Raus aus den Kartoffeln ... Hinein nach Roseburg komme ich immer mal wieder, der guten Kartoffeln wegen. Zur Gemeinde gehörig ist nicht nur ein feines Schloß und überhaupt ziemlich viel, nicht nur virtuell adeliges Erbe samt sommerlichem Musiktheater, sondern es gibt, geschmacklich mir näherliegend, auch sehr feinen Kuchen, wenn auch nicht so sehr innerhalb dieses von blauem Blut durchpulsten Gebälks, sondern im Dorf selbst, wohin ansonsten kaum jemand die Seh(n)sucht nach niederwildhöfischem Gehabe treibt. Gebacken wird er von einer aus dem Nordfriesischen stammenden Hofladnerin, die sich ins Herzogtum Lauenburg hat verpflanzen lassen. Wegen eines dort ansässigen Kartoffelbauern. Und jedesmal aufs neue kommt unser Gespräch dann auf diese Industrie, die sich am liebsten alles patentieren lassen möchte, um daraus Geld zu machen, nicht nur den Kartoffelsamen, auch Ersatzteile für Menschen, sei es in säuischer Form oder wie auch immer. Beim letzten Mal gerieten wir jedoch in einen Randbereich der Agrarwirtschaft, in den der Literatur. Denn ein großer Dichter hat sich 2008 in diesem Dörfchen davongemacht, der schon früh, noch bevor unsereins die Grünen seltsam vorkommen sollten, auf das hingewiesen hat, was uns einst alles blühen wird, nicht nur auf den Äckern. Auf ihn ist hier immer wieder mal hingewiesen worden. Wo beispielsweise die [...]-Klammer steht, gehört das hier hinein. Nach erneuter Lektüre ist es mir ein dringendes Bedürfnis, das nachzutragen: Die uns Erde, Wasser, Luft versauen Das ist der Dichter. Aus: Prolog zu Selbstredend und selbstreimend. Auswahl und Nachwort von Peter Bekes. Philip Reclam jun. Stuttgart 1987, S. 7 Original in: Haltbar bis Ende 1999, Gedichte. Rowohlt, Reinbek 1979
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