst ist nichts zu erkennen. Doch dann schaltet Matthias Lauk einen über der Platte montierten Strahler ein, und plötzlich sind da drei, vier und mehr Eier in grellem Grün, das nach oben in Blau übergeht. Dreht man den Kopf, dann wird eine scheinbar unendliche, wiederum die Farbe wechselnde Kette von Eiern sichtbar. Sie schwebt frei in der Tiefe des Raums. Ei•n heißt die dreidimensionale Lichtplastik des Münchners Harald Mike Mielke, und Holographie heißt die Technik, die den Eiersegen ermöglicht. Rund dreißig Exponate werden jetzt im Museum für Holographie und neue visuelle Medien ausgestellt. Mit der Gründung im Dezember vergangenen Jahres machte der schwäbische Wahl-Kölner Lauk für bundesdeutsche Kunstinteressenten den Zugang zu einem Medium frei, das von einem Großteil der Kritik immer noch naserümpfend in den Bereich der phantsasievollen SpinnerEi•n verwiesen wird. Um die Ablehnung zu erklären, weist der gelernte Philosoph Lauk gern auf die verkümmerte Wahrnehmungsfähigkeit hin: Mit zwei Augen im Kopf kann man zwar räumlich sehen, doch die Gewohnheiten sind durch das Betrachten von Photographien, Filem und Fernsehbildern auf zweidimensionalen Sehen rediziert. So gibt es in Pulheim immer wieder Museumsbesucher, die zwar wie gebannt vor einer Platsik stehen, aber nicht, um sie herumspazieren, um so neue An- und Einsichten zu ergattern. Holographie ist so kompliziert, wie das Wort klingt. Die scheinbar frei im aum schwebendsn Lichtplastiken werden auf Spezialphotoplatten aufgenommen. Wenn Sonnen-, Kunst- oder Laserlicht auf das entwickelte Bild fällt, entsteht für den Hologramm-Betrachter der Eindruck, er könne das Objekt wie eine Plastik anfassen. In Lauks Museum ist die noch junge Geschichte der Kunstform lückenlos dokumentiert. Eine ungewöhnliche Rarität: das beim US-amerikanischen Flugzeughersteller McDonell-Douglas entwickelte Pulslaserhologramm von 1972. Es simuliert eine Szene unter Wasser: Aus dem Rest eines Schiffswracks schwimmt ein Froschmann heraus. Im Vordergrund begutachten zwei Taucher einen tönernen Krug, während im Hintergrund ein Mann mit einer Lampe hantiert. Die meisten Exponate der Dauerausstellung sind jedoch jüngeren Datums und in der Regel statt mit Laser- bei normalem Weißlich zu rekonstruieren. Die meisten Holographiker haben sich in dem neuen Medium aus verwandten Kunstsparten genähert. Mielke, der einzige Deutsche, der das kostspielige Kunsthandwerk in einer eigenen Werkstatt betriebt, kommt von der Photographie. An seinem Ei•n arbeitete er fast ein Dreivierteljahr, bis es seinen Qualitätsansprüchen genügte. Finanziell unterstützt wurde die Herstellung des ersten vervilfältigten Hologramms (üblich sind Unikate) von der Roth-Händle-Edition, die es nun zum Preis von 1.150 Mark auf dem Kustmarkt anbietet. Der kreative Ableger der Tabakindustrie uterstützte auch Matthias Lauk bei Ausbau seines Museums. Die Sammlung ist unzwischen groß genug, um auch in anderen Museen gezeigt werden zu können. Doch solange sich kein Förderer findet, bleibt die Schau ein exklusives Spektakulum. Die größte Entdeckung seit der Lichtbildnerei darf vom großen Publikum immer noch entdeckt werden. Playboy am Abend, Heft 11, 1980, S. 66 Abbildung: © Frank N. Stein 1980
Dickes Ei•n
Den erwähnten älteren Text von 1978 aus dem sexiest Blatt überhaupt, der auch auf die komplizierte, höchst aufwendige Technik des oberen Ei•nsprungs eingeht, trage ich nach. Irgendwo hatte ich mal etwas kommentiert. Wo oder bei wem, das ist von meiner oberen Langzeitsuchmaschine nicht algorhythmisiert Aber da bei mir offensichtlich wenig verloren geht, ich muß nur richtig suchen, so kamen mir diese Zeilen aus dem digitalen Archiv entgegen. Ich will es nicht verheimlichen: Der Holographie-Vergleich hat was, der geht fast ins Metaphorische. Immer wieder ist man versucht, zu ergreifen, was sich wie im richtigen Leben dreidimensional vor einem auftut. Doch man ist gezwungen, still auf seinem Standpunkt zu verharren, darf sich nicht auf das Objekt zubewegen, da eine Veränderung der Perspektive es verschwinden läßt. Genau: Suchbild. Aber das ist der Stand der achtziger Jahre. Ich bin nicht auf dem aktuellen Stand der Holographie-Forschung. Als ich mich mit dessen künstlerischer Abteilung beschäftigte, konnte man dem Eindruck erliegen, es würde nicht mehr lange dauern, bis man sich dem Objekt seiner Begierde zumindest scheinbar auf den Schoß setzen könnte. Ich denke dabei beispielsweise an faszinierende Hologramme wie Ei•n von Harald Mike Mielke, das die Unendlichkeit greifbar zu machen schien (und das nun unbeachtet irgendwo bei mir herumliegt). Zu einer Weiterentwicklung scheint es jedoch nicht gekommen zu sein. Ich lese immer nur von deren technischen Nutzung im Bereich der Gewinnmaximierung. Andererseits hat das auch wieder mit Illusion zu tun. — Ich gehe bei Gelegenheit mal auf die Suche und schaue, ob ich was aus dem Internetz gefischt kriege, ob an der Artistik des Scheinbaren seither überhaupt weitergeforscht wurde. Das habe ich nun getan. Sonderlich ergiebig ist das nicht. Die regenwaldschützerische Suchmaschine ist (wie bei anderen Themen auch) ganz dünn bewaldet, das von mir nur in Notfällen benutzte Datenkrakenmonster gibt etwas mehr her, und am meisten findet sich noch bei exalead, die ich mittlerweile ohnehin bevorzuge. Aber auch dort ist eine überwiegend technische und gleichermaßen wissenschaftliche Nutzung oder in solchen Pipifaxereien zu erkennen, deren Faszination wohl die meisten unterliegen. Die Kunst als Hologramm scheint steckengeblieben zu sein. Was da vorgeführt wird, sind nicht unbedingt erkenntnisbahnbrechende Neuerungen. Das ist fast schon wieder beruhigend, denn ich war von diesen künstlerischen Technofixereien tatsächlich nur in ihren Anfängen gebannt. Teilweise schlägt sogar Verächtliches zu Buche: Müder Abklatsch des Auges. Aber ein zum Thema passendes objet trouvé soll nicht unterschlagen werden: Die Dinge verändern sich, je nachdem aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet.» >> kommentieren Suchbild-Mike
haben wir übrigens Mielke genannt. Er hat unter anderem ein Hologramm, die Vergangenheit der Zukunft möge nicht vergessen werden, titels Slartibartfast erstellt. Das befindet sich leider nicht in meinem Depot, aber in meiner guten Erinnerung. Mit ihm und Hans Pfitzinger habe ich nämlich lesend und manchmal bei einem bißchen Lachgras gackernd per Anhalter die Galaxie durcheilt.Wie, watt
Sie findennicht......muss ihr "Trüffelschweinchen" wieder ran ?! Bis morgen früh!-, ja UPS
Abbildbar...ich las auffindbar....Sie wissen ja, da gehen dann immer die Instinkte mit mir durch Instinkte,
Sie wissen ja, haben etwas Tierisch-Begieriges. Aber diese zuletzt gezeigten Bildchen kennen Sie bereits von Ihren gierigen, mehrfach vorgenommenen Streifzügen durch meine Katakomben. Sie haben keinerlei Interesse an diesem Kunsthandwerk gezeigt, nicht einmal an dem technischen, nicht abbildbaren Wunderwerk Hologramm. Das ist Ihnen ohnehin zu sehr technische Pipifaxerei. Ich würde es auch nicht rausrücken. Allenfalls an einen Liebhaber. Der würde jedenfalls das teure Geld bezahlen, das es kostete. >> kommentieren Bewegte Zukunft
Film und Photographie haben ausgedient. Man wird sie bald nur noch in Museen und auf Kunstauktionen finden, als Relikt einer optisch primitiven Zeit. Denn die Lichtbilder von morgen sind anders — dreidimensional und mobil. Das sieht dann beispiesweise so aus: Da hängt ein Bild an der Wand, etwas fünfundzwanzig Zentimeter hoch, ebenso breit, auf dem zwei Mädchen gegenüber knien. Das eine beugt sich vor und kost die Brust der anderen: nicht gerade bewegende, aber bewegte Bilder, aber kein Projektor weit und breit. Holographie heißt das.Das neue Medium hat Zukunft. Bereits auf der diesjährigen Photokina (September 1987) wird es von sich reden machen. Die Hologaphie geht zurück auf eine Erfindung des in London lebenden Ungarn Dennis Gabor, der schon 1948 versuchte, die Probleme der Elektronenmikroskopie in der Theorie zu lösen. Praktisch anwendbar wurde seine Idee erst in den Jahren nach 1957, als mit der Erfindung des Lasers durch den US-Amerikaner Gordon Gould eine Lichtquelle zur Verfügung stand, die «kohärentes», das heißt gleichphasiges Licht von nur einer Wellenlänge liefert. Mit diesem künstlichen Licht waren die idealen Voraussetzungen für die Holographie geschaffen. Bei der Rekonstruktion holographischer Abbildungen geschieht folgendes: Aus einem länglichen Metallkasten tritt ein fadendünner, roter Lichtstrahl, der von verschiedenen Linsen aufgefächert wird. Das Licht trifft auf eine rechteckige, transparente Filmfolie, durch man beispielsweise eine Schachtel Zigaretten erblickt. Versucht man, hinter die Folie zu greifen, um die Schachtel zu fassen, tappt man ins Leere. Die Schachtel ist nicht vorhanden, sie besteht aus dreidimensionalen Lichtskulpturen, die duch den Laserstrahl sichtbar gemacht werden. In der Bundesrepublik wurde die Holographie bisher fast nur von Wissenschaftlern verwendet. Die Forscher wandten sie an als Präzisionsmethode zur Materialprüfung, zur Schwungungsanalyse und Windkanalforschung im Automobilbau. Inzwischen beginnen immer mehr Künstler, etwa Dieter Jung, mit den Möglichkeiten dieses neuen Mediums zu spielen. Oder der Münchner Harald Mike Mielke, der bereits ein komplettes Holographie-Studio eingerichtet hat. Dort entstehen Porträts oder Stilleben, die wie Bilder an die Wand gehängt und mit Kunst- oder Tageslicht sichtbar gemacht werden. Neben den statischen Hologrammen, die mithilfe eines komplizierten Aufbaus an Spiegeln, Strahlenteilern und Strahlenaufweitern hergestellt werden (wobei dieser Aufbau bei jedem neuen Hologramm wieder erneut erfolgen muß) gibt es auch Multiplex-Hologramme. Bei diesen Bewegungsbildern wird das Objekt auf einer Scheibe gedreht und während dieser Zeit von einer Filmkamera festgehalten. Dieser hierbei entstandene Film wird später durch eine holographische Kamera Bild für Bild in Form von Schltzen auf einen zweiten Film belichtet. Filmbilder bewegen sich, weil sie Bild für Bild mit gleichmäßiger Geschwindigkeit vor der Projektorlinse ablaufen. Anders bei der Holographie: Hier kommt Bewegung in die Szene, sobald sich der Betrachter vor einem holographischen Bild bewegt, beispielsweise auf und ab geht. Und da das menschliche Auge stets eine größere Anzahl dieser Hologramm-Schlitze erfaßt, entsteht dabei der dreidimensionale Bewegungseindruck. Je nachdem, um wieviel Grad sich die Filmkamera um ein Aufnahmeobjekt herum bewegt, so groß ist dann auch der Betrachtungswinkel, der auf der Filmfolie in Form von Schlitzhologrammen zu sehen ist. In der Regel geben Multiplex-Hologramme einen Blickwinkel von 120 Grad wieder. Es existieren aber auch schon sogenannte Rundum-Hologramme von 360 Grad. So diffizil die Erstellung eines Hologramms ist, so schwierig ist auch die Produktion von Duplikaten. Womit die wenigen Hologramme. die bis heute existieren, bereits einen enormen, ständig steigenden Sammlerwert besitzen. Ein Porträt kostet bei Harald Mike Mielke zwischen 5.000 und 7.000 Mark. Ein Duplikat eines 120-Grad-Hologramms kommt (samt Beleuchtungseinrichtung) auf 500 Mark. Aber die Holographen, so die Berufsbezeichnung der Künstler, die sich dieser neuen Technik bedienen, denken schon weiter. Sie sehen bereits Fernsehbilder, mitten ins Zimmer projiziert und von allen Seiten zu betrachten (2022). PB Savoir vivre, vers le soir (Tel qui rit vendredi, dimanche pleurera.), Trends, Heft 5, 1978, S. 225 >> kommentieren Schwaben in Köln?
Die migrieren sonst doch alle nach Berlin! In 10 Min. könnte ich jedenfalls dort sein (mit dem Fahrrad!) ... Immer wieder erschreckend, was ich unter meiner Dunstglocke so alles nicht mitbekomme und schön auch, dass es nicht nur den einen Eierkontext gibt. Klingt spannend, ich fahre hin.Dahingefahren
bin ich, wurde ich gestern, und zwar in die Straße der Freiheit, wo ich von einer jungen Frau, als schätzungsweise Vierzehnjährige ist man das heute ja, als Fremder, anders als in meinem westlichen Dorf, sehr freundlich, also ohne diese befohlene US-amerikanische Kundenannäherung, begrüßt wurde, ganz nahe, ein paar Minuten zu Fuß nur an der Trave, fast an der Ostsee, also dort, wo man die DDR immer noch ein wenig sehen kann, sie spürt, etwa durch die Grußfreundlichkeit gegenüber Fremden, und wohin eine andere junge Frau, das sich in den Endspurt ihrer Dissertation begebende, für mich seltsame Axolotl-Genforschung betreibende Töchterlein, vermutlich in Bälde hinziehen wird, zu ihrem Wirtschaftsingenieur, der nach einem Kohlenpott-Intermezzo zurückgekehrt ist und dort bleiben möchte und sich deshalb dort ein nahezu perfektes Haus für wahrlich günstiges Geld gekauft hat nahe der heimatlichen Ostsee und dennoch in der Nähe des lübeckschen Arbeitsplatzes. Ich verstehe es gut, denn es ist wirklich sehr schön dort aufm Land. Und aufrichtig freundlich sind sie auch noch, die Ossis aus dem dem ehemaligen, strengstens bewachten Sperrgebiet.Deshalb komme ich, bester Jagothello, erst jetzt dazu, Sie davor zu warnen, da hin zu fahren, wo Sie sicherlich auch freundlich begrüßt worden wären von ihm, dem Schwaben, denn die sind grundsätzlich als ebenso freundlich bekannt, von mir hin und wieder gar als penetrant empfunden, weil sie einen auch gerne mal gegen den eigenen Willen an die Hand nehmen und an einen Ort bringen wollen, um den man sie befragt hat. Dieser Schwabe aber, der kann Sie nicht mehr begrüßen, da er 2009 gestorben ist. Zudem hat Matthias Lauk die Leitung des in den späten Siebzigern von ihm gegründete Museum für Holographie und neue visuelle Medien meines Wissens schon vor längerer Zeit unter die Fittiche der Gemeinde Pulheim gegeben. Auf sonderliche Behütung scheint mir die Verwaltung des Städtchens, so etwas wie ein trou perdu (Napoleon hat schließlich auch dort geherrscht), ein verlorenes Kaff, das ich nur noch dunkel in nicht eben attraktiver Erinnerung habe, nicht eben Wert zu legen, ist das Holographie-Museum doch nicht einmal auf deren Internetseite verzeichnet. Ich weiß also gar nicht mal, ob es noch exisiert. Anders offensichtlich die Sammlung Lauk, in deren Seite sämtliche holographisch tätigen Künstler verzeichnet sind, die unterm Dach Platz gefunden haben. Es ist dennoch nicht ersichtlich, ob die Seite gerade erst gegründet wurde und erweitert werden soll oder ob nach dem Tod von Matthias Lauk niemand mehr Lust verspürt, daran weiter zu arbeiten, sie zu vervollständigen. Ich habe seit den Achtzigern keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt, da mein Interesse an diesem Medium als einem der bildenden Kunst doch recht erlahmt war. Also machen Sie sich klug, bevor sie sich, am Ende noch den eigenen Energiehaushalt muskelkulturell belastend, in den Nordwesten Kölns aufmachen. Da mache ich mich...
nicht mehr auf, denn da bin ich schon. Pulheim allerdings ist nicht der Nordwesten von Köln, sondern nun endgültig schnöder Vorort, Ministerpräsidentenheimstatt und Wohlstands-Kommune. Nicht so schlecht also für ein kleines, feines Museum. Ich bin mal gespannt, was ich da so vorfinde.Ich kenne Pulheim
als ein tristes (Vor-)Städtchen, in dem ich, als ich das letzte Mal dort war, nicht einmal tot überm Zaun hängen wollte. Aber es war selbständig. Doch was rede ich, das einzige was ich tatsächlich kenne, kannte, war eben dieser Pletschmühlenweg, an den ich mich jedoch auch nur noch dunkel erinnere.Ministerpräsidentenheimstadt. Wie soll ich das verstehen? Frau Kraft wohnt dort? Es wäre verständlich, wie mir die Kölner einhellig versicherten, wolle jemand, der in Düsseldorf arbeitet, dort nicht auch noch leben. Aber die ist doch nicht aus Kölle. Oder wie oder was? Eine Art Sankt Helena?
Hat die Frau Bundeskanzlerin eine neue Festlandinsel für Abgehalfterte gefunden? Ziemlich fernab von Berlin, in der Banlieu für Arrivierte? Kommt da nun eine Mauer drumherum?>> kommentieren Man sieht nicht was man sieht
Zwei Kurzbemerkungen, wenn Sie gestatten:(1) Als Liebhaber bildlich/fotografischer Augenwischereien und anderer Gesichtsbetruegereien interessieren mich diese Hologramma sehr, obwohl sie mich in Verwirrung zuruecklassen. (2) Bin ich der einzige bei dem beim Betrachten des Ei*n immer wieder das Michelin-Maennchen im Sinne kommt? Gruss, T. Michelin-Männchen.
Warum nicht. Es mag sein, daß Sie nicht der einzige sind. Aber es ist auch insofern problematisch, als es sich bei der Abbildung lediglich um einen Versuch handelt, dieses mich tatsächlich immer noch, auch nach weit über drei Jahrzehnten, faszinierende, eben dreidimensionale Hologramm in zwei Dimensionen nachzustellen. Eigentlich kann das nur nachvollziehen, wer so etwas schon einmal gesehen hat. Der Unterschied zwischen einem etwa im Museum hängenden Original und einer nachgedruckten, also photographisch kopierten Wiedergabe, ist weitaus gravierender. Wer einmal das Original eines Malers gesehen hat, tut sich in seiner Vor- beziehungsweise Nachstellungswelt leichter. Ei•n stellt hierbei eine wirkliche Besonderheit dar. Die meisten anderen Hologramme üben auf mich diese Wirkung nicht aus. Das mag auch daran liegen, daß ich einen persönlichen Bezug sowohl zum Objekt als auch zu dessen (Herstellungs-)Geschichte habe. Nur vorzeigbar ist diese endlos scheinende REi•nung eben nicht, da hierfür eine spezielle Beleuchtung erforderlich ist, die als Hintergrund dafür installiert werden muß. Technik eben.Dazu noch eine Anmerkung am Rande. Wenn ich es hervorkrame und es fällt mir zu Boden, dann habe ich in jeder der hundert oder tausend Splitter, in die es zerborsten sein könnte beim Aufprall, exakt denselben Inhalt, quasi hundert- oder tausendfach das Original. Birgit Vanderbeke
ist mir eben noch eingefallen, weil die einen Roman verfaßt hat titels Ich sehe was, was du nicht siehst. Der Titel tut hierbei eigentlich nichts zur Sache, er betrifft das tiefsüdliche Linksrheinische, das ich einmal unter Unterschiede verarbeitet habe. Entscheidender ist, daß in diesem Buch Personal eine Rolle spielt, das über bildende Kunst referiert, wovon auch der Titel abgeleitet ist. Daran angelehnt beziehe ich mich auf den Satz von Paul Klee, der meinte, Kunst bilde nicht die Wirklichkeit ab, sie mache sichtbar. Im übertragenen Sinn ließe sich das im besonderen auch auf die die hier beschriebene Form der Holographie, auf das Hologramm Ei•n anwenden.Ich sehe was, was du nicht
siehst von Birgit Vanderbeke habe ich mit Genuß gelesen, was sicherlich auch mit meinem Umzug in den Süden Frankreichs zu tun hatte, da sie nach ihrem Ortswechsel in die Gegend des wütenden Mistrals, bei ihr vermutlich der Rand des Massif Central, am Bouche-du-Rhône hat er sich wohl ausgetobt, Beobachtungen humorvoll beschrieben hatte, die den meinen gleichkam, aber auch, weil das Schreiben über Kunst (marginal) thematisiert wird. Dann kamen noch zwei oder drei Bücher, die älteren Muschelessen und Alberta empfängt einen Liebhaber sowie, quasi notwendigerweise, Gebrauchsanweisung für Südfrankreich. Doch dann erlahmte mein Interesse. Ich sehe was, was du nicht siehst hat mich am ehesten unterhalten. Der durchaus geschätzte Bonaventura nennt das neueste Buch etwas abfällig «ein dummes, überflüssiges», mir scheint jedoch, ein jeder möge sich sein eigenes Urteil bilden; vermutlich wird es anderen gefallen. Wie auch immer, mir geht ohnehin jede Lust auf deren Lekture, auf derartige «Identifikation» ab. Es mag am Alltag liegen, der sich wohl ein- oder auch verschliffen hat.>> kommentieren Spamming the backlinks is useless. They are embedded JavaScript and they are not indexed by Google. |
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