Weit geöffnete Fenster

Gewußt habe ich es ja schon immer. Na ja, immer vielleicht eher nicht. Aber doch seit vielen Jahren. Weshalb ich ja auch ständig predige. Nein, das Predigen überlasse ich von anderem Geist Beseelten. Ich trage vor. Dafür bin ich gefürchtet; da bricht sich eben die in Rente geschickte Berufung Bahn. Mir braucht eines der Kinnings nur die Frage nach einer bestimmten Büchse zu stellen, meinetwegen nach der mit den feinen Keksen von Oma Preetz, und unversehens findet es sich bei Pandora wieder. Dann hat es zwar immer noch kein' Cookie aus kurz vor Kiel, aber das mittlerweile universitätsdiplomierte und dennoch nicht so schrecklich viel wissende Kind weiß immerhin, auch wenn's das gar nicht wissen wollte, was es bedeutet, allzu leichtfertig diese riesige Unheilsdose bar jeder Hoffnung Internet zu öffnen. Und ein bißchen von dem bekommt's gleich mitgeliefert, was man heutzutage an der Schule offensichtlich nicht mehr lernt und auch nicht an der Universität: Ursache und Wirkung, Zusammenhänge. Manchmal bleibt sogar was hängen. Denn aus Höflichkeit, bisweilen sogar Interesse leiht man mir ein Ohr. Aber man befindet sich schließlich nicht an einer Hochschule, wo der Student sich in die erste Reihe setzt und sofort einschläft. Denn man will ja gesehen worden sein; schließlich gibt's 'nen Schein dafür.

Doch habe ich's tatsächlich schon immer oder seit einigen Jahren gewußt? Nein. Genau betrachtet war das, was ich so gerne im zumindest engeren Menschenkreis verkünde, nicht mehr als ein Anflug von Ahnung. Seit gestern lerne ich nämlich. Gewaltig. Und mich fröstelt arg inmitten des schleswig-holsteinischen Spätfrühlings mit frühsommerlichen Temperaturen. Dabei wollte ich nichts anderes als neulich Töchterlein auf der Suche nach was besserem als dieser abfallartigen Alimentation, die die globale Nahrungsmittelindustrie uns in die Eingeweide schiebt und uns dabei vorher noch die Papillaren verätzt, auf daß wir nichtmal mehr Müll von süß oder salzig unterscheiden können. Nein, so stimmt das auch wieder nicht. Ich war von einem dieser Viren befallen, die durch das Netz schwirren wie Gasbrocken durch das All, um irgendwann in so ein dämliches Wirtstier einzuschlagen, wie ich eines bin. Das von Vogel- oder Schweinegrippe kommt dem Auslöser eines grippalen Infektchens gleich gegenüber dem, das bei mir einen K(r)ater ungeahnten Ausmaßes verursacht hat: Neugier. Wollte ich doch tatsächlich wissen, wer sich da ständig heimlich still und leise bei mir einschleicht, um immerfort in einem winzigen Blättchen meines elektrischen Poesiealbums zu lesen. «Vielleicht ein Ästhet?» wie der eine (allerdings auch dafür zuständige) fröhlich kommentierte, möglicherweise um meine Verlustängste ein wenig zu kompensieren; ich gehöre der Fraktion an, die gegen eine Freigabe all dessen ist, für das andere sich oftmals tage-, wochen-, monate- oder auch jahrelang die Köpfe zermartert haben und das Franz Xaver Kroetz mal zu Recht Schwerstarbeit oder so ähnlich genannt hat.

Ich weiß es immer noch nicht, wer sich an dieser einen Geschichte delektiert oder oder sie möglicherweise als Reisebeschreibung mißversteht. Es werden täglich mehr, doch der- oder diejenige(n) bleiben im Verborgenen, und das, obwohl ich mein inneres Fenster aufgerissen habe — nein, dieses Metapherlein bleibt hinkend irgendwo in Marshall McLuhans Botschaft hängen. Es war zuvor schon sperrangelweit geöffnet, das Fenster zu meinen Innereien. Ich war so frei wie die Gereformeerden: Schau ruhig herein, mein Herz ist rein. Allerdings hatte ich auch nur annähernd eine Ahnung davon, wer da ständig vor meiner vorhanglosen Transparenz vorbeischlendert beziehungsweise sich in my home is my castle ungestört umsieht, alle möglichen Schubladen aufreißt und meine kleinen oder auch größereien Geheimnissereien in Ruhe durchschaut. Man braucht sich nur so eine Statistik-Software in den Computer zu laden, und schon ist man darüber informiert, wer wo und wann hockt, welche Weichware er benutzt et cetera pp., um über einem Text einzuschlafen, von dem ich immer noch nicht weiß, wer ihn immer wieder aufruft. Es gibt sie schließlich, diejenigen, denen es nicht nur gelingt, sich bei mir einzuschleichen und mich auszuhorchen, sondern auch ihre Herkunft zu verschleiern. (Ich nähere mich der Bedeutung des Begriffs «Schleyerfahndung» auf seltsame, gänzlich neue Weise, also völlig anders als in den Siebzigern oder den Achtzigern, als man wegen und gegen Volksbefragungen noch protesierend auf die Sraße ging.) Da heißt es dann einfach unknown. Mein ohnehin bereits vorhandener Verfolgungswahn wird von diesen von mir gerufenen Geistern gefüttert. Las ich da in meiner frisch erstandenen spionischen Wunderwelt doch tatsächlich von einem Besuch aus Bonn — sofort ergriff mich die Panik, und ich rief Zeter und Mordio schreiend um Hilfe, weil ich eine Attacke aus dem von Würmern und Viren beherrschten staatlichen Totenreich befürchtete. Da antwortete mir mein großer, souveräner Helfer, den ich hier nicht nennen mag, da ich nicht weiß, ob er das mag: «Das andere da, das ist wie vermutet harmlos. Jemand in Bonn hat also heute zur Frühstückszeit 17 min in Ihrem Blog gestöbert, verwendet das Betriebssystem Windows XP, surft mit dem Firefox, hat JavaScript aktiviert, seine Bildschirmauflösung beträgt 1280 x 1024 usw ...» Allerdings schloß er mit Worten, die mir seit langem schon durch den Kopf geistern: «... und das sind nur die Daten, die automatisch mitgesendet werden! Was Unternehmen wie die Bahn und andere über das Verhalten ihrer Mitarbeiter wissen, mag man sich gar nicht vorstellen.»

Dieser Tage berichtete die Büddenwarderin mir von der Kollegin, die im besten Wortsinn auf Teufel komm' raus sich einen Mann aus dem Netz angeln und partout nicht glauben wollte, daß man von denen dann doch vielleicht nicht so von Glück berauscht sein würde. Gegen diese Verdächtigungen verwahrte die Kollegin sich erheblich, das sei mit Sicherheit alles seriös und die beste Methode, in neue Familienfreuden zu geraten. Daraufhin lud die Büddenwarderin die Glücksucherin zu sich ein und ging mit ihr in einschlägigen Internetseiten spazieren. Letztere will's nun doch lieber mittels der klassischen Zeitungsanzeige versuchen. Denn das, was da alles freiwillig preisgegeben werden solle und auch müsse, das war ihr dann doch zuviel. Da könne sie ja gleich in des Des Kaisers neuen Kleidern auf die Straße gehen ...
 
Di, 12.05.2009 |  link | (2337) | 27 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Ansichten


hanno erdwein   (12.05.09, 09:54)   (link)  
Bin zwar in Bonn behaust
aber unschuldig. Mit den elektronischen "Freibeutern" müssen wir allemal rechnen und uns gegen digitale Infekte wappnen. Die Welt ist böse - sehr böse! Aber wir brauchen sie und leben von ihr. Somit plagt uns der Zwiespalt, schließlich wollen wir gelesen werden.


jean stubenzweig   (12.05.09, 16:46)   (link)  
Sicher, Zwiespalt.
Aber es gibt einfach zuviele Schwachköpfe, die uns das eigentlich ja schöne Internet kaputtmachen. Ich wünsche mich dabei manchmal ein paar Jahre zurück, als es darin noch nicht so viele Begehrlichkeiten gab, derentwegen sich nun massenweise «Experten» meinen äußern zu müssen, dieser «Markt» müsse endlich reguliert werden. Ach – immer diese Undankbarkeit ...


prieditis   (12.05.09, 10:04)   (link)  
vor allem die jüngeren (es geht ja nichts über ein gepflegtes vorurteil) gehen ja besonders sorglos mit "sensiblen" daten um. da wird, wie im wirklichen leben, einfach mal drauflos geplappert und nicht bedacht, dass das internet nix vergisst...


jean stubenzweig   (12.05.09, 16:47)   (link)  
Vorurteil?
Sicher liegen Sie damit nicht ganz, sage ich mal: unrichtig. Aber es sind eben nicht nur die Jüngeren. Auch Ältere entblößen sich ganz gerne. Wobei ich das in erster Linie darauf zurückführe, daß sie sich nicht informieren. Das Angebot wäre durchaus vorhanden, aber sie interessieren sich eben eher für Unterhaltsameres als das. Deshalb gucken sie lieber dorthin, wo Aufklärung nicht eben Priorität hat.


hanno erdwein   (12.05.09, 19:47)   (link)  
Auch im WEB
geht man oft den Weg des geringsten Widerstands. Man greift gern und bequem nach den Früchten, ohne die Gefahren zu hinterfragen. Der Blauäugigkeit wird genug vorgespiegelt und da ist dann schon wieder einer hineingetappt. Ach, wer ist frei davon?! Der schöne Schein und die Bequemlichkeit! Auch das digitale Paradies hat seine Schlange.


(12.05.09, 20:43)   (link)  
Das ist eben der Unterschied. Bei Ihnen liest man den ersten Absatz und dann nicht weiter. Weil zuviel drumrumgetratscht wird, weil die Geschichte nicht in die Gänge kommt, nicht mitreist, nicht mitzieht, nicht nicht mehr loslässt. Zuviel eitles und selbstgefälliges Geschnacke. Also: schneller auf den Punkt kommen und die Schnörkel weglassen. Keine Angst, kostet nix, ich berate gratis ...


herzbruch   (12.05.09, 20:52)   (link)  
sie sind gut in form, was? wie in alten zeiten.


nnier   (12.05.09, 20:55)   (link)  
Unterschied?
Unterschied wozu? Ich kenne nur den Unterschied zwischen einem Vogel.


jean stubenzweig   (13.05.09, 03:26)   (link)  
Um den Unterschied
mal zu erklären, was Ihnen in der Eile nicht gelingen wollte oder konnte: der zwischen man, also Menschen wie Sie, und mir. Sie machen wenig Worte, weshalb man Sie nicht versteht. Ich mache ein paar mehr, weshalb andere mich nur dann verstehen, wenn sie bereit sind, nicht nur den Klappentext zu lesen, sondern auch das Buch. Nun könnte ich Ihnen auch den Unterschied zwischen Buch und Buch erklären, aber das lasse ich, da Sie ohnehin nicht über den ersten Absatz hinauskämen und Sie das Buch dann wieder nicht gelesen und damit verstanden hätten.

Hier ist kein Ort für Quickies, eher einer für Langsam-, für Einzel- und nicht für Pauschalreisende. Hier wird nichts gerissen. Das wissen Sie offensichtlich. Und trotzdem kommen Sie her. Das müssen Sie doch nicht, niemand zwingt Sie dazu. Gehen Sie einfach auf den Twitterspielplatz. Dort können Sie Ihre flotten Runden drehen und gemeinsam mit all den anderen Spaß haben. Nicht, daß ich was gegen Knappheiten hätte. Aber es gibt nur sehr, sehr wenige, die wirklich anregend sind, jedenfalls für mich. Aber ich bin ja auch nicht man.

Und das mit den Beratern – es gibt einfach zuviele davon. Ohne sie sähe manches besser aus. Aber das ist auch nur ein Allgemeinplatz, wie der Ihre. Wenn er sich auch unterscheidet ...


nnier   (12.05.09, 20:53)   (link)  
Das ist so einer der Fälle, in denen einem das, was man abstrakt weiß, durch Veranschaulichung und eigene Erfahrung erst richtig klar wird. So war's für mich zumindest; natürlich weiß man, dass es "Cookies" gibt und hat als Blogger evtl. auch schon mal etwas von "Referrern" gehört. Aber dass auch Informationen wie die oben genannten (IP-Adresse, Internet-Zugangsanbieter, Bildschirmauflösung, verwendetes Betriebssystem etc.) mitgesendet werden, wissen schon weniger Menschen; und was man dann mit den eingesammelten und kombinierten Informationen machen kann, sollte jeder mal gesehen haben. Das ist kein Grund zur Panik und grundsätzlich erst mal ein anderes Thema als die freiwillige, persönliche Selbstentblößung, die hier auch angesprochen wurde; aber es sollte in einer Art Sendung mit der Maus einfach mal gezeigt werden, wie das funktioniert und wie man sich, wenn man möchte, ein wenig besser vor neugierigen Blicken schützen kann.


jean stubenzweig   (13.05.09, 04:36)   (link)  
Sendung mit der Maus
Das ist gut. Zumal ohnehin, wie ich dieser Tage mal irgendwo gehört habe, das Durchschnittsalter der Zuschauer bei 39 Jahren liegen soll. Meine Befürchtung ist nur (wieder) die, daß dann diejenigen zuschauen und -hören, die's bereits wissen. Erst kürzlich habe ich, wo genau weiß ich nicht mehr, eine sehr ausführliche und aussagekräftige Sendung über die Gefahren dieser Selbstentblößungen gesehen, in der unter anderem darauf hingewiesen wurde, was alles an Daten gesammelt wird und welche Gefahren das mit sich bringt. Aber den wenigen, die sich sowas anschauen, dürfte das dennoch zu abstrakt sein. Wie Sie schreiben, es wird wohl so sein, daß es einem durch «eigene Erfahrung erst richtig klar wird». Was hinzukommt: Bieten die privaten Fernsehanbieter, die ja nun wirklich nicht zu vernachlässigen sind, solche Informationen? Ich kann mir das nur schlecht vorstellen, widerspräche es doch eher deren Geschäftsprinzip, möglichst viele Fenster geöffnet zu kriegen, in die hinein sich eben besser alles mögliche verkaufen läßt, einschließlich der gesammelten Daten an Dritte. Und Vierte. Und so weiter.


pola key   (13.05.09, 01:00)   (link)  
One window-million landscapes.They are in every snowflake,in every look on the Other Side.Thank You.


jean stubenzweig   (13.05.09, 03:42)   (link)  
Welch angenehmer Besuch!
Es freut mich, daß Sie hier waren. Danke. Da Sie das Häkchen nicht dort gemacht haben (ich weiß: Computer), mit dem Sie Ihre Seite auch auf anderen Seiten öffentlich machen können, bietet mir das die Gelegenheit, auf Ihr großartiges Reisetagebuch hinzuweisen. Dort hinzugehen, um gleich auf kleine Unterschiede aufmerksam zu machen, ist aber nur sinnvoll, wenn man sich Zeit nimmt.

«Mit Zähnen und Klauen wehrt sie ihr Polentums.Sie nennt sich Polin unter ´´diesen Ukrainer´´.Ihre Mutter,Frau von Engelsgute,die selber eine Polin vor eigenem Mann im Krieg gerettet hatte,ist nach Ukraina gefahren,sucht Familie.Dann will sie zurück.Basia ist ukrainische Familie egal.Allenstein war auch vielen egal:von Deutschen verlassen,von Russen vernichtet(...da gab es kein Deutsche mehr,als wir ankamen...´´Aussage des sovietischen´´Befreier´´,der nach sechzig Jahren Allenstein besuchte),von südöstlicher Mosaik neubesiedelt und anfangs als unerwünschte Haltestelle behandelt.Gleich gut konnte 1945 ´´Niemandstein´´heißen.Die Burgmauer,Villenruinen, gepflasterte Straßen sprachen die Sprache,die die ´´Neuen´´nicht verstanden.Teil nach Teil wurde neu die alte Stadt.Basia möchte in Warschau Wurzeln treiben lassen,´´da sind die Polen zu Haus´´.Bald schließt sie der Menge der gebürtigen ´´zufälligen´´Allensteiner,die in die Hauptstadt wollen.SIe machen Platz den Kleindörfer-Bewöhner,die hier eine Pause unterwegs in die Welt eingeplant hatten und den Großstädtern,die spezifische Atmosphäre dieser Durchzugstadt einmal probiert und richtig eingeschätzt hatten:die Menschen sind hier nämlich ein wahrer Schatz,Salz dieser Erde.Sie sind gut füreinander.
In Stadtamt,Läden,sogar am Markt sind sie freundlich und hilfsbereit,einverstanden mit Kleinstadtschicksal und Großweltbild bewußt.Allensteiner-Olsztynianie, eine besondere,polnisch-ukrainisch-litauisch-weißrussische Mischung bauten Stadt zum Leben.
Sie tragen ihre Herzen nicht auf der Hand,o nein.
Sie verteilen ihre Herzen unter allen,die es brauchen.»



apostasia   (13.05.09, 16:28)   (link)  
Ins eigene Fenster
sollte manch einer mal hineinschauen, fürwahr. Da scheint viel Leichtfertigkeit herumzuliegen, die als Leichtigkeit empfunden wird. Selbstprüfung!

Was macht der belgische Adel?


jean stubenzweig   (14.05.09, 00:13)   (link)  
Belgischer Adel?
Ach ja, zu dem sollte ich mal wieder hin. Er sollte mal wieder auf den Herd. Aber ich fürchte, das wird schwierig. Denn ob ich die Ingredienezien im Kopf habe, die für ein glücklich hingewendetes Ende – ein Teil der kleinen geneigten Leserschaft rief ja laut danach! – benötige, im Kopf habe, das weiß ich nicht so genau. Nun gut, ich setze mal den Fond an. Ob er was wird, das weiß ich allerdings nicht. Ich koche ja nie nach Rezept.


jean stubenzweig   (14.05.09, 05:08)   (link)  
Die neu implantierte
Statistikmaschine hat das Rätsel offensichtlich und tatsächlich gelöst. Angetrieben von der unendlichen Wißbegierde und nach intensiven Studien meine ich den Grund weltweiter Aufrufe meines Poesiealbums gefunden zu haben: eine wahrhaft sinnliche Photographie, wie geschaffen für den Genießer, wahrlich allesamt Ästheten! Alles fürn Arsch.


tropfkerze   (14.05.09, 11:50)   (link)  
Wie konnten Sie mir einen solchen herrlichen Anblick so lange vorenthalten? Offenbar war es doch ein Ästhet, der sich nicht sattsehen konnte!


jean stubenzweig   (14.05.09, 15:14)   (link)  
Vorenthalten?
Täten Sie auch mal aufs Getönte schauen bzw. wären nicht so klickbequem, hätten auch Sie die Zahl nach oben treiben können. Na gut, das war ein Link in einem Text, in dem es um eine andere Schönheit ging.

Aber Karajan ist immer noch Spitzenreiter. Gefolgt von einer Ente, die ihm wohl bald (endlich) den Garaus machen wird.


jean stubenzweig   (15.05.09, 13:02)   (link)  
Seltsam
Seit ich auf «fürn Arsch» hingewiesen habe, guckt ihn keiner mehr an. Abgerissen. Mit einem Mal. Ob's dafür eine gesonderte (Abschalt- oder Warn-)Technik gibt, von der ich nicht weiß? Aber vielleicht hat die Menschheit sich ja sattgesehen an der Schönheit.


jean stubenzweig   (19.05.09, 13:11)   (link)  
Seit dem 15. Mai
fließt die Ästhetik wieder. Der Hunger nach Schönheit ruhte nur kurz, nun ist der Virus scheinbar erst richtig ausgebrochen, als wär's ne Pandemie. Aber Winckelmänner sind das allesamt eben dann ja auch irgendwie nicht, die diese Schönheit suchen.


chat atkins   (14.05.09, 13:18)   (link)  
Heißt das bei euch 'Kinnungs' - wir sagen hier 'Kinnings'?


jean stubenzweig   (14.05.09, 13:37)   (link)  
Endlich
findet sich hier ein Korrektor ein! Danke. Selbstverständlich Kinnings mit i. Wie bei Käpt'n Bluebear.


damenwahl   (14.05.09, 16:07)   (link)  
Ja, es ist schon gruselig, was Menschen im Internet preisgeben - zumeist ohne sich der Gefahren bewusst zu sein. Ich belehre mit schöner regelmäßig meine unbelehrbaren (jüngeren, sorgloseren) Schwestern, verweigere mich Gruppenfotoalben und dergleichen auf den Servern des Datensammlers Nummer eins und mache mich dabei unter Gleichaltrigen regelmäßig lächerlich. Bin ich paranoid, daß ich die AGB wenigstens kurz überfliege und mich zu informieren, was ich da akzeptiere? Das scheint in jüngeren Generationen komplett verloren zu gehen. Aber interessant zu wissen, was man so alles über seine Leser herausfinden kann, da laufen mir schon wieder kalte Schauer über den Rücken.

Und natürlich, lieber Herr Stubenzwei, warte ich sehnsüchtig auf das Ende Ihrer märchenhaften Berichte aus dem belgischen Adel - und hoffe auf Fortsetzung!


jean stubenzweig   (14.05.09, 17:50)   (link)  
Nix da paranoid!
Ich lese das durch, schaue in jede Ecke. Ich weiß doch, was da alles lauert. Wir haben für die Kinnings schon bezahlen müssen. Aber mittlerweile ist das ausgestanden, sie haben gelernt, auch aufgrund ständiger Vorträge. Na, vielleicht noch nicht so ganz. Manch eine Photographie geht dennoch immer wieder mal ins Netz. Aber keine Daten (mehr). Und auch halten sie sich inzwischen dran, nichts mehr runterzuladen, das nicht absolut sicher ist. Man ist einsichtig geworden. Und ich, ich war von Anfang an ein Übervorsichtiger, bisweilen ein wütender: seit ich im Netz zugange bin, gab's Drohungen gegenüber solchen, die meinten, mich ungefragt mit irgendwas beglücken zu müssen. Es hat offensichtlich was bewirkt, bin ich doch relativ unbehelligt, Aber das mag an meinem Naturell liegen, bei dem die Skepsis mitgestaltet hat. – Dennoch sei nochmals darauf hingewiesen: Es sind nicht nur die Jungen, die leichtfertig damit umgehen. Es ist unglaublich, was auch Ältere an persönlichen Daten und Photographien oder eMail-Adressen oder auch Telephonnummern ins weltweite Web senden. Und sich dann wundern, wenn sie Ärger kriegen. Aber dann gibt's ja Markt hilft oder wie diese ganzen Fernsehhelferlein alle heißen, diese neuen kalten Spaltenfüller (wobei ich nur die Bezahlsender meine, die anderen kommen mir nicht auf den Bildschirm).

Nun fliegen Sie erstmal wieder ins alte Europa – noch ein Besuch zuhause? Und wenn Sie dann wieder Washingtonienne sind, gibt's auch wieder belgischen Adel. Ich hab in meinem Kopf einen Fond angesetzt. Und das, obwohl mir gerade unköchelig ist – aber man hat ja so seine Verpflichtungen den zwei Lesern gegenüber.


uferblume   (14.05.09, 22:18)   (link)  
Eine Horrorvorstellung
Ich sehe auch schon die gesamte WELT an meinem ärmlich- heimlichen Hausfrauendasein lechzend teilnehmen. Jeder könnte sehen, welches Shirt ich mir im Otto bestellt habe, welchen Schmonzens ich Karl-Heinz verfasste, meine Fotos gingen um die Welt.
Und alle würden mich fertig machen.

Der blanke Horror.
:-)


jean stubenzweig   (15.05.09, 00:47)   (link)  
Man kann's lustig
oder aber gar nicht sehen. Letzteres tun die meisten. Und wundern sich dann, wenn Otto in ihre Welt schaut und zumindest täglich massenweise Grüße schickt.

Andererseits – wenn einem sonst schon niemand schreibt und überhaupt wieder mal kein Schwein zuguckt? Für denjenigen bekommt das einen gewissen sozialen und möglicherweise gar unverzichtbaren Stellenwert. So gesehen besteht der blanke Horror aus einem eventuellen Verzicht auf diese weltweiten sozialen Kontakte.


prieditis   (15.05.09, 09:36)   (link)  
wenn Otto in ihre Welt schaut
... während meiner ganz persönlichen 25Frames/sekunde-Zeit ist mir des öfteren ähnliches begegnet. Da wurden Protagonisten von der "werberelevanten Zielgruppe"* als "Freunde, die mich besuchen" bezeichnet.

*Dieter Thoma















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