Fütterungskunstfliegen

Bevor wir das wunderschön abgelegene Dorf-Büro in der deutsch-französischen Exklave bezogen, gab es hochoben unter der Westtraufe des über 200 Jahre alten ehemaligen Bauernhauses Schwalbennester. Die hatte der Unter-Mieter mit Hilfe eines Wasserschlauches «entsorgt» (wie der gute Deutsche spricht), da die Resultate der Vögelei es von den Alten nicht nur vorne permanent reingestopft bekamen, sondern es in Folge auch hinten ständig rausging. Wie das eben so ist mit den süßen kleinen Futterdurchgangsmaschinen. Sie warfen ihr Dekorationsmaterial ab. Aber solche Muster passen nicht ins Ordnungsschema. Weg damit. Mit den Verursachern.

Andererseits geben die Unter-Mieter für solche Verzierungen gut und gerne viel von ihrem knappen Geld aus. Nur wollen sie sie eben nicht direkt neben der Wohnungseingangstür. Eher am Katzenmausoleum im funktionellen Vorgärtchen oder das Häkeldeckchen am Fenster, durch das man die lieben Vögelein im (Baumarkt-)Häuschen der freien Natur trefflich beobachten kann.

Nun haben sie gebaut. Nicht die Unter-Mieter. Das wär's ja. Dann könnten sie ihr klein' Häuschen in ihrer Ordnung halten. Sondern die Schwalben. Sie sind wieder da. Nach sieben Jahren haben sie sich (wieder) getraut. Und naturgemäß sofort Nachwuchs gezeugt. Aber wie das so ist auf dem Lande: vorher erstmal Nest gebaut, und zwar direkt neben dem Bürofenster in etwa zehn Metern Höhe. Und nun gibt's hier Fütterungskunstfliegen höchster Schule. Schöner als Computergucken.

Wenn er das wieder tut, der Unter-Mieter, das mit dem Schwalbennest-Wegspritzen, dann hole ich die örtliche freiwillige Jungdynamikfeuerwehr aus dem ein paar Schritte nur abgelegenen Saufaushaus, spendiere noch ein Faß, und dann gebe ich der Übung Feuer frei Richtung Unter-Mieter-Wohnung, sprich Wasser marsch, mit allerhöchster US-Wolkenkratzerterroristen-ATÜ-Zahl hinein in die geöffnete Tür. Im (hoffentlich sehr kalten) Winter. Während die Schwalben im Süden Sonne baden und die Flügel baumeln lassen.
 
Do, 05.06.2008 |  link | (1690) | 0 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Land.Leben















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Jean Stubenzweig motzt hier seit 6023 Tagen, seit dem Wonne-Mai 2008. Letzte Aktualisierung: 07.09.2024, 02:00



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