Haut bas fragile

«Kurz, das Leben, das hätte ich gern einfangen wollen», so sprach Jean-Luc Godard im Oktober 1965 in den Cahiers du Cinema über seinen Film Pierrot le Fou, «aber das Leben wehrt sich heftiger als (ein) Fisch, es gleitet uns durch die Finger ...» — Daß es hin und wieder dennoch möglich ist, den Fisch Leben einzufangen, daß dieses Wunder im Kino immer wieder einmal geschieht, hat Godard selbst oft bewiesen. Ein anderer, der dem Anfangsversprechen der Nouvelle Vague die Treue gehalten hat, ist Jacques Rivette — in Vorsicht: Zerbrechlich! aus dem Jahr 1994 scheint es, als werde eine Verheißung eingelöst.»
Es ist selten, daß ich mich über eine Filmbesprechung so richtig freuen kann. Das ist hier der Fall. Sicher nicht nur, weil darin ein Film mit höchstem Lob ausgestattet wird, der zu meinen gemochtetsten gehört, sondern darüber hinaus auch deshalb: «die wunderbare Sängerin Enzo Enzo tritt mehrfach mit ihrer Band auf» (ich bin seit Aphrodites Geburt also in diese Pariserin mit eigentlich slawischem, allerdings französisch verdünnisiertem Blut abgrundtief oder überirdisch verliebt). Es hat, so schlicht wie momentan eben möglich formuliert, einfach Stil, wie Götz Kohlmann diesen Film beschreibt, ihn analog des Titels analysiert, kommentiert und dabei unprätentiös seine Kenntnisse des (nicht nur) französischen Kinos und die eigene Beobachtungsgabe vermittelt.
«Gleich Seifenblasen, die durch sommerliche Straßen fliegen, strömt, tanzt dieser knapp dreistündige Film an seinem Betrachter vorbei. Er ist von einer solchen Harmonie, daß man in der Betrachtung immer ruhiger und ruhiger wird. Es gibt nur wenige Filme, die uns zu verwandeln vermögen wie eine gelebte Erfahrung, es gibt nur wenige, die uns die Welt danach mit ihren klareren Augen sehen lassen, denn meist kommen wir doch mit unserem eigenen trüben Blick wieder aus dem Kino heraus. Nach Vorsicht: Zerbrechlich! scheint es in der Innen- und Außenwelt heller und freier geworden zu sein.»
Die gesamte Besprechung läßt sich hier Schöner denken.


Die mangelnde Kreativkraft hat dieses Textchen aus dem Archiv heraus formuliert. Mehr geht nicht zur Zeit.
 
Fr, 13.02.2009 |  link | (3256) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Kamerafahrten















Werbeeinblendung

Jean Stubenzweig motzt hier seit 5808 Tagen, seit dem Wonne-Mai 2008. Letzte Aktualisierung: 22.04.2022, 10:42



... Aktuelle Seite
... Beste Liste (Inhaltsverzeichnis)
... Themen
... Impressum
... täglich
... Das Wetter

... Blogger.de
... Spenden



Zum Kommentieren bitte anmelden

Suche:

 


Letzte Kommentare:

/
Migräne
(julians)
/
Oder etwa nicht?
(jagothello)
/
Und last but not least ......
(einemaria)
/
und eigentlich,
(einemaria)
/
Der gute Hades
(einemaria)
/
Aus der Alten Welt
(jean stubenzweig)
/
Bordeaux
(jean stubenzweig)
/
Nicht mal die Hölle ist...
(einemaria)
/
Ach,
(if bergher)
/
Ahoi!
(jean stubenzweig)
/
Yihaa, Ahoi, Sehr Erfreut.
(einemaria)
/
Sechs mal sechs
(jean stubenzweig)
/
Küstennebel
(if bergher)
/
Stümperhafter Kolonialismus
(if bergher)
/
Mir fehlen die Worte
(jean stubenzweig)
/
Wer wird schon wissen,
(jean stubenzweig)
/
Die Reste von Griechenland
(if bergher)
/
Richtig, keine Vorhänge,
(jean stubenzweig)
/
Die kleine Schwester
(prieditis)
/
Inselsommer
(jean stubenzweig)
/
An einem derart vom Nichts
(jean stubenzweig)
/
Schosseh und Portmoneh
(if bergher)
/
Mit Joseph Roth
(jean stubenzweig)
/
Vielleicht
(jagothello)
/
Bildchen
(jean stubenzweig)






«Ist Kultur gescheitert?» ? «Bitte gehen Sie weiter.»



Suche:

 




Anderenorts

Andere Worte

Anderswo

Beobachtung

Cinèmatographisches + und TV

Fundsachen und Liebhaberstücke

Kunst kommt von Kunst

La Musica

Regales Leben

Das Ende

© (wenn nichts anders gekennzeichnet): Jean Stubenzweig





pixel pixel
Zum Kommentieren bitte anmelden

Layout dieses Weblogs basierend auf Großbloggbaumeister 2.2

pixel pixel