Vom schwarzen Loch im Physiker

Ich werde in unregelmäßigen Abständen zu begründen versuchen, weshalb in meiner Rubrik Andererseits (rechts unten) bestimmte Namen ihren Platz gefunden haben. Mal werde ich Ergänzendes hinzufügen, mal schlicht auszugsweise auf Texte hinweisen, die für sich selbst stehen, die einfach gelesen werden wollen, die in etwa belegen, wes' Geistes Kind (ich setze das biblische Wort hier bewußt ein, aber eher um dessen Säkularisation zu betonen, im aufklärerischen Sinn also) durchaus Autorin oder Autor sind. Den Anfang habe ich mit Daniel Rapoport gemacht (es hat funktioniert; danke, g). Mit ihm setze ich letztlich fort. Die heutige Empfehlung stammt nämlich von ihm, und nur zu gerne schließe ich mich ihr an: Nachdenklichkeiten einer Krankenschwester. Das geheime Sudelbuch der Ina Eff.

Jahrzehntelang habe ich mich mit Physikern abgemüht. Die geraten nämlich so leicht ins Philosophieren. Oder vielleicht doch eher sie sich mit mir. Weil ich eigentlich nie weiß, ob das jetzt Physik ist oder Philosophie oder beides. Weshalb ich mich immer so schwer tat, gleichwohl es immer spannend war, vermutlich, weil ich selten etwas verstanden habe, Harald Lesch* sei mein Zeuge, aber jetzt, mit Hilfe von Ina Eff, bin ich deutlich näher an den Rand des schwarzen Lochs gerückt, in dem ich irgendwann vollends verschwinden werde; wenn ich das so sagen darf ...

Wirklich schwarzer Humor

«Ich spreche von Physikern. Die stehen nicht wie wir vorm schwarzen Loch und rufen: ‹Ich sehe aber gar nichts!› Die stehen da und rufen: ‹Ich sehe es!› Der Unterschied zwischen uns und denen ist, sie tragen ein Bild des schwarzen Loches in sich. Die wissen, wonach sie suchen müssen. Die haben so intensiv hingedacht, dass es in ihnen entstanden ist, das schwarze Loch. Als einseitiges Spiegelbild des wirklichen, unbeobachtbaren da draussen. Und wenn sie erst einmal dieses Phantombild in alle Physikerzentralen der Welt gefaxt haben, dann kennt Kosmopool (kann man die Fahnder nach kosmischen Verbrechern so nennen?) nichts mehr. Dann wird gefahndet und gerastert bis die Instrumente versagen, und irgendwann verfängt sich der kosmische Schlund im Netz seiner Verfolger (oder verfängt sich das Netz in seinem Schlund?). Physiker. Irgendwann kriegen sie jeden.»


* Oft saß ich auch nächtens mit ihm und Wilhelm Vossenkuhl in der Kneipe. Und in die gehe ich jetzt auch, um mich von diesen Plagedünsten zu reinigen, mit denen ich seit meiner Flucht aus Ägypten dank Gregor dem Achten kalendarisch vom Regen in die Traufe gekommen bin.
 
Fr, 02.04.2010 |  link | (2464) | 3 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Fundsachen


terra40   (07.04.10, 15:41)   (link)  
Meine Physiker
Ich erinnere mich noch sehr gerne an ein deutsches Fernsehspiel. Noch in schwarz/weiß und vor sehr vielen Jahren. Man spielte Friedrich Dürrenmatts: Die Physiker. Die weiblichliche Hauptperson war Therese Giese. Unvergessen.
Gruß, T.


txxx666   (07.04.10, 15:43)   (link)  
Genau, und der (noch nicht so) Alte Siegfried Lowitz als Ermittler; nicht zu vergessen Gustav Knuth als Pseudo-Newton...


jean stubenzweig   (07.04.10, 19:58)   (link)  
Ans schwarze Loch
dachten die aber wohl noch nicht (wenn sie auch mittlerweile in dem der Theaterfernsehistik verschwunden sein dürften). Zu der Zeit gab es schließlich noch andere Kräfte zu besiegen.















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Jean Stubenzweig motzt hier seit 5808 Tagen, seit dem Wonne-Mai 2008. Letzte Aktualisierung: 22.04.2022, 10:42



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