Virtueller Stammtisch der Duodez-Finanzwelt

Karl Wilhelm Goebel hat in seinem Blog Großburgwedel, der neuen Heimat eines ehemaligen deutschen Bundespräsidenten und der deshalb wohl, das stelle ich jetzt mal so in den Raum, vom Autor Super City genannt wird, vorwärtsschreitend und rechtschreibreformerisch auch noch mit ss geschrieben, obwohl dazu nun wahrlich kein Anlaß besteht, den Euro abgehandelt (ich schätze die twainsche Parenthese überaus). Anregung war ihm der neueste Erguß des einstigen (Mit-)Führers der Deutschen Bundesbank. Für den will ich nun wahrlich keine Werbung betreiben, aber ich möchte mich den Worten sowohl Goebels anschließen, der auf «eine erfreulich sachliche Kritik» im Zürcher Tagesanzeiger hinweist, als auch dem Verfasser des Artikels, Philipp Lüpfe, der eingangs schreibt: «Wegen des Buches gegen islamische Zuwanderung ist Sarrazin zum Feindbild der Liberalen und Linken geworden. Aber es wäre dumm, sein neues Buch deshalb von vorneherein zu kritisieren oder gar totzuschweigen. In der Eurofrage ist Sarrazin wahrhaft kompetent.»

Mir schwebt dabei vor allem die nicht nur von François Hollande gestellte Forderung vor, der — das aber lediglich nebenbei, diesen von mir aus verschiedenen Gründen als höchst unangenehm empfundenen Herrn Schäuble als Eurogruppenchef, als Nachfolger von Jean-Claude Juncker ablehnt —, der der Meinung ist, die selbstherrliche, das sind nun meine Worte, man möchte meinen, sich mittlerweile unangefochten wie eine europäische Duodez-Fürstin oder Königin oder gar wie eine napoleonische, also selbsternannte Kaiserin der alten Finanzwelt, sich also selbst verherrlichende Frau Merkel den Fuß von der Bremse nehmen soll, deren Wirkung vor allem andere, quasi minderbemittelte benachteiligt. Es «entstünden», so Burkhard Hirsch, verlinkt von meiner als persönlich empfundenen Vorleserin und als weitere hiesige Nebenbeidreingabe, «immer mehr Regelwerke durch gewählte Vertreter, die sozusagen losgelöst von den Bürgern unter Fraktionszwang entschieden würden. Nach Ansicht Hirschs entfernen sich die Politiker in bedenklichem Ausmaß von ihren Bürgern.»

Nun will ich mich nicht neuerdings als Fachmann des fließenden oder stockenden Geldes emporstilisieren. Aber die hiesige elektrische Kladde ist nunmal so etwas wie ein virtueller Stammtisch, so etwas wie weiland der tatsächlich existente, neudeutsch analog genannte, jour fixe, die freitägliche heure bleue, quasi die heure de grande écoute der Hyde-Park-Redner in den münchnerisch universitätsvierteligen Café et cetera über das Zentner bis zum endlichen Cocorico (siehe Kneipenzickzack) des Laubacher Feuilletons, wo bei Bier, Wein und sonstigem Spirituellen die Ideen so manches Mal nach Druck auch andere heftig erquickten, dem einen die Zehennägel aufrollte und der anderen die Brüste nach oben stülpte, und an dem gebe ich zum besten, was ich von einem, wie mir scheint, schweizerischen Experten in den Raum gestellt wurde.
Das Resultat ist eine qualvolle Phase des sogenannten Deleveraging. Konsum und Investitionen werden auf ein Minimum reduziert, alles steht im Zeichen eines Schuldenabbaus. Tritt der Staat gleichzeitig auf die Schuldenbremse, droht eine Verelendungsspirale wie zu Zeiten der Grossen Depression. Das Sparen des Staates hat paradoxe Folgen: Die Schuldenquote, gemessen am Bruttoinlandprodukt, steigt. Im Klartext: Sparen führt nicht zu weniger, sondern zu mehr Schulden.
In dieser Schuldenfalle stecken derzeit die europäischen Defizitsünder, allen voran Griechenland. Sarrazin aber unterscheidet nicht zwischen gut- und bösartigen Krisen. Er sieht jede Krise als Staatsversagen, verursacht durch Faulheit, Korruption oder andere Laster. Den «bösen» Griechen stellt er die «guten» Iren gegenüber: «Die Iren wissen, dass sie ihre Probleme selber verursacht haben. Sie wollen sie selber lösen und suchen die Schuld nicht bei anderen», so Sarrazin. Eine Wahrnehmungsstörung: In Irland herrschen derzeit tiefste Rezession und Massenarbeitslosigkeit, die jungen Iren wandern in Scharen aus, und wer bleibt, wendet sich der EU-feindlichen, früheren IRA-Partei Sinn Fein zu.
Philipp Lüpfe im Tagesanzeiger vom 22. Mai 2012
Nun mag der Knüppel der Kritik der Sachverständigen aus dem Sack hüpfen und auf mir tanzen.
 
Mi, 23.05.2012 |  link | (2559) | 5 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Gesellschaftsspiele


kopfschuetteln   (23.05.12, 15:14)   (link)  
lieber herr stubenzweig,
ich kann ihnen auch die folgen "die zukunft der demokratie" (vorgehört bis jetzt teil 1 und teil 2) empfehlen.

der beitrag von herrn goebel hat mich dazu anmimiert, eine alte agora42 auszu"graben", in der herr precht mit bezug auf georg simmel schreibt: "geld ist die einzige sache der welt, deren qualität sich allein an der quantität bemißt. eine eigenschaft, die, so möchte man hinzufügen, sonst vielleicht nur noch dem leben selbst zukommt und dem glück. ... doch wie glück eine endliche ressource ist, so ist es auch lebensglück durch geld."

über den umweg->agora42 stieß ich dann auf einen beitrag über hollande. weiterhin gab es gestern zur "ewigen" sparpolitik ein interessantes interwiew. auch bofinger weist daraufhin, daß der sparkurs zu einer erhöhung der schuldenstandsquote führt; vielleicht haben sie das aber schon gehört.

ich halte es für unheilvoll, die rettung des euro über die einhaltung demokratischer spielregeln zu setzen. außerdem wäre die konsequenz sehr wahrscheinlich, daß nicht nur wir deutschen, nein alle bürger, die rettung des euro bezahlen und ganz nebenbei (weil alternativlos) gleich mal dieses oder jene bürgerrecht aufgeben (müssen), siehe blockupy in frankfurt. "schier orgiastische demonstrationsverbote", und das in guten zeiten. was soll das erst werden, wenn die krisen sich verschärfen?


jean stubenzweig   (24.05.12, 13:53)   (link)  
Zukunft der Demokratie,
das ist wahrlich ein weites Feld. Sie ist ohne Zweifel der Überarbeitung bedürftig, die an adelige Attituden erinnernden Selbstherrlichkeiten scheinen zuzunehmen, während die etwas aufgeklärteren Untertanen mehr Mitsprache begehren.

Am Rande, eine mittenhineingestellte Fußnote quasi, besser eine vorweggenommene, nicht am Ende verwaisende Anmerkung, also durchaus von Bedeutung, schließlich ist das hier eine Motz-Seite: Was mich ein wenig stört bei solchen personellen Hinweisen, ist, daß man beim DeutschlandRadio Nida-Rümelin zwar den Lehrstuhl in München zuschreibt, es aber meines Erachtens durchaus gewichtig ist, daß er vor seiner Amtszeit im Kabinett Schröder bereits Philosophie-Professuren an den Universitäten Tübingen sowie Göttingen innehatte. Nicht immer liegt in Kürze Würze, zumal im Internet wahrlich keine zeitliche oder buchstäbliche Beschränkung das Aufmerksamkeitsmaß bestimmt. Wenn man wenigstens einen Link auf dessen Seite setzen würde, aus der, wenn auch im Vergleich zu anderen ungewöhnlich zurückhaltend, ersichtlich wird, daß er sich nicht nur theoretisch mit der Demokratie auseinandergesetzt hat, denn während seiner Amtszeit als Münchner Kulturreferent hat er meiner Erfahrung nach auch die Politik durch praktische Philosophie erhellt.

Es ist ein deutsches Manko, das nicht zu erwähnen, überhaupt, auf gebildetere Menschen, jedenfalls solche, die ich darunter verstehe, zu verzichten. Ich bin gespannt, ob Hollande wieder aufnimmt, was Mitterand eingeführt hat: sich von intellektuell interessanten Persönlichkeiten beraten zu lassen. Deutschland hat offensichtlich, nachdem Sloterdijk irgendwie in der Versenkung verschwunden zu sein scheint, nur noch einen Philosophen: Herrn Precht. Gegen ihn habe ich nichts, ganz im Gegenteil, er äußert sich frisch und durchdacht, aber ich sehe in ihm doch in erster Linie den Germanisten, der er auch ist. Aber warum sollen Theoretiker der deutschen Kultur nicht auch philosophieren, und das tut dieses gute Endprodukt der Alt-Achtundsechziger nicht schlecht.

Agora42 ärgert mich — heute ist Ober-Motz-Tag, vermutlich habe ich schlecht geschlafen —, da es mich nur hineinläßt, wenn ich alle Identifikationsmöglichkeiten freigebe und damit ständig diese widerlichen LSO-Cookies zulassen muß, die meine Wege, die mich verfolgen. Ein seriöser Anbieter eines Produkt läßt mich auch ohne diese ganzen Fissimatenten, wie es auf deutschem Volksmund-Französisch (mein mich momentan umtreibendes Thema der Sprachverunfallungen möge nicht ins Abseits geraten) heißt, hinein. Über Geld und Heilige Kühe hat sich Anfang der Neunziger bereits Rainer Willert ausgelassen (nicht alleine als Abgesandter der Friedrich Naumann-Stiftung; das war zu einer Zeit, als diese höchst unangenehmen Neoliberallalas noch nicht das Sagen hatten bei den deutschen Freiheitlichen). Das liest sich nicht minder interessant und hat an Aktualität nichts eingebüßt. Aber Willert hatte seinerzeit nicht so oft Gelegenheit, sein Gesicht in eine Kamera zu halten, da er sich überwiegend in Lateinamerika aufhielt, wo er die Mißstände auszugleichen versuchte, die das Geld beziehungsweise die Mehr-als-besser-Verdienenden und deren Vasallen dort verursachten. Es war allerdings zu einer Zeit, als der Begriff Globalisierung noch nicht in aller Munde war. Wer hat das schon erörtert während der Epoche des sich via Seidenstraßen eröffnenden Welthandels?
[...] Die Entwicklungslinie vom Menschenopfer über das Opfertier zu dem noch symbolischereren Opfer Geld steht zur Debatte. Alle drei gelten nur, wenn man an sie glaubt. Der Glaube ans Geld liegt heute in seiner simulierten Kaufkraft. Sollte hingegen jedes Geldstück diese Kraft real beweisen, dann fände sich niemand, der Geld akzeptierte; jeder wollte es ja umsetzen. Dem gegenüber auf die augenblickliche Vergewisserung zu verzichten, zugunsten späterer Segnungen, ist allen Opfern gemein. Nur, anstatt der Kaufkraft, ist es beim Götteropfer die Weihe durch den Priester, die die Anerkennung vermittelt. Neben dieser Ähnlichkeit geht die Spur des Geldes noch ganz unmittelbar in den Kult zurück: Zum kultischen Opfer gehören Gerätschaften, und mit diesen zu hantieren, zeichnet die berechtigte Person, den Priester aus. Die Übertragung solcher Werkzeuge vermittelt Prestige an die Nächsten, die kultischen Geräte selbst erhalten eine Aura, werden Objekte des Glaubens und Begehrens. Der Schritt zu einer Art ‹Gerätegeld› könnte erfolgen, indem die Priester solche Werkzeuge an würdige Nachfolger weitergeben und, mehr noch, an verdiente Personen — einem Orden gleich — verleihen. Tatasächlich fand Gerätegeld in der Bronzezeit weite Verbreitung, war in ganz Mitteleuropa in Gebrauch, wobei allerdings schon massenhafte Verwendung darauf schließen läßt, daß hier nicht nur Originale in Umlauf kamen. Um Fälschungen aber handelte es sich ebenfalls nicht, in Umlauf gelangten schlicht Nachbildungen der ursprünglichen kultischen Geräte. Diese Opferwerkzeuge waren im praktischen Sinne keine mehr. Ihre Form war stilisiert, verkümmert. Die Äxte etwa hatten stumpfe Schneiden, geringere Größe, verengte Stiellöcher; dem ideellen Wert dieser Gegenstände konnte das jedoch nicht schaden. Zu beweisen ist es zwar nicht, aber die Möglichkeit liegt nahe, daß die Priester selbst solche Nachbildungen der Kultgeräte anfertigen ließen und in Verkehr brachten — dies, um dem Opfernden einen Beweis seiner Gabe aushändigen zu können, ihm wieder, dem Orden gleich, ein Ehrenzeichen zu verleihen. [...]
Rainer Willert: Geld und Heilige Kühe, Gold oder Kunst. Gedanken eines Spekulanten
Das «Diktat der Märkte» scheint mir das vordringliche Problem zu sein, wobei ich in erster Linie an die der Finanzen denke. Gegen den Handel an sich, gegen den Verkauf von Produkten ist ja wahrhaftig nichts einzuwenden, er hat schließlich mit für die Ausbreitung der Kulturen gesorgt. Aber diese Machterweiterungen durch Konzentrate sprich Konzerne, die die Vielfalt der Märkte verdünnen oder gar abschaffen, indem sie auf heftige Weise Quasi-Monopole anstreben, indem sie die Konsumenten verdummen oder gar belügen, und sei es durch «stumpfe Schneiden, geringere Größe, verengte Stiellöcher» oder Bilder von glücklich weidenden Kühen auf Produktverpackungen von industriell gefertigtem Milchmassenmist, alles gesegnet von immer geheiligteren Politikern, das ist an Widerlichkeit bald nicht mehr zu überbieten. Was da in Frankfurt geschah, entspricht diesem Bild. Es mag kein sonderlich guter Vergleich sein, der mir dabei einfiel. Aber meine ersten Gedanken waren, für Neonazi machen sie die (Freß-)Gaß (nahe der Frankfurter Alten Oper, der Börse frei, die Gerichte und Polizisten, aber diese Art Protest gegen die Alles-Kaputtmacher darf nicht stattfinden. «Dass die Bürger Europas», heißt es in le Bohémien, mehrheitlich gegen eine neoliberale Interpretation des europäischen Gedankens sind, wurde bereits mit den Volksentscheiden gegen den EU-Verfassungsvertrag von 2005 deutlich.» Damit bin ich allerdings bei meiner immer wieder belächelten Rede seit 14/18, nach der es sich bei der Europäischen Union(isierung) um alles andere als um eine grenzenlose Befreiung der Bürger handelt, sondern die letztgenannte lediglich ein Sedidativ war und ist für grenzenlose, ausufernde wirtschaftliche «Prosperität». Auch ich will nicht von Konzernen beherrscht werden, die alles diktieren; gefühlt lebe ich bereits in einer Diktatur durch die Wirtschafts- beziehungsweise Finanzregierung(en), ich meine, es säßen bald mehr derartige Lobbyisten nicht nur in Athen oder Berlin oder Den Haag oder Paris oder sonstwo, sondern ebenso in Bruxelles ergo Strasbourg. Hier will ich durchaus eine Regelung nicht durch «den Markt», sondern durch eine Politik, die ihn regelt. Aber mich beschleicht zusehends das Gefühl, hierbei könnte es sich um eine überaus romantizistische Anwandlung im Sinn einer melancholischen Sinn- und Glückssuche meinerseits handeln, da fast nur noch Konsumshoppinghopping be- und getrieben und entsprechend privatwirschaftlich gebaut wird und es den überwiegenden Teilen der Bevölkerungen egal ist, was da (wirtschafts-)politisch geschieht. Der Kapitalismus hat letztendlich doch gesiegt, in einem Ausmaß, bei dem mir immer übler wird. Die paar Wenigen, die sich ernsthaft dagegen auflehnen, dürften einer einstelligen Prozentzahl entsprechen. Den meisten dürfte es schnurzpiepegal sein, ja mir klingen gar die Rufe nach: Richtig, Knüppel aus dem Sack, immer feste druff, wie nachgerufen dem weilandlichen Dachlatten-Börner

Nun hat uns allerdings endgültig und vermutlich unwiederruflich die Wirtschafts-Union im Schwitzkasten. Dem ist, im wahren und schlimmen Wortsinn, Rechnung zu tragen. Der Ruf, die Schaffung von Arbeitsplätzen birgt enorme Gefahren, je nach Blickwinkel. Die einen richten den Brennpunkt auf einen rein turbokapitalisch orientierten, als quasi geldreligiösen Konsum, der denen noch mehr gibt als sie ohnehin bereits haben; Verführung zum Kaufrausch. Die Seriöseren streben Arbeitsplätze mit Löhnen an, auf daß die Leutchen wenigstens ein passables Leben leben können (was auch immer darunter verstanden sein mag: Gutes Essen oder schniekes Automobil ...). Das merkelsche Prinzip, übernommen von einer sogenannten rot-grünen Agenda, treibt sie jedoch noch weiter in die Armut. Bisweilen kommt es mir so vor, als ob viele Politiker nicht nur bestimmter Länder eines der Lieblingsmanöver der alteuropäischen Völker, das der Alltagsablenkung, in die Realität umsetzen wollen: Ab ins Mittelalter. Nur nicht mehr unter Duodez-Vorzeichen, sondern vermittelt als sogenannte Neuzeit. Nicht nur ich bin gespannt, ob es François Hollande wenigstens in meinem Linksrheinischen gelingt, so er das tatsächlich anstrebt, diese Art von Orientierung zu korrigieren., den Laizismus tatsächlich zu bestätigen.

Und zum Schluß, aber nicht zuletzt, es möge nicht in Vergessenheit geraten: Die Schulden wurden unterm Strich schließlich nicht von denen «erwirtschaftet», die sie jetzt abbezahlen sollen und deshalb immerfort zum Sparen aufgefordert werden — womit wir wieder bei den Sprachverunfallungen wären —, ein Begriff, bei dem ich gewiß anderes assoziiere als das, was damit neuerlich ausgesagt wird. Sparen bedeutet nicht Schuldenabbau, sondern etwas auf die hohe Kante legen oder in den Strumpf oder unter die Matratze zu stecken. Dazu muß der Mensch allerdings erst einmal etwas haben, das er ins Heimliche stopfen kann. Daß in der Überdimensionierung Erfüllung findende, wie Duodez-Fürsten agierende deutsche Kommunalpolitiker manch ein Bauwerk haben hinstellen lassen, das sich als nicht bezahlbar erweist, kann der Bevölkerung im allgemeinen nicht angelastet werden (das zentralistisch regierte Frankreich tut sich dabei etwas leichter). Doch das will ich jetzt nicht vertiefen, sonst würde ich zumindest Blogger.de und nicht nur das Internet vollends vollschreiben. Ich mache besser fürs erste mal Schluß für heute, jedenfalls mit meinen wirtschaftspolitischen Stammtischergüssen.


kopfschuetteln   (24.05.12, 14:50)   (link)  
sie wollen nicht das internet vollschreiben? schade.
Agora42 ärgert mich — heute ist Ober-Motz-Tag, vermutlich habe ich schlecht geschlafen —, da es mich nur hineinläßt, wenn ich alle Identifikationsmöglichkeiten freigebe und damit ständig diese widerlichen LSO-Cookies zulassen muß, die meine Wege, die mich verfolgen.
oh!
das ist meine schuld. es gibt sehr wohl einen seriösen auftritt des magazins (www.agora42.de) ich hab das (den link) ganz allein zu verantworten, sie in unverantwortlicher weise umgelenkt zu haben. mea culpa! (ich wollte die agora42 noch anschaulicher machen, als wäre das notwendig.)

zu dem thema sich von intellektuell interessanten persönlichkeiten beraten zu lassen fällt mir noch ein, vielleicht irre ich mich auch sehr, weil ich das falsche lese und höre? es äußern sich überhaupt kaum noch intellektuell interessante persönlichkeiten, oder wenn, sind sie mindestens achtzig. was ja in ordnung ist. aber, was ist eigentlich mit dem "nachwuchs"? ich habe oft den eindruck, daß der gesellschaftliche diskurs den politikern überlassen wird, die dann entscheiden, ob es ihn überhaupt gibt.


jean stubenzweig   (24.05.12, 16:08)   (link)  
Unverständlich ist mir
allerdings, weshalb die selber auf dieses issuu verlinken, will ich in die Leseprobe hinein. Dort bin ich dann nämlich wiederum meinem Verfolgungswahn ausgesetzt, will ich lesen, was mit Wir wissen genug! gemeint ist. «Normalerweise veröffentlichen wir unsere Texte nicht im Internet», heißt es da. Daß es auch anders geht, belegen sie doch mit der Tatsache, daß ich beim Anklicken auch von Das Schäuble und der König auf der Agora-Seite bleiben darf. Mein Liebling Schäuble im Kommentar:
Da wundert es nicht, wenn ein Finanzminister, dessen Rechtsverständnis durch aktive Teilhabe an nachweislichen Provisionsgeschäften aus dem Waffenhandel nicht ungetrübt ist, auch nichts Ungewöhnliches daran findet, wenn in Zukunft der Geldhandel zu einem rein politischen Provisionsgeschäftsgebaren verkommt.
Bei den Intellektuellen assoziierte ich ohnehin primär Frankreich, Bei Deutschland fällt mir in erster Linie der offensichtliche Unwillen der Politiker ein, sich geistigen Wirrköpfen hinzugeben oder gar zu unterwerfen, die von Politik nunmal nichts verstehen. Mir scheint, Nida-Rümelin war einer der letzten, und der ist, richtig, auch nicht mehr der allerjüngste. Gut, der jüngere Precht steht des öfteren im Blickpunkt. Aber einen Beratersitz wenigstens innerhalb der Ministerlobby dürfte auch er vermutlich nicht innehaben. Und ob sich das mit den Piraten ändern wird, sollten sie Einzug in den Bundestag halten, das sei dahingestellt. Ich wüßte auch nicht, wo die die herhaben wollen. Andererseits verfügen sie über ausreichend Trittbrettfahrerpotential. Doch das dürfte eher kein Qualitätsnachweis sein.


kopfschuetteln   (24.05.12, 23:48)   (link)  
tja, warum auch immer die den dienst issu nutzen, vielleicht wollen sie das, daß man sich ein bild machen kann.
denn der text im blog, das wohl mehr oder weniger lose begleitend geführt wird, von (fa) seines zeichens chefredakteur frank augustin, ist kein artikel aus dem magazin (die artikel sind viel länger). es gibt ganz wenige ausnahmen, also stimmt das schon, daß normalerweise keine texte veröffentlicht werden. ich könnte mir sogar vorstellen, daß das unter dem motto nichtvermarktung gemacht wird.

geistige wirrköpfe da fällt mir eine sternstunde mit alfred grosser ein, nicht daß ich damit sagen will, daß er einer ist. (vom 15.04.12, vielleicht ist das video noch verfügbar die passage kommt ziemlich am ende; 48. minute.) er erzählt, daß er gerne mal eine politische sendung im fernsehen gehabt hätte (fünf minuten würden ihm reichen), der chef war ein ehemaliger student und freund sagte: bei dir ist das nicht möglich, man weiß nie, was du sagst.

was ich damit sagen will ist, daß ja: Bei Deutschland fällt mir in erster Linie der offensichtliche Unwillen der Politiker ein, sich geistigen Wirrköpfen hinzugeben oder gar zu unterwerfen so scheint es zu sein. das wäre ja der wahnsinn, wenn man plötzlich ganz auf andere gedanken kommen könnte, um es zu übertreiben: auf überhaupt irgendwelche gedanken.















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