Zur Rarität



mache ich mich zur Zeit; das wäre «legales Leben», vielleicht auch ein legalisiertes, schließlich dürfen Rentner nicht immer nur im Weg herumstehen, und wer leben will, der muß auch etwas dafür tun.
Also: Bevor Bücher gelesen werden können, müssen erstmal welche geschrieben werden. Na ja, im konkreten Fall nichts fürs Herz und auch nichts mit Schmerz, eher so etwas ziemlich Nüchternes über eine nicht mehr sonderlich gefragte Kunstgattung, die gleichwohl von Leidenschaft geprägt war, und auch kein ganzes fettes Buch, sondern ein, wie ein zellforschendes Töchterlein es nennen würde, dickeres Paper, das dann in ein Bändchen gegossen werden wird, über den links nebenan Schreitenden und ein paar weitere, die mit ihm gegangen sind. Einer von ihnen, der hier Zugetextete, hat im übrigen insofern einige wahrlich höchst sehenswerte Filme gedreht, als sie belegen, daß die wahre Kunst, also die mit H, ohne das wirkliche Leben eigentlich gar nichts bewegt. Nicht einmal ein paar Aktien.
 
Di, 20.04.2010 |  link | (3165) | 8 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Artiges


lorilo   (21.04.10, 12:39)   (link)  
3 Meter sind es gefühlt, 35 in realis. Und ich habe es noch immer nicht geschafft, meine (Nach)-Mittagspause dort zu verbringen. Nach Ihrer Erinnerung werde ich diesen Missstand jetzt bereinigen; so geht es ja nicht. Immer nur weiter, ich brauche diese sanften Schubser.


jean stubenzweig   (21.04.10, 14:39)   (link)  
Bin ich so verfluxt,
daß ich Ihren hiesigen Kommentar nicht so recht verstehe? «3 Meter sind es gefühlt, 35 in realis.» Ich grübele. Sie schubsen mich in ahnungsfreie Gefilde. Könnte es sein, Sie hatten ursprünglich vor, ihn an einen anderen Ort zu setzen? Oder gehöre ich an einen anderen?


lorilo   (21.04.10, 16:17)   (link)  
Das ist alles ganz wörtlich gemeint, wie ich hier auch schon mal erwähnte. Ich bin ja gar nicht immer so kryptisch, wie man hofft meint.
Ihr Stubser ist jetzt das letzte Quentchen. Klarer jetzt?


jean stubenzweig   (21.04.10, 19:24)   (link)  
So gesehen ist das
selbstverständlich unkryptisch verständlich. Aber sehen muß man's oder besser ich eben. Verfluxt nochmal, wie ich bin. Dank für die Denkhilfe.


jean stubenzweig   (22.04.10, 17:17)   (link)  
Fluxus ist
zwar nicht das alleinige Thema dieses großartigen Versuchs einer (Er)Klärung, den ich immer wieder gerne lese, aber letztendlich landet er dann doch dort:

«Entgegen der konservativen bis reaktionären, rückwärtsgewandten Position, die beansprucht, Geschichte gepachtet zu haben, ging es der Avantgarde ums Wachhalten von Erinnerung an historische, aber immer noch nicht erfüllte Forderungen des revolutionären Bürgertums seit 1789 über 1848 bis zur Commune 1871. In der Schrift Die Mission der Kunst und die Rolle der Künstler erhob der utopische Sozialist La-Verdant die Einheit von künstlerischer und politischer Aktion zum Programm. Ist denn die Kunst etwa Wirklichkeit geworden? Ganz gewiß — jedoch anders als im Sinne der hehren Absichten von Fluxus. [...]

Wer mit dem Kopf durch die Wand will, landet nur in der nächsten Zelle. Aus der Geschichte kann man nicht aussteigen, ebensowenig wie aus seiner Sprache, in der ja Geschichte sedimentiert ist. Ein Gleiches gilt für die Kunst: Wir sind Teil der geschichtlichen Welt — wie könnte man einen Standpunkt jenseits der Geschichte beziehen? Wir befinden uns nicht jenseits des Schaufensters. Der Künstler steht wie wir alle mitten darin, er ist zugleich Teil und Betrachter von Geschichte, zudem bezieht er Position zur Geschichte in seiner Arbeit.»



prieditis   (23.04.10, 02:43)   (link)  
mitten darin
Exakt! Was soll man dazu noch sagen?


jean stubenzweig   (23.04.10, 09:38)   (link)  
Lesen Sie unbedingt
den ganzen Text (wenn Sie nicht bereits getan haben) ... Es steht jedenfalls ziemlich viel mitten darin.


prieditis   (23.04.10, 10:05)   (link)  
Ich gebe zu, ich las den verlinkten Text bislang nicht, hole es nun aber nach.

Zur Geschichte der Pariser Kommune gibt es eine hervorragende ComicArbeit "Die Macht des Volkes" von Jacques Tardi und Jean Vautrin.

http://www.arte.tv/de/Jacques-Tardi/2302594.html















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