Konstante Bewegung

Der hiesige Automobilist sitzt in einem faradayschen Käfig, in dem ihn kein noch so heftiges Verkehrsgewitter erreicht, geschweige denn ein Blitz in ihn hineinfährt. Nein, es erreicht ihn nicht nur nichts, er nimmt es gar nicht wahr. Verständlich, es kann ihm ja nichts passieren, es wird ihm schließlich immer wieder in Erinnerung gebracht in der monatlichen Autofahrersendung seiner bevorzugten Informationsanstalt oder im abonnierten Fachmagazin für automotorige und sportliche Beförderungstechnik, daß er das mal in der Schule gelernt hat. So fährt er seine Richtung, was auch immer um ihn herum geschehen mag. Da mag es noch so krachen und tosen neben oder hinter ihm, seine Zielgerichtetheit, das stetige, also nie überhastete Streben nach vorn zeichnet ihn vor allem beim Pilotieren seiner liebsten Freizeitbeschäftigung aus. Befindet er sich mit seinem Fahrzeug einmal auf der linken Spur der Autobahn, auf die er sich ordnungsgemäß hingeblinkt hat, ohne dem nachfolgenden Verkehr allzuviel Beachtung zu schenken, was ja auch nicht erforderlich ist, hat er sich doch an die Richtungsanzeigevorschrift gehalten, rollt er seines Weges, nur nicht zu schnell, es könnte ja die Schadstoffausstoßbilanz oder die Tankrechnung erhöhen. Ob andere Verkehrsteilnehmer wieder andere auch mal überholen und deshalb die Spur wechseln möchten, das registriert sein tranquiliertes Wahrnehmungsvermögen nicht. Zudem hat ihn mittlerweile sein Lieblingsautomobilclub, der vor noch gar nicht so langer Zeit die freie Fahrt für freie Bürger in Maximalform proklamierte und der ihm deshalb wohl bekannter ist als jede politische Partei, gelehrt: Jedes Gasgeben kostet Benzin. Und bei den Kosten ist er nunmal empfindlich, der Autofahrer. Weshalb er es rollen läßt, sein mittelklassiges Gefährt für dreißig- oder vierzigtausend Euro. Er schaut nicht nach rechts, nicht nach links, nicht nach hinten, wozu er sich nicht einmal umdrehen müßte, sein Blick ist geradeaus gerichtet. Auch an Einfahrten zur Autobahn könnte ein allzu heftiger Lastwechsel die Öko-, vor allem aber wohl die Finanzbilanz negativ beeinflussen. Und da er auch hierbei immer nach vorn und sonst nirgendwohin blickt und er es in seiner Stetigkeit nicht sonderlich eilig hat, nutzt er den Eigenschwung seines Autos und läßt es laufen, so mit siebzig, vielleicht achtzig Sachen, bis er sich irgendwann im Verkehrsfluß befindet. Egal, was kommt. Die anderen werden schon nichts falsch machen.

Den Schwung nimmt er später mit auf die Landstraße. Achtzig Kilometer in der Stunde sind ja völlig ausreichend, und mit konstanten siebzig, darauf ist er stolz, verhindert er den CO²-Kollaps, den seine Bundeskanzlerin unbedingt vermeiden will (weshalb sie auch für Arbeitsplätze sorgt, indem sie die Produktion ausgesprochen sparsamer und kostengünstiger Automobile fördert). Diese für alle ausreichende Geschwindigkeit behält er bei, auch wenn auf der rechten Seite ein Ortschild auftaucht. Aber richtig, das sieht er ja nicht in seiner Geradeausrichtung, die eines der wesentlichen Merkmale seiner Mentalität darstellt. Nun ja, das kennt man von Frankreich auch. Auf Landstraßen darf dort maximal neunzig Stundenkilometer gefahren werden, die gerne auch in geschlossenen Ortschaften beibehalten wurden. Bis man die sogenannte Schikane erfunden hat. Die hat man, wie den Kreisverkehr, mittlerweile auch in deutsche Lande zuhauf eingeführt. Doch während man linksrheinisch wirklich abbremsen muß, um nicht auch ohne Abwrackpramie in der Schrottpresse zu landen, sind die rechtsrheinischen straßenplanerischen Mittel zur Geschwindigkeitsbegrenzung so ausgerichtet, daß garantiert nichts den Verkehrfluß hemmt. Die deutsche Schikane ist ein Diminutiv, nicht ernst gemeint. Die hinzukommende, wirklich drastische französische Bremse der oftmals doppelten Kontrolle innerhalb eines Dorfes mit gegebenenfalls erheblicher Geldstrafe ist ebenfalls entschärft. Das wäre dann ja auch Abzocke, die Polizei soll Verbrecher jagen und nicht harmlose Verkehrsteilnehmer. So geht's denn immer weiter, auch nach dem Ortsausgang rollt sich's immerzu so dahin. Man ist ja nicht in Eile. Sollen diese Wahnsinnigen doch überholen. Ach nein, daß es sich nach hinten kilometerlang staut, sieht er ja nicht, der vernünftige Autofahrer.

Anhalten tut er nur, wenn irgendwo ganz viele Autos stehen. Das ist ihm ein untrügliches Zeichen dafür, daß es etwas Billiges geben muß. Was es ist, ob Obst oder Nippes, spielt keine Rolle, Hauptsache billig. Da muß verständlicherweise auch schonmal heftig die Geschwindigkeit reduziert werden. Abstand halten ist schließlich Vorschrift.

Selber schuld. Ich muß ja nicht auch noch losfahren müssen, jetzt, nachdem während der Sommer-, also Hauptreisezeit auch noch der Umweltschutzgedanke mitfährt. In diese Phase hinein muß ich nun wirklich keine Termine machen. Außerdem könnte ich ja auch das Flugzeug nehmen. Um nach Posemuckel zu kommen.
 
Di, 01.09.2009 |  link | (2894) | 21 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Unterwegs


nnier   (01.09.09, 10:24)   (link)  
Ach, Sie sind das immer hinter mir! Nein, so ausgeprägt ist es bei mir nicht. Allerdings komme ich schon mal in die Situation, dass ich auf der Autobahn mit 130 nach links blinke und dann ziehe, wenn ich zwei Lastwagen überhole, die 90 fahren. Und dann kommt vom hinteren Horizont aus garantiert einer mit Xenon-Scheinwerfern herangerast, der meint, dass er einen halben Meter hinter mir abbremsen und die Lichthupe betätigen muss, damit ich meinerseits abbremse und mich zwischen die zwei Lastwagen quetsche. Ich habe in solchen Momenten ganz gerne mal das Bremspedal angetippt, überlege aber, einen kleinen Kippschalter einzubauen, der die Bremsleuchten betätigt, denn der Effekt wird noch besser, wenn man gleichzeitig Gas gibt (das geht auch mit den Füßen, ist aber ungewohnt.)

Die albernen Schikanen, also diese Hoppeldinger da, haben eine weitere Drehung der Rüstungsspirale bewirkt. Denn was beim Polo zum Achsbruch führt, wird von den obszönen SUV lächelnd weggeschluckt. (Da meine Liebste sich von physikalischen Grenzen noch lange nicht aufhalten lässt und es außerdem immer so lustig ruckelt, war kürzlich auch ein neuer Satz Stoßdämpfer fällig.)


damenwahl   (01.09.09, 11:16)   (link)  
Das mit den Xenon-Scheinwerfern war ich, vermutlich. Wenn, nämlich, ich mal daheim bin, wenn mir mein Vater sein Auto leiht und wenn ich dann noch einen Grund finde, die Autobahn zu frequentieren, dann will ich schnellschnellschnell fahren. Lichthhupe allerdings - nein, das mache ich nicht.

Statt der Hoppeldinger werde ich in Berlin Petition einreichen, auf Schlaglöcher umzustellen. Eventuell auch auf besonders verrufenen Straßen einfach die weißen Markierungen entfernen. Das ist ungheuer effektiv, um den Verkehr zu beruhigen und die Leute zum langsam fahren zu zwingen.


venice_wolf   (03.09.09, 19:37)   (link)  
der Tip des Tages
nachdem man den Heranrasenden als solchen erkannt hat (und nur danach) mit einer raschen Handlung die Nebelscheinwerfer hinten einschalten (egal ob ein- oder beiseitig vorhanden), und gleichzeitig ordentlich Gas geben.

Sehr selten kann der Heranrasende, dessen IQ normalerweise im unteren Bereich liegt, erkennen, das es sich nicht um Bremsen handelt, also wird er selbst sofort auf die Bremse steigen. Inzwischen sind wir aber schon ein Stück weiter und am besten schaut man dem Rowdy, wann er danach rot vor Wut vobeidonnert, gar nicht an.


jean stubenzweig   (04.09.09, 05:17)   (link)  
Post aus Italien!
Darüber freue ich mich. Lieber wäre ich natürlich selbst dort. Nicht nur in Venedig. Aber genau dort zur Zeit (oder besser FAZ) vielleicht lieber nicht, weil soviel nichttizianischer, um nicht zu sagen US-amerikanischer Glanz samt postoperativer Schönheit mich immer so blendet.

Quasi wie diese Xenonianer von hinten. Und ich vermute auch, Sie bringen hier Ihre Deutschland-Erfahrungen ein, mit denen Sie rot zurückblenden. Denn darauf versteht man sich rechtsrheinisch oder nördlich von Ihnen (kurz hinterm Brenner) nämlich besonders: bei der nächsten aufziehenden Wolke die Nebelrückleuchte einschalten, wg. aufkommender Gefahr im Verzug oder so ähnlich. Und vorne dann die Nebelscheinwerfer, nachträglich angebracht an der alten Kiste, die mangels Masse um das prämienbegünstigte Schrottpressing herumgekommen ist, günstig eingekauft via Internet, Wahrscheinlich fühlt man sich sich damit ein wenig wie ein echter italienischer Rennpilot deutscher Herkunft, der, sicher doch, qua Nationalität das Autofahren erfunden hat.


venice_wolf   (04.09.09, 11:21)   (link)  
Deutschland Erfahrungen: habe ich, zum Teil rasanter Fahrstil aber nie zu arrogant, aber dazu gehören 5 Stunden von München nach Salzburg im Tiefschnee auf der Autobahn, da war das Rücklicht nach oben gerichtet und im
. . . - - - . . .
Takt betätigt, damit der Hubschrauber mich einfacher findet.
"nachträglich angebracht an der alten Kiste"... das war einmal, könnte nur mir passieren mit meinen Oldtimers und vielleicht in einem Sizilianischen Fischerdorf, der von den Verwandten im Norden sowas gebraucht geschickt bekommen hat...
Wahrscheinlicher auch hier dass alle im funkelnagelneuen, blankgeputzten Porsche Cayenne , VW Tiguan, usw herumflitzen und es deshalb so eilig haben weil die Bank schliesst und die Raten für das Auto noch fällig sind! Dafür muss man Verständnis haben.
Das mit dem Licht tagsüber hat uns irgenein Politiker eingeführt der zu lange in Norwegen im Urlaub war. Ist schon passé, a(ausser wir werden noch 10 jahre brauchen um uns das wieder abgewöhnen)
Gruss vom Land, wo die Zitronen blühen.
Aufwieder(le)seen !


venice_wolf   (04.09.09, 12:03)   (link)  
FAZ
lese ich nur wenn ich in irgeneinen Lufthansa Flug steige...gute Zeitung aber laaaaaaaangweilig. Und so klein geschrieben... und so wenig Gossip


jean stubenzweig   (01.09.09, 13:59)   (link)  
Die Schikane ist
«ein absichtlich eingebautes Hindernis (etwa durch eine seitliche Verschwenkung der Rennstrecke)». So ein Hoppeldings verstehe ich darunter nicht. Das baut man doch nur vor Spielstraßen. Anderswo ist mir jedenfalls noch keines unter die Räder gekommen.

Diese Xenonianer, die mit ihrem blinkenden Kriegsgeheul, ja, die gibt's nach wie vor. Aber im Vergleich zu früher sind sie selten geworden. Dafür ist die Anzahl der Linksschleicher extrem gestiegen, obwohl es ebenso gegen die StVo verstößt, da das Rechtsfahrgebot gilt. Und das, was Sie, bester Nnier, meinen, meine ich ja ebenfalls: Wenn man als braver Rechtsfahrer (der ich auch als sehrsehr Flotter grundsätzlich war) mal beispielsweise einen LKW überholen möchte, lassen sie einen nicht raus. Aber sie können nicht deshalb links rüber, weil ein xenionischer wilder schwarzer Ritter heranfliegt, sondern weil sie schlicht nicht mitkriegen, daß es auch andere gibt, die Bedürfnisse haben. Und während des Überholvorgangs oder bei der Einfahrt in die Rennstrecke mal ein bißchen drauftreten – undenkbar. Mit der Ente ist es mir oft passiert, daß LKW-Fahrer für mich die linke Spur blockiert haben, auf daß ich endlich rauskomme. Denn es ist ja eine Zumutung für einen mit zweihundertfünfzig oder gar noch viel mehr reinrassigen bayerischen Pferden oder sonstigen mittelklassigen Gäulen mal kurz den Fuß vom Gas zu nehmen und anschließend leicht wieder aufzulegen, um andere auch ein bißchen ankommen zu lassen. Das kostet – siehe oben. Nein, sie kriegen nichts mit. Wie Kutscher, denen man Scheuklappen angelegt hat. So fahren (und parken!) sie auch anderswo. Hauptsache, man ist selber angekommen und hat ausreichend Platz zum bequemen Aus- und Wiedereinsteigen.

Ich habe das mal soziales Verhalten im Straßenverkehr genannt. Sie können sich denken, was ich darauf geerntet habe – verständnisloses Kopfschütteln war das Harmloseste. Das ist das Extrem hier. Ein Miteinander ist unbekannt. In anderen Gegenden wird immer ein bißchen für die anderen mitgedacht. So mag es zwar chaotisch aussehen, aber es funktioniert. In Italien oder Südfrankreich läßt man sie auch bei extrem hohem Verkehrsaufkommen noch in den Fluß, und auch als Fußgänger überqueren sie mehr oder minder problemlos. Hier muß man warten, bis der Feierabendverkehr oder die Ferienzeit vorüber ist. Auch muß ich nicht in fremden Städten herumkurvend die Straßen blockieren, weil ich verzweifelt den Weg zur Shopping-Mall suche. Das Auto in die Hotelgarage und dann mit Bus und Bahn weiter, ein probates Mittel, die Stadt kennenzulernen.

Ja, werte Dame Damenwahl, das mit Markierungen ist ein Maßnahme. In Schleswig-Holstein wird es seit einiger Zeit verstärkt praktiziert, diese häßlichen Streifen wegzulassen. Aber eben nur dann, wenn eine Straße neu asphaltiert wird. Was jedoch eher selten geschieht. Deshalb lebt man dort seit langem mit den Schlaglöchern, wenn auch nicht auf den Rennstrecken, auch Bundesstraßen genannt. Mich stört's nicht, ich fahre ohnehin gerne gemütlich auf Nebenstraßen durch die Landschaft. Aber eben nicht dort, wo Menschen aus beruflichen Gründen von A nach B unterwegs sind. Dort zu bummeln, weil es einem behagt, ist eine Unverfrorenheit, die als Verkehrsbehinderung mit reichlich «Abzocke» geahndet werden sollte. Wenn ich Landschaft gucken will, fahre ich rechts ran und gehe zu Fuß.


damenwahl   (01.09.09, 14:09)   (link)  
Ich war mal eine Zeit in Schleswig-Holstein, und ich vermute, wir haben eine völlig unterschiedliche Auffassung von Schlagloch. Bei der Arbeit um die Ecke ist ein besonders hübsches, da kommt man nur mit SUV durch. Vielleicht wage ich mich mal mit meine Kamera vor die Tür, für Beweisfotos. Streckenweise fahren die Leute hier langsamer um die Schlaglöcher herum, als die Nachbarn zu Hause in die Einfahrt abbiegen.

Was die Rücksichtnahme und das füreinander-mitdenken betrifft kann ich Ihnen nur zustimmen. Das ging mir auch in Nordafrika so: alles ist ein bißchen verrückt und ungeordnet, aber wenn man als Fußgänger einfach losmarschiert, werden die Autos langsamer und fahren drumherum. Ganz ohne zu schimpfen. In Deutschland muß ich mich erst immer wieder umstellen.


jean stubenzweig   (01.09.09, 16:31)   (link)  
Als Sie «Schlaglöcher»
erwähnten und ich das aufgriff, hatte ich auch nicht an Ihre aktuell zweitheimatrigen gewaltigen Trichter gedacht, sondern an die hiesigen mit vielleicht maximal zehn Zentimeter Tiefe.

Diese immer neue Umstellerei auf die hiesige Sturheit – seit Ewigkeiten übe ich sie nun, doch daran gewöhnen werde ich mich nie. Und immer werde löse ich verblüfftes Erstaunen aus, wenn ich beispielsweise andere Verkehrsteinehmer sich einfädeln lasse. Oftmals bleiben die Fahrer unsicher stehen, weil sie nicht sofort verstehen, daß sie da einer reinlassen will. Dann gibt's gerne die große Hupe von hinten. Aber dann, das Lächeln. Leider meist von Fahrerinnen. Männer tun das offensichtlich nicht so gerne.

Doch, ach – gestern lächelte in der Lüneburger Heide mir ein räderschiebendes Paar fröhlich zu und winkte dankend, als ich – an einem Fußgängerüberweg – anhielt. Sie müssen von einem anderen Planeten gewesen sein. Anzunehmenderweise von einem französischen.


nnier   (01.09.09, 23:18)   (link)  
Sozialverhalten, Mitdenken. Exakt das ist es. Ich bin mir sicher, wir sind uns da einig.


g.   (02.09.09, 08:23)   (link)  
In Mexico verlegen sie vor und hinter den Ortschaften, an Schulen und Krankenhäusern meist rotlackierte, zehn Zentimeter hohe, stahlarmierte Betonwürste, topes. Nur Gringos fahren da mit überhöhter Geschwindigkeit drüber, weil mit 50 oder 80 Km/h nicht nur die Stoßdämpfer, sondern auch die Achsen ein Problem bekommen. Die Mexikaner sind dessen ungeachtet sehr rücksichtsvolle Fahrer.


damenwahl   (02.09.09, 11:42)   (link)  
Ja, es ist schon erstaunlich, wie sehr man sich über die Ausnahme von der Regel freut. Wenn in Deutschland mal jemand anhält und einen vorbeiläßt. Oder freundlich dankt für selbige Zuvorkommenheit.
Eigentlich traurig, das.


aubertin   (02.09.09, 14:52)   (link)  
Schikane
ist französisch (la chicane, auch chicaner)! Die Deutschen haben es nur wieder etwas «geradeaus» übersetzt, wodurch es kein Hindernis mehr ist. Wir fahren lieber sportif – überwinden solche Bemühungen, ein Tempo zu reduzieren, ohne zu bremsen.

Aber als Fußgänger sind wir durchaus froh, wenn an einem Passage pour piétons ein Automobiliste seine Bagnole anhält. Nur für solche besonderen Erlebnisse fahren wir manchmal nach Deutschland. Wie diese in die Lüneburger Heide.

bises
Anne


jean stubenzweig   (02.09.09, 18:01)   (link)  
osservatrice


vert   (02.09.09, 15:25)   (link)  
distinktion zum vordermann kann mir nur gut tun.
ein jahr lang habe ich mich mit den verbrechern aus gifhorn herum geschlagen, die die autobahn abfilmten und mir bewiesen, dass ich innerhalb eines zwei-sekunden-ausschnittes den notwendigen abstand nicht eingehalten habe. mit 108km/h auf der rechten spur.
(was gar nicht meine art ist;-)
nach dem sie mir freundlich deutlich machten, dass sie mir in der mündlichen anhörung alles mögliche beweisen würden, bin ich leider eingeknickt - ich habe kein geld für anwaltliche spielereien. und musste jetzt doch die hundert euro zahlen.

also fahre ich jetzt links. da ist vor mir immer platz.
bedanken sie sich beim ordnungsamt in gifhorn


jean stubenzweig   (02.09.09, 18:04)   (link)  
Sie wissen doch sicherlich,
daß ich Fahrer wie Sie oder auch andere nicht meine. Ich gehe davon aus, daß Sie hinschauen, ob da einer auch mal rauswill, und ihm fröhlich zuwinken oder sonstwas nettes tun, ihn aber auf jeden Fall nicht abklemmen wegen Ihrer geradeausgerichteten, aber vorschriftsgemäßen Verschlafenheit.

Die andere Sache ist eine andere, nämlich eine häßliche. Das nenne auch ich Abzocke, Schikanöserien sind das, mit denen Haushalt- oder sonstige rechnungstechnische Schlaglöcher aufgefüllt werden möchten, das geht an der Realität des Straßenverkehrs vorbei.

Bei der Gelegenheit: Kürzlich kam ich an ein Autobahnteilstück, ein Bereich, der mir immer wieder mal unterkommt, bei dem es hieß: rechte Spur Höchstgeschwindigkeit 80 km/h. Da bin dann auch ich nach links rüber, da ich befürchtete, man würde mich ebenfalls zum Filmstar machen. Mir ist klar, damit will man eine LKW-Fahrspur herstellen. Aber es existiert keinerlei Hinweis. Üble Irreführungen sind das für den, der sich brav an das Rechtsfahrgebot hält (und nicht mitdenkt). Das sind so Regelungen, die sich nur Menschen ausdenken können, die in der Regel mit Bahn und Bus oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Aber einmal im Jahr mit dem Auto reisen – in die Ferien. Denen (unter den anderen) gelten meine freundlichen Worte.


vert   (04.09.09, 05:39)   (link)  
da habe ich doch gerade das hier gefunden.

vielleicht bin ich doch noch nicht fertig mit streiten.


jean stubenzweig   (04.09.09, 05:56)   (link)  
Hochinteressant das!
Auf den ersten Blick. Aber ich will es erstmal in Ruhe lesen. Könnte das heißen: Also doch Geld für den Anwalt ...? Sicher doch, wenn das Land Niedersachsen die Kosten für Kiffhorn erstatten muß ...

Wie auch immer: Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Tapfer voran.


edition csc   (27.04.11, 20:55)   (link)  
Mal wieder richtig automobil!
Im modernen Norwegen, erzählte kürzlich ein als begossener Pilot Heimkehrender, habe ihm die Polizei umgerechnet zirka 600 Euro abgenommen, weil er knapp 20 Stundenkilometer zu schnell war auf der Landstraße. Die Geschwindigkeitshüter meinten noch, zwei Sachen mehr, und es wären fast doppelt so viel geworden. Sie seien sogar noch mit ihm zur Bank gefahren, da er nicht genügend Geld dabei hatte.

–cabü


jean stubenzweig   (28.04.11, 04:36)   (link)  
Von Frankreich her
sind, wie wir wissen, höhere Gebühren dieser Art ja schon länger bekannt, und mittlerweile kostet es überall meh, teilweise sehr viel mehr. Nur in deutschen Landen geht's ungebremst weiter in der Behauptung, das sei Abzocke. Diese antike «Argumentation» der freien Fahrt für den Autobürger kann ich allerdings ohnehin nicht nachvollziehen. Selbst zu Zeiten, in denen auch ich zugestandenermaßen gerne schneller unterwegs war, ereilte mich nie auch nur ein einziges Strafmandat, weil ich seit je Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten habe. Es war mir immer ein Rätsel, wie man auf diese Weise zur Freiheit gelangen kann.


edition csc   (28.04.11, 14:28)   (link)  
Gefunden und reingesetzt
Ratlose Flics















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