Von Aurelia in den Sonnensturm Von Aurelia träumte es mich, dieser hochintelligenten und humorigen Blondgelockten mit dem graziellen, tiefdunkelpigmentierten Äußeren einer Gazelle, wie es vermutlich nur im durch-bastardisierten Brasilien geboren werden kann. Sie gehörte zu jenen bezaubernden Geschöpfen aus aller Welt, in die ich permanent gezwungen war, sie verzückt anzuschauen, ich gar nicht mehr wußte, wem ich meine dauerhafte Verliebtheit konkret zuwenden sollte, als das Schicksal ein Signal davon gab, aus mir könnte eines Tages doch noch etwas Anständiges werden, ganz so, wie meine Frau Mutter sich das ersehnt hatte. Die Stufe zum Hilfslehrer hatte ich erklommen, in des Geheimraths Diensten (es dürfte bekannt sein von meiner Reise Per Anhalter ins Paradies), im Oberbayerischen zwar lediglich, aber nun, in dessen geologischen Formationen liegen die Höhen bereits näher. Doch der Traum entfernte mir Aurelia, die sphärisch singen konnte. Nahezu verzweifelt suchte ich nach ihr, wollte ich sie doch nicht verlieren. Das Erwachen aus dem sich anbahnenden Alp machte meiner Suche ein Ende. Also schaltete ich das irdische Fernsehen ein, um mit dem altbewährten Einschlafmittel des Stimmengemurmels wieder zurückzufinden in Morpheus Umarmung. Wohl unausweichlich tauchte prompt eine gewisse Aurora auf. Nein, nicht etwa die römische Göttin der Morgenröte. Solch ein seltsames grünliches Geflimmre war's, hoch oben im Himmel, oberhalb der Hundertkilometergrenze, wo dieser ganze Raumfahrtmüll herumtaumelt, teilweise Überreste dessen, das der Menschheit technisch das ermöglicht, was früher einmal Sprache hieß und nun Kommunikation heißt. Irgendwelche, alles aufs banal Erklärbare hinunterziehende Physiker nennen dieses Göttliche so. Und dann wollen sie auch sie auch deren Stimme erforschen. Da bin ich hilfs brabbelnder Stimmen dann doch lieber wieder eingeschlafen, bevor sie Aurelias Gesang zutode erforscht hatten. Aber sie kam nicht mehr zurück. Und nun sitze ich da in meiner morgenrötlichen Trauer und versuche zu kommunizieren.
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