Theoretiker wollte ich eigentlich immer gerne sein. So richtig funktioniert hat das allerdings nie, vermutlich weil es mir am Potential mangelte, da ich schon immer zum Mäandern tendierte und deshalb nie ausreichend gradlinig studiert, sondern allzeit überall reingeschnuppert habe, und das innerhalb eines Zeitraumes, in dem andere drei Dissertationen zusammenkopieren, sich drei Ehrendoktorhüte aufsetzen und noch eine Wolkenhabilitation obenauflegen lassen. Wahrscheinlich hat es deshalb nie zu einer Karriere gereicht, die mich als Experten ausweist und mich vor laufender Kamera, vielleicht gar in einem Welthauptstadtstudio wie dem in Bonn, über die Wirtschaft und deren Wachstum referieren läßt. Aber nun ergreife ich die Gelegenheit und werde einer, zumindest einer von Verschwörungen. Es muß von euroglobalem Interesse sein, auch den Marktanteil der Agrarindustrie im Gemüseanbau zu oligopolisieren. Das kann nur gelingen, indem auf der Suche nach postpestialischen Ursachen durch Experten die Behauptung weggebogen wird, die grundwasserverknappende spanische Gemüsegroßindustrie gösse ihre Tomaten mit Gülle, um ihnen wenigstens auf diese Weise etwas Geschmack angedeihen zu lassen. In Wirklichkeit seien es nämlich die kleinen oder mittelständischen Gurkenbauern Deutschlands im nördlichen Wonne-, aber beileibe nicht Erntemonat Mai, die die dringend erforderliche Wirtschaftswachstumsbilanz einzelner Staaten verunreinigen wollten. Nun haben die den (Gurken-)Salat und gehen pleite, weil der Rettungsgeldtopf der Europäischen Weltwirtschaftsgemeinschaft zur Neige geht und man deshalb nicht auch noch zig Milliarden in den Süden des Kontinents lenken kann, um da unten, wo ohnehin alles vertrocknet ist, wenigstens noch ein bißchen was im Fluß zu halten. Meine persönliche Frau Doktor Blaulicht meinte, mit Durchfällen sei sie das ganze Jahr über beschäftigt, und es komme bei ohnehin Geschädigten durchaus auch mal vor, daß dabei jemandem das Leben durch den Darm abgehe. Aber diese flüssige Häufigkeit käme selbst nach einem dreijährigen statistischen Gutachten einer Begegnung gleich zwischen einem Regenschirm und einer Nähmaschine auf dem Operationstisch eines Weltwirtschaftsgipfels. Auf jeden Fall bei weitem nicht so oft, wie sich zwanzig Weise nebst zwei Schwarzen im Abendländischen träfen, um miteinander monetäre Fiesheiten auszuhecken. Es sei durchaus auffällig, faßten wir schließlich telephonisch zusammen, daß immer dann, wenn die wieder ihre Heimlichkeiten vor einer größeren Öffentlichkeit verbergen wollten, sie die Medien mit einer neuen Pestundcholera versorgten. Also muß diese Seuche sozusagen auf Teufel komm' raus aufrechterhalten werden. Sollten sämtliche dieser christlich-jüdischen Weissagungen nichts nutzen und die kleinen Gemüsebauern noch immer von ihrem Ersparten zehren können, dann schlage ich die Meldung vor: Madame la Première femme von diesem allenfalls politisch potenten Monsieur le Président wurde in Wirklichkeit künstlich befruchtet, und zwar mit dem Restsperma von DSK. Dann ging's nämlich richtig rund mit und in der Pressetrommel, und sie könnten noch ein bißchen sitzenbleiben im normannischen Strandkorb von Deauville, sich zurücklehnen, ein paar Döschen Calva nehmen und in Ruhe die nächste Markttechnik aushecken wie etwa die Machtübernahme des Internets beispielsweise durch die Atom- und überhaupt Energiewirtschaft. Irgendwie müssen schließlich ausgleichende Gerechtigkeiten geschaffen werden.
A propos Äpple
(zwei weiter unten): Mit was werden eigentlich die saisonal ebenfalls hoch im Kurs stehenden Erdbeeren idealerweise gedüngt? Genau – mit den Ausscheidungen von Rössern. Mit Pferdeäppeln.«Die Sorge vieler Menschen, sich über Rohkost mit Ehec anzustecken, macht den Gemüsebauern vor allem in Norddeutschland zu schaffen. Sie werfen mittlerweile tonnenweise Salatköpfe, Tomaten und Gurken auf den Müll.» (FAZ) Ach, ein Insiderwitzchen
war das nun aber, das obendrein ironisierend mit meiner sagenumwobenen gärtnerzauberischen Vergangenheit spielt. Das (ein bißchen) zu erhellen sehe ich mich aus quasi moralischen Gründen gezwungen. Es gibt schließlich nur einige wenige, denen bekannt ist, daß sogar ich mich mit der Schiebkarre in Bewegung setze, um im Nachbarort, in dem überwiegend Pferde und nebenbei ein paar dazugehörende freizeitaktive Hamburger leben, deren Mist abzuholen. Ganz viel früher, als ich noch kurzzeitig gegenüber den neukathedralen Reithallenstallungenbehaust war, ging das zugestandenermaßen in vereinfachter Form. Doch ich mag selbst für meine Erdbeeren und auch die Tomaten mir den fahrbaren Gartenstuhl nicht mit Fliegenfallen volladen. Der wurde schließlich für den schadenfreien Ritt über den Acker für ein Fäßchen Wein, einem Sack Kartoffeln und einige Lagen Eier konstruiert. So benötige ich zwar einen ganzen Tag für die Mistfuhre. Aber man soll ab einem gewissen Alter ja immer in Bewegung bleiben. Andere haben Skistöcke im Hochsommer, ich halte mich an Griffen fest und hab die Gedanken frei für die Gespräche übern Gartenzaun. Doch iEräppelschrott kommt mir nicht in den Obst- und Gemüsegarten. Das läßt ihn immer so verwildern. Ach, das ist doch schon wieder alles gelogen. Längst habe ich alle Erdbeeren für alle Zeiten abgeerntet und fahre dafür lieber auf ein Schwätzchen zu den Berodts. Die nehmen auch Pferdeäppel. >> kommentieren Überzeugt!
Am Ende gar
von meinen Fähigkeiten als Theoretiker wenigstens der Verschwörungen? Dann wäre ich doch noch an einem Gipfel angelangt. Andere nennen das Höhepunkt.>> kommentieren Salatgurken
Enterohämorrhagische Escherichia coli–cabü Man kann's auch übertreiben.
Mit den Katastrophenbotschaften.Thematisch gehört das
wohl eher zu Frau Braggelmann. Zum einen ist sie Expertin für Wurst, zwar im besonderen für gebratene aus München mit Filialen in Berlin, Kassel und Lübeck, aber auch mit Salatgurken hat sie weitreichende Erfahrungen, nicht nur für die Augen oder als Ganzkörpermaske. Allerdings hat sie die schönste Gurkengeschichte, an der der älteste Sohn entscheidenden Anteil hatte, leider nicht niedergeschrieben.>> kommentieren Neue Verschwörungstheorie?
Out of Africa–cabü Wirtschaftsflüchtlinge
aus Nordafrika reichen dem Sprachrohr der göttlichen Weißkittel offenbar nicht mehr. Jetzt sind's auch noch die Bakterien und Viren, die vom Kontinent kommen, um die Weißen auszurotten, nicht nur die Kittel.Aber neu ist das auch wieder nicht. Da hat die Globalisierung einige Werbebriefgiftbomben in Umlauf gebracht. Nach anderen unangenehmen Erregern zu suchen, erübrigt sich. Die Medien sind voll mit Anzeigen der pharmazeutischen Industrie. Und die dürfte auch den größten Teil der Gutachten finanzieren, die neue Medikamente erforderlich machen. Auch die Zusammenarbeit scheint zu funktionieren. Hatten wir nicht erst letztes Jahr eine behördlich verordnete Epidemieübung? Werbebriefgiftbomben, genau.
Genauer, in diese Richtung. Von biologischen Waffen geht die Kunde durch die Runde der Verschwörungstheoretiker, die nicht nur von Terroristen abgeschossen würden, sondern auch von einem nahe der Sprossenzucht gelegenen bundesdeutschen Wehrinstitut, das darauf spezialisiert sei.–cabü Solchen Theorien
mag ich dann vielleicht doch nicht unbedingt Glauben schenken, weil sie mir dann doch allzu zu verkehrt oder auch andersherum heilsbringerisch daherkommen. Das ist lediglich eine andere Art von Fundmentalismus, vom tiefsten Inneren gleichzusetzen mit Opus dei (die in der hiesigen Gemeinde auch schon missionieren [dürfen]) oder anderen Radikalen wie Al Qaida, Pro Köln et cetera. Zwischen biologischen und geistigen Waffen mache ich keinen Unterschied. Waffen dienen im geringsten Grad ihrer Produktion der Drohung, der Unterjochung.>> kommentieren Spamming the backlinks is useless. They are embedded JavaScript and they are not indexed by Google. |
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