Öffentliche Anfrage in Richtung Österreich

Wer ist denn bitte das, der solches von sich gibt:

«Frank Stronach ist nicht nur einer der tüchtigsten und erfolgreichsten Unternehmer der Welt. Er beweist auch ein Gespür für die drückenden Probleme unseres Landes. Misswirtschaft, soziale Hängematten und die wahnsinnige Steuerlast unserer Unternehmen schreien nach einem charismatischen Politiker, der die Geschicke unserer Heimat in die Hand nimmt.

Ähnlich wie Dschingis Khan, der Dalai Lama und andere große Führungspersönlichkeiten in der Weltgeschichte verfügt nur Frank Stronach über jene internationalen Erfahrungen und jenen Weitblick, der uns vor künftigen Krisenerscheinungen in Europa bewahren kann.

Die Freunde des Wohlstands stehen für wirtschaftliche und gesellschaftliche Gerechtigkeit ein und unterstützen daher Frank Stronach bei seinen Aktivitäten für Österreich. Mit ihm bekommt endlich auch die verdiente und wohlhabende Minderheit in diesem Land eine kräftige Stimme im Parlament.
Frank Stronach ist unser Garant dafür, dass unser schönes Land nicht länger von Vertretern der Minderleister und notorisch Unterprivilegierten regiert wird.»

Der kommende österreichische Bundeskanzler?
 
Mo, 15.10.2012 |  link | (1781) | 6 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Fundsachen



 

Vermeidungs-Hedonistin

Nachdem ich bei der non amusé Kopfschüttlerin einen Kommentar hinterlassen habe, der da lautet:

Auch ich war nicht sonderlich amüsiert. Doch dann schaltete ich mein Gehirn ein und kam zum Schluß, daß es nicht der Euro ist, der den Preis bekommen hat. Ich vermute, sehr viele Menschen machen es an ihm fest. Ausgezeichnet wurde jedoch die Idee der Gemeinschaft.

Wenn sich meine Zweifel daran auch nicht gänzlich zum Positiven hin geändert haben, basiert all das letztendlich doch auf nichts anderem als dem gemeinsamen wirtschaftlichen Tun sprich Handel. Und für Krieg war die EU zudem mit verantwortlich: in Bosnien.

bin ich bei Melusine Barby auf deren Meinung gestoßen, bei der es letztlich ebenfalls um den Mammon geht. Doch ich empfinde deren Reaktion auf den den Friedennobelpreis für die Europäische Union so bemerkenswert ins Alltägliche hinein beobachtet, daß ich mir erlaube, hier einen Tel davon nachzudrucken:
«Blöder geht immer. Der Friedensnobelpreis für die EU. Barroso wird ihn abholen und Griechenland kriegt das Geld. Von wegen. Kein Frieden ohne Kapitalsicherung. Stimmt doch. Wo soll es auch hin, das liebe Geld, wenn's nirgendwo mehr höhere Renditen gibt als in der Rüstungsindustrie? Das gilt es zu ändern. Die Kommission arbeitet daran. Auflage von Zertifikaten. Emissionen. Luftnummern. Ich habe nie einen verstanden, den Geld kreativ macht. Aber das gibt es. Es gibt Menschen und Leute. Manche tun was für Geld, obwohl sie genug davon haben, jedenfalls mehr als sich gegen Lust eintauschen lässt. Eigentümlich ist, dass das keine Hedonisten sind. Nie. Weder Schmerzvermeider noch Genussmenschen, sondern Angst- oder Machtbesessene (meist beides). Es muss oben und unten geben, damit man sich orientieren kann. Statussymbole. SUV. Das ist ein sicheres Zeichen, zum Beispiel. Ich habe noch nie eine oder einen getroffen, der oder die aus einem SUV klettert, und ansprechbar ist. Oder zuhörbar. Oben gesessen. Den Arsch nicht breit, sondern durchtrainiert. Man fährt ein Auto mit Sitzheizung und trainiert täglich 7 km. Effizienz. Ganz wichtig. Effiziente Lösungen. Her damit. Und dann ab ins Auto. Oder den Flieger. Auch Billig. Da sind die nicht so. Das kratzt längst nicht mehr am Image. Auf´s Geld achten. Auch eine Form von Achtsamkeit. Wenn man ‹Leute› sagt, fängt die Menschenverachtung an. Es ist leichter Leute zu verachten, deren durchschnittliches monatliches Monatseinkommen über 5000 € liegt. Was auch blöd ist. Aber Spaß macht. SUVs zerkratzen. Und so. [...]»
Weiterlesen bei Melusine Barby: Über Menschen und Leute (repressive Toleranz)
 
Sa, 13.10.2012 |  link | (1248) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Fundsachen



 

Eine Geschichte in Bildern

«Nicht von ungefähr», schreibt Veit Loers vom Kunstraum Innsbruck, «erleben wir seit den späteren sechziger und früheren siebziger Jahren in der bildenden Kunst ein paralleles Phänomen: die konzeptionelle Story-Art, bei der gefundene und erfundene Fotoserien eine Geschichte erzählen und Texte die Bilder semantisch aufladen. Künstler in diesem Genre waren Victor Burgin, Duane Michals und Hans-Peter Feldmann, um nur einige zu nennen.» Bei dem «parallelen» Phänomen handelt es sich um die Chronik einer Affäre, Mai 1969 — Dezember 1970, die jetzt als Katalogbuch erschienen ist. Genau genommen ließe es sich, um ein weniger im Aktuelleren oder auch Bekannteren zu bleiben, als nachlaufender Vorläufer der durchaus bewegenden Lebens-geschichte(n) etwa von Christian Boltanski bezeichnen. Etwas weiter ausgeholt ist es auch auszumachen in der nicht unbedingt künst-lerischen, sondern eher dem Beleben eines historischen Bewußtseins der Allgemeinheit dienenden Aufforderung von Wolfgang Ruppert aus den Anfängen der achtziger Jahre, die er Erinnerungsarbeit nannte und die zu einer Demokratischen Identität führen sollte. Mittels zahlreichen Photographien in der für diese Zeit typische «Farblosigkeit» als gegenüberstellendes Synonym für die heutige Schreierei der Farben, diese überdimensionierte Buntheit, eine dominierende farbliche Blässe, geradezu eine Eintönigkeit, durchaus als Symbol der Epoche zu sehen, die als die der Achtundsechziger in die Annalen einging, ist es vermutlich konkreter nachzuvollziehen als in der aktuellen Nachfärberei der immer schneller laufenden Bilder. Mehrere Dokumente in Form von teils hand- und maschinengeschriebenen Briefen, Gaststubenrechnungen, Landschaftsaufnahmen, tagebuchähnlichen Einträgen und immer wieder die für diese Zeit typisch hochtoupierte Margret in allen erdenklichen Posen, all das führt zu einer Lebensgeschichte, die hier durchaus zur Kunst geworden ist, in einer Ästhetik, die sich in zunehmendem Maß autobiographisch äußert. Es handelt sich um ein Phänomen, das hier noch in den Anfängen steckt, das mir allerdings vor längerer Zeit in Lateinamerika begegnete, in Ansätzen beispielsweise durch Lygia Clark. Susanne Pfeffer als weitere Autorin hat im Buch notiert:

«Der Versuch der emotionslosen Beschreibung einer Liebesbeziehung ist gescheitert. Das Protokoll ist zu einem verschachtelten Beziehungsgeflecht geworden. Am Ende der Lektüre verschwindet alle Distanz, alles Erlebte scheint nah. Margret ist längst kein beschriebenes Objekt mehr — die nüchterne Distanzlosigkeit hat den außenstehenden Leser erreicht.»


Klappentext:
«Ein Kölner Geschäftsmann führt akribisch Buch über die Affäre mit seiner Mitarbeiterin Margret. Als Leser ist man ‹Günters› Voyeurismus schutzlos ausgeliefert. Mit Hunderten von Photos vor und nach dem Sex, in Kurparks und in neuen, von ihm gekauften Kleidern, nichts bleibt verborgen. Manchmal denkt man, dass er alles für eine Veröffentlichung inszeniert hat. ‹10 Uhr vormittags M. zu Hause abgeholt. angeblich nach Bad Neuenahr zur Mutter gefahren. In Wirklichkeit nach oben. M. gekocht. Rinderschmorbraten, Kartoffel, Salat. Mittag um 1 Uhr gegessen und bis 1 Uhr 45 Fernsehn gesehen, alsdann ins Bett›, notiert er am 29.11.1970. Spießiges und Obszönes reihen sich nahtlos aneinander. Erwähnung findet das ‹Rotbarschfillet mit Feldsalat und schönen Kartoffeln› sowie ‹Rückenlage und die Spezialstellung›, anderntags wird ‹Einweihungsfeier begangen trotz Tage›».

Margret: Chronik einer Affäre
 
Fr, 12.10.2012 |  link | (2264) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Form und Sinn



 







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