Den buddhistischen Gang ... den geht Hans Pfitzinger in seinem tazblog: «Manchmal entwickeln sich die Dinge schneller, als ich es in meinen kühnsten Träumen zu hoffen wage. Vor zwei Jahren stand in einer kleinen Intellektuellen-Zeitschrift mit dem untertriebenen Titel Die Gazette ein Artikel über das Ende des Ölzeitalters. ‹Peak Oil› hieß der damals nur wenigen Leuten bekannte Begriff, und gemeint war der Zeitpunkt, an dem die Erdölförderung ihren Höhepunkt erreicht, weil die Vorräte zu Ende gehen. Von da an geht's bergab, Öl und damit Benzin und Gas werden immer teurer. Das verändert unsere gesamte Existenz in einem Ausmaß, das sich die meisten Menschen im Westen, die den gegenwärtigen Lebensstil für ‹natürlich› halten, schwer vorstellen können. Für uns ältere Zauseln wird sich die Rückkehr zu früheren Überlebensstragien nicht so dramatisch darstellen. Zum Beispiel werden Kartoffeln aus Chile und Südafrika nicht mehr mit denen aus Erding und Fürstenfeldbruck konkurrenzfähig sein, weil an die S-Bahn Güterwaggons zur Versorgung der Großstädter mit Lebensmitteln angehängt werden. Weine für Münchner kommen nicht mehr aus Chile und Kalifornien, sondern mit Güterzügen aus Schwaben, Franken und höchstens noch vom Gardasee. Der Plastikramsch, der ja ebenfalls aus Erdöl hergestellt wird, verschwindet. Kinder kriegen wieder Holzspielzeug. Die Karosserien der solar betriebenen Elektroautos werden aus Hanf hergestellt, der in unseren Breiten wächst und gedeiht. Und Iran und Israel werden schon bald von Atom- auf Solarenergie umsteigen, denn die gibt's dort im Überfluss. In ganz Afrika entstehen unter Anleitung von Jürgen Kleinwächter aus Lörrach Solar Villages, die ihren Energiebedarf selbst erzeugen. Die Sahelzone wird wieder begrünt und zur Kornkammer für die umliegenden Länder. Irgendwann wird es dann keine Kriege für Öl mehr geben, weil es kein Öl mehr gibt. Das wird noch ein bisschen dauern, andere Dinge werden sich schneller ändern. Der Verkauf von Geländewagen und anderen Spritfressern geht jetzt schon zurück, was wiederum den CO2-Ausstoß reduziert. Und ich muss mich nicht dauernd aufregen, dass so Vieles falsch läuft um mich herum, und kann mich zum Meditieren zurückziehen mit dem Wissen: Es geht alles seinen buddhistischen Gang. Aaaaoooommmm.» Kommentar meinerseits und dort: Aber wer wird zuerst seine Stars and Stripes in die Sonne rammen und laut rufen: Ick bün all hier!?
Es wäre schön wenn du und der Hans Pfitzinger recht hätten. Tatsächlich wird es aber so wie immer laufen. Zuerst werden sie um jeden Tropfen Öl kämpfen, dann um das Land auf dem sie Pflanzen anbauen können um Öl zu erzeugen und erst ganz zum Schluss wenn alles was möglich ist, zerstört wurde, werden die Menschen die Herrschenden davon jagen und von vorne beginnen. Wir bekommen dieses Jahr noch Krieg mit dem Iran. Wir. Als Nation. Um ein imaginäres Israel zu verteidigen und um die Leute hinter Bush und Merkel zu befriedigen. Es ist zum heulen. Übrigens viel Spaß in der neuen Behausung hier. Eselpreis ...
... an den Benzinpreis gekoppeltNach einer Meldung von afp (12. Juni 2008) sind im Gefolge der Benzinpreise in Zentralanatolien die Preise für Esel rasant gestiegen. Im letzten Jahr kostete ein Grautier noch 26 Euro, in diesem Sommer muss man schon 180 Euro dafür bezahlen. afp: "In manchen Dörfern sind die Bauern wegen der hohen Spritpreise inzwischen von ihren Traktoren auf Esel umgestiegen." Vorausschauende Landwirte in Deutschland sollten schon mal die Zucht von Zugpferden beschleunigen. Und kann sich eigentlich noch jemand an Autos mit Holzvergasern erinnern, die bis Anfang der 50er-Jahre durch die Straßen rauchten?
Wir haben Menschen auf den Mond gebracht. Es wird dann ja wohl möglich sein, die individuelle Mobilität auch ohne Öl aufrechtzuerhalten.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/799496/ Auf eine andere Art optimistisch. Hoff, hap und Loreley
@Jochen Hoff: Wie meinst Du denn das mit «ihr»? Sind «hap» Pfitzinger und ich Siamesen, nur weil wir mal sozusagen in einem Zeitungsentenei vor uns hingebrütet haben? Die Verschiedenheit ist doch beträchtlich – so sehr wir einander schätzen (und fetzen) –, und um der geschätzten Verschiedenheit willen habe ich mir erlaubt, das romantische (und sie konnten schon sehr zubeißen, unsere Romantiker!) Zukunftsbild von hap hier hineinzukopieren. Er hat's eben gemalt, als ob er sich zuvor einen dicken E.T.A. reingedröhnt hätte. (Vor'm Romantiker-Gemälde sind wir allerdings fast zusammengewachsen.) Fazit ebendrum und dennoch: Solltest Du in der morgendlichen Hektik meinen Kommentar überlesen haben? Der da lautet: «Aber wer wird zuerst seine Stars and Stripes in die Sonne rammen und laut rufen: Ick bün all hier!?» Demnach wäre ich doch eher mit Dir verwandt ... @ Hans: Etwas wesentliches kam mir heute früh; ich kehre es hier gleich mit aufs Blech: Typisch Münchner Post-Prä-Öko (parteilos). Der Zug von Minga nach Italia fährt immer irgendwie. Wein vom Gardasee (Suchbild-Mike züchtet doch in California?)! Als ob das die ökoausreißerische Alternative zu schwäbischen oder fränkischen Weinen wäre! Aber mit der näheren Nähe haben diese kiffenden (Hanf!) Biertrinker es eben nicht. Saale-Unstrut liegt auch nicht weiter als der Gardasee. Oder liegt es daran, daß ein gerstensaftabhängiger «alter Zausel» sich nicht vorstellen kann, daß in der DDR nicht nur Plaste, sondern auch Rebe angebaut wurde? Und das mit der agence france press-Meldung, lieber Hans ... Nee. Wo hast'en das her?! Hast Du das für afp verfaßt? Zutrauen tät ich's Dir. Zudem: Heizöl ist immer noch billiger als Diesel. Und wann wäre denn ein Trecker wirklich auf Fremdstoffe hin durchleuchtet worden? Ach, und dann noch die auf dem Münchner Felsen sitzende, die kluge bajuwarische Loreley (es wird wohl momentan mit einem größeren Ball gespielt?)! Ja, das hat was. Und: Das ist das (öffentlich-rechtliche) gute Radio, das ist DeutschlandRadio, das die meisten nicht kennen, weil sie nur Lala meinen, wenn sie Radio sagen. Dank!
Ich bin nicht aus Bayern. Zugereist, wie alle anständigen Münchner.
Fussball schaue ich überhaupt nicht mehr. Der Spass daran ist mir bei der letzten WM abhanden gekommen. So ein Autokorso jeden Tag war schwer zu ertragen. Gestern der erste mit den Türken. Ein wenig freut man sich ja mit, wenn andere sich so freuen, aber nach 1 Stunde Benzinschwaden, Gehupe und Gejohle, lässt das nach und man wünscht sich nur noch, dass es aufhört. Tennis wird das ganze Jahr gespielt. Es gibt nur eine kurze Pause im Winter. >> kommentieren Spamming the backlinks is useless. They are embedded JavaScript and they are not indexed by Google. |
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