Fister «Ich weiß, als Fister ist man etwas misanthropisch und hinsichtlich der weiteren Entwicklung nicht sehr optimistisch. Alles sieht schlimm aus, und es kann nur schlimmer werden. Zum Beispiel das immer größere Interesse der Menschen für Kunst [...]. Wenn es immer so war, daß der größte Teil des kunstinteressierten Publikums stets das Falsche wählt und auf das Billigste und Protzigste hereinfällt, dann wird diese Wirkung mit dem neuen Interesse und dem großen Andrang jedenfalls um ein Vielfaches verstärkt. Das Medienmonster ist im großen und ganzen das gleiche wie das Publikumsmonster: eine große Meute von sensationshungrigen Unterhaltungs-Vagabunden. Und plötzlich gibt es keine Normen mehr, sondern nur noch Wirkungen. [...] Man darf ja noch hoffen.» Per Kirkeby: Der Starenkasten. Gedanken und Exkurse. Aus dem Dänischen von Johannes F. Sohlmann. Gachnang & Springer 1998, S. 166, Fisters Kolumne (Scheidegger & Spiess) Ich muß mir Sorgen machen. Mittlerweile treibt's mich auch aus fremden Betten senil in die nächtliche Misanthropie. Vermutlich verspätete Wechseljahre. Aber ich war schon immer ein Spätzünder.
Was, bitte, ist ein Fister? Es geht ja nun auch wieder stark auf den Vollmond zu. Fister
ist eine essayeske Figur des bisweilen leicht misanthropisch ins Innere des Globus blickenden, nichtsdestotrotz oder vielleicht deshalb großartigen dänischen Künstlers Per Kirkeby, nicht nur Skulpteur und Maler, sondern auch Autor, dessen Arbeit sich zu betrachten und zu lesen lohnt.Aber bei ihm ist nicht ständig Vollvollmond wie bei einem oberbayrischen Oberhirten, der den laizistischen französischen Katholizismus fürchtet wie den teuflischen Kommunismus, weshalb er einen ungarischen Bruder im Geiste des Missionierens und einer neuen Ordnung um Hilfe bittet und – unser aller unbefleckte Mutter in ihrer pyrennäischen Höhle. Ach ja, richtig, es geht auf Vollmond zu. Ich fühle mich bei all den Geschehnissen wie ein Fister. Fister bei Vollmond
Heute, Montag, der letzte Sommervollmond bringt Wintertemperaturen, Schnee in den Bergen. Schlaflosigkeit - ihr naht euch wieder, finstere Gedanken ... "Als Fister ist man etwas misanthropisch", schreibt Kirkeby. Vielleicht leitet er das von seiner Arbeitsweise als Bildhauer ab, einer, der die Fäuste braucht, um zu gestalten. >> kommentieren |
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