Verfaulte Äpfel Der Markt für Obst und junges Gemüse ist auch nicht mehr das, für den ich ihn mal fast ehrerbietig hielt: schön und voller Gehalt. Als ich anfing mit der 0+1-Elektrik, mochte ich diese Frucht sehr. Für technisch völlig Unbedarfte wie mich, der um 1990 gezwungen war, von jetzt auf sofort umzustellen von der guten alten kugelkopfigen Tante IBM auf Bits und Bytes, bot der Apfel die idealen Voraussetzungen. Weil er für Benutzer und nicht für Elektronikbastler erdacht und konstruiert war, geriet selbst ich innerhalb kurzer Zeit in die angenehme Situation, im wesentlichen so weitermachen zu können wie bisher mit meinem Adler-System des Verfertigens von Gedanken beim Schreiben: Sichten, einkreisen, draufstürzen. Auf kryptisch und hieroglyphisch anmutende Tastenkombinationen an anderen Gerätschaften sollte ich später zwar auch hingewiesen werden, aber meine rigide Ablehnung wurde ihnen rasch zuteil, kam das doch Morsen auf Kisuaheli gleich. Es sei zugestanden, daß das Prinzip von der intakten Funktion und der ihr nachfolgenden Form auch hier mir insofern besonders behagte, als ich das aufs wesentliche Reduzierte seit Jahrzehnten bevorzuge und ohnehin schmückendes Beiwerk, noch mehr in Form sinnentleerter HighTech-Applikatiönchen strikt ablehne. Aber ich bin schließlich auch durch eine andere Schule von Form und Sinn gegangen. Diese Gerätschaften taten meinen an Rams-Design gewöhnte beziehungsweise an dessen Vorgänger geschulten Augen sehr viel wohler als diese Absonderlichkeiten, die seinerzeit unter dem Spottnamen DOSE teilweise angeboten wurden, häufig nicht einmal sonderlich begriffsbehübscht durch Bezeichnungen wie etwa ergonomisch vorteilhaft, wobei allemale allzu oft ein ohnehin bereits mißratener Colani dahintersteckte. Logischerweise blieb ich also dabei, Gates keine Chance zu geben; die Unterlage für das radfreie Mäuslein ziert nach wie vor mein heimeliges Büro. Weit mehr als anderthalb Jahrzehnte lang kaufte ich also nicht nur aus reinen Vernunftgründen die Produkte dieses Herrn der angefressenen Äpfel, der sich später als Verkünder einer neuen Religion auf die Weltbühne stellen und als neuer Heiland angegospelt werden sollte. Doch das berührte mich nicht weiter, da ich eben keinerlei Glauben anhänge, auch nicht dem an die erotische vulgo sexuelle Stimulans von Markennamen. Das EiPott- und das anschließende EiPattgetöse berührte mich deshalb nicht weiter, übers lustige Ausprobieren und Lustigmachen im familiaren Kreis ging das nicht hinaus; ich bin mittlerweile ja nicht einmal mehr mobil erreichbar, weil ich ihn liquidiert habe, diesen Allzeit-bereit-Terror. Sieben oder acht dieser Rechner legte ich mir zu, wollte ich doch an möglichst jedem erdenklichen Ort adäquat ausgestattet sein, und ein 2000 erstandenes iBuch (zehn Gigabyte Festplatte) für unterwegs in Hotel und Café mußte selbstverständlich ebenso sein und tut nach wie vor seinen Dienst. Hin und wieder verhakelte sich mal ein wenig die Weichware, was aber relativ unkompliziert zu beheben war, zumal doch immer irgendwie ein Helferlein in der Nähe war, da in der Verlagsbranche eigentlich alle genußvoll in dieses Äpfelchen bissen und beißen. An den Maschinen selbst hatte ich nie einen Schaden zu verzeichnen, all die gekauften versehen nach wie vor geschmeidig ihren Dienst, sogar der vor ein paar Wochen versuchsweise mal wieder angeworfene Classic mit vierzig MB Festplatte fing klaglos an, langsam, aber bestimmt zu rödeln; also wird das der andere, den ich dem freundlichen Möbelpacker aus Berlin geschenkt hatte, ebenso tun. Nun, einer dieser Äpfel ist völlig verfault, und zwar der frischeste und bislang auch noch teuerste. Kaum war der G5 der Garantie entschlüpft, hatte die Festplatte nicht nur eine EiMacke, sie segnete gar das Zeitliche; zuvor hatte er bereits das DVD-Laufwerk in sich getötet. Einige hundert Euro sollte es mich kosten, ihn wieder beatmen zu lassen, wobei ich noch das Glück eines Mechanikusses hatte, der das innerhalb von drei Tagen schaffte und nicht, wie seitens der (seither auch nie wieder frequentierten) Verkäuferfirma angekündigt, Wochen. Mindestens. Nun hat er sich schon wieder verabschiedet. Wieder die Festplatte. Das eigens hinzugekaufte externe Laufwerk tut's, aber was soll ich damit, wenn er nicht mehr geht? Nun verabschiede ich ihn. Endgültig. Ich mag nicht mehr. Fortan werde ich wieder meiner guten alten Schreibtischlampe aus dem Jahr 2002 in die Tastatur dippeln. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist das durchaus mit diesem winzigen Bildschirm im vergleichweise großen Bürogerät. Auch fehlen dem System 10.3 einige komfortable Funktionen wie etwa das mir einst von Herrn Nnier empfohlene spurenfreiere Arbeiten durch privates Surfen oder die Empfehlung des Abblockens von Werbung durch Kristof. So muß ich mich eben alleine mit dem Sperren von Javascript und Cookies behelfen. Aber vielleicht finde ich ja noch eine Möglichkeit, diesen ganzen kriminellen Datengeiern die Landung zu erschweren. Richtig böse bin ich allerdings auf diese als schädlich bekannten Apfelwickler, von denen ich, naiv wie ich bin, früher tatsächlich mal überzeugt war, sie produzierten wenigstens Qualität. Aus hat sich's geäppelt. Ab sofort schmeiße ich nur noch nach denen mit ihrem Mist. Mögen sie an ihrer nur noch reinen Schönheit um Kaputtheit oder Inhaltsleere zugrunde gehen. Nachdem ich mehrfach gehört und gelesen habe, unter welchen Bedingungen (für Menschen) auch der einstige US-amerikanische Edelhersteller solcher Geräte in Asien ebendiese herstellen läßt, wundert mich jedoch ohnehin nichts mehr. Selbst wenn keine Sollbruchstellen, wie beispielsweise an meinem eigens wegen seiner hochwertigen Qualität ausgewählten, sprich sehr teuren Drucker, eingeplant beziehungsweise ausgeführt würden, ergeben sich Defekte von selbst. Denn nicht das Material Mensch, sondern auch im Nichtmenschlichen darf das nichts mehr kosten. Nicht nur, daß der (Zwangs-)Konsument mittlerweile gezwungen wird, den Herstellern die Gerätschaften innerhalb des Gebrauchs zu testen, es wird zusehends zunehmend mehr Dreck produziert, weil sonst die Gewinnmargen in den zweistelligen Bereich fallen könnten. Längst habe ich das Gefühl, nochmals geboren werden zu müssen, um in frischer Jungdynamik definitiv auf die Barrikaden zu gehen, um Schlachten zu schlagen. Nein, ein solcher Wutbürger werde ich nicht. Mir reicht dieser bibelfeste Gesundbeter in seinem grünen Gärtchen, der große Vorsitzende der umgefärbten Partei der Besserverdienenden. — Ziehe sich den Schuh an, wer mag. Womit ich fast schon wieder bei meinem aktuellen Thema Euroglobalisierung wäre.
Europa und die Arbeit Es sind wahrhaftig keine Schalmeienklänge, die in meinen Erinnerungsohren, aber auch im aktuellen Getöse klingen. Da klingt einmal zwar in meiner Vergangenheit Liegendes, aber dennoch Unvergeßliches durch, als es so richtig losging mit dem definitiven protestantischen Arbeitsethos. Es gab schrecklich viel zu tun, vom oberen hanseatischen Mittelbau an aufwärts brach ein kaum faßbarer Aktionismus los, der in manchem Gesicht das Kuhglück des Vielbeschäftigen hinterließ. Die kalte Mauer war eingerissen, und alles schwärmte aus, um aufzukaufen, was es aufzukaufen gab, und sei es für eine Mark pro Liegenschaft (an der allerdings manch eine Million und auch ein bißchen mehr an tatsächlichem Wert hing). Rasch trieb der Kaufrausch den Arbeitssamen weit über die Grenzen der DDR hinaus, um unter anderem in sich abzeichnendem mittelwestlichen Neudeutsch als Joint Ventures die Märkte zu beheizen. Selbst ich, der ich mich auf Marktplätzen allenfalls dann gerne aufhalte, wenn es Leckeres zu erstehen und möglichst viel zu plaudern gibt, mußte mit los bis hinauf in die Tage meiner späten Kindheit, wo sogar im hohen Norden es als Nebeneffekt treuhänderischer Händeleien noch mehr oder minder intakte Wracks zu besichtigen gab, die sich dazu eigneten, auf irgendeine Weise vermehrwertet zu werden. In Lahti und bei Kuopio befanden sich zwei Druckereien mit angeschlossenem winzigen Verlagsgeschäft, die zwar ziemlich pleite waren, aber meinten, auch noch auf den Zug der allgemeinen Aufbruchstimmung hüpfen zu können. Die Globalisierung ist zwar Jahrtausende alte Geschichte und handelstechnisch soweit auch gelassen zu betrachten, aber die Mauerspechterei der Ostgrenzen hatte offensichtlich ein Loch geschaffen, durch das sich ein nicht mehr überblickbares Heer an Raubrittern auf den Weg machte. Als fünf Jahre nach 1985 das zweite in diesem luxemburgischen Dörfchen getroffene Abkommen unterzeichnet war, ritt alles los, bis hin zu denen, die irgendwie noch einen alten Klepper fanden, auf denen sie sich fortbewegen konnten, um an irgendeinen Handel zu kommen. Voller Stolz seligten vor allem deutsche Gesichter pausenlos ihr Glück, viel Arbeit zu haben. Sie konnten gar nicht genug kriegen, jedenfalls diejenigen, die Geschäfte machten. Die anderen gingen zunächst wie gehabt ihrer mehr oder minder gemütlichen Wege. Aber es sollte nicht lange dauern, bis auch sie das einholen sollte, was ich gerne Euroglobalisiererei nenne. Zwanzig Jahre später bekamen sie von der Befehlshaberin der Internationalen Volksarmee des europäischen Geldes, von dieser landpomeranzigen Pastorentochter aus der Uckermark, die außerplanmäßige Glücksgefühle nur dann kennt, wenn liquidiert wird oder sie mal Küßchen auf Wängchen oder ihr offenes Herz gegeben wird, Puritanisches ins Gesangbuch geschrieben. Dabei wurde die Verwandtschaft mit den Gründern jener vereinigten Staaten deutlich, die sich einst aufmachten, nichts zu tun, als zu arbeiten und zu arbeiten, allenfalls noch das Geld anderer für sich arbeiten zu lassen. Man könnte meinen, das sei schließlich ein evangelischer oder meinetwegen evangelikaler göttlicher Befehl. Einfach nur so herumsitzen, das ging ja nun wirklich nicht. Der geschätzte Sargnagelschmied hat es vorgestern punktgenau benannt: Beispielsweise «der Grieche tanzt den ganzen Tag nur Sirtaki, schlürft den Ouzo und Retsina in sich rein, und macht ansonsten Siesta». Gerademal gut zehn Jahre ist es her, daß sogar im gegenüber der Weltmetropole Berlin zugestandenermaßen ziemlich provinziellen Paris nicht nur der gemeine, sondern auch der gehobene Franzose mittags im Büro den Anrufbeantworter ein- und das Telefaxgerät ausschaltete, um im Bistrot seine vier Gänge zu sich zu nehmen (weitere sechs würde es am Abend geben). Heute sind dort die meisten dieser wundersamen Restaurationsstätten abgewickelt. Alleine 2002 gingen davon rund zwanzigtausend ein, weil das, was von vielen vereinigtes Europa der verschiedenen Ethnien oder auch Mentalitäten genannt wird, vom Diktat einer Ideologie plattgewalzt wurde, wie sie lebensfeindlicher nicht sein kann. Chat Atkins verdeutlichte seine oben erwähnte Anmerkung noch, indem er anmerkte: «Es wäre doch ganz einfach, Frau Merkel — [...], übertragen Sie einfach die deutsche Rentenformel, das deutsche Gesundheitssystem und das deutsche Pensionssystem auf alle anderen europäischen Länder ... » Es scheint dieses Deutschland, vor dem viele Angst hatten, als es sich formierte, an dessen Wesen Europa genesen soll. Es ist dieses Land, in dem als einzigem noch die freie Fahrt für freie Bürger nicht nur über Grenzen gilt, in dem es noch immer keinen nennbaren Mindestlohn gibt, das die Arbeitslöhne niedrig hält, um für ungemeine Exportüberschüsse zu sorgen, die andere finanziell in die unterste Etage zwingen, die nicht den ganzen Tag mit stolzgeschwellter Brust herumtönen, sie hätten ach soviel zu tun, das mich zum Skeptiker hat werden lassen. Es gibt noch andere Menschen, die unter Markt etwas anderes verstehen als Billigheimerschnellfraß und sonstige Raserei, überhaupt Gewinnmaximierung. Und ich sehe nicht ein, warum ich den ganzen Tag an nichts anderes denken soll als an Arbeitssamkeit. Es ist schlimm genug, daß dieses Europa es zuläßt, die Sklaverei wieder einzuführen. Ich klinke mich lieber aus und mache Siesta.
Das «gelebte Europa». Dafür, guter Charon, hätte es keines Vereins bedurft. Ich selbst habe es in jungen Jahren im Norden erfahren, in Finnland und Schweden, später sogar in Dänemark, wo man mit der Montanunion nicht unbedingt Erdbewegendes vorhatte, daß man fröhlich Grenzen überschritt, die irgendwie nicht vorhanden zu sein schienen. Ihr Dorfbürgermeister war also schon früh überall. Nicht unerwähnt bleiben möchte einmal mehr die Betrachtung von S. D. Sauerbier, der in den Neunzigern darauf verwiesen hat, daß es zumindest für künstlerische Gemeinsamkeit keinerlei politischer Vereinsmeierei bedurfte, es Europa genaugenommen bereits in den fünfziger Jahren gab. Als ich in den frühen Siebzigern erstmals nach Aachen kam, befand ich mich nach einer automobilen Erkundungstour auf einmal im belgischen Eupen, ohne je einen Grenzschützer zu Gesicht bekommen zu haben. Ähnliches geschah mir, als ich irgendwo um Vaals herumkurvte und kurz vor Maastricht tief in den Niederlanden gelandet war. Aus diesem Dreiländereck wurde schließlich eine kleine, die wohl erste und dörflich anmutende Euregio gehäkelt, kaum einen Einheimischen hat das seinerzeit ernsthaft interessiert. Die Politiker hingegen, sie hatten wohl groß Karlchens Sarg im Dom gesehen und waren gigantisch erleuchtet worden, benannten es später um in Euregio Maas-Rhein. Um so bemerkenswerter ist es, zu erleben, daß zwanzig Jahre nach Schengen in völlig offenen, häufig ineinander übergehenden Grenzgemeinden die französischen Kinder lieber auf ihrem nationalen Gebiet spielen und die deutschen ebenso. Man hat nichts gegeneinander, «Erbfeindschaft» ist aus dem Vokabular getilgt. Aber es stellt sich dennoch die Frage, ob sie's von den Alten haben, die auch lieber im schwarz-rot-gold unbeflaggten Wirtshaus unter sich bleiben und das vorm Bistrot wehende Bleu-Blanc-Rouge eher meiden? An der Sprache allein kann es nicht liegen, denn die meisten Elsässer und teilweise gar die Lothringer sprechen nach wie vor deutsch, bei Festivitäten singen sie sogar lauthals im Chor Warum ist es am Rhein so schön? Mir wird es ewig ein Rätsel bleiben, wie nationale Grenzen regionale Mentalitäten auf Dauer durchschneiden können, und das, obwohl sich kaum noch jemand für Geschichte interessiert. Zum Einkaufen, ja, dafür fahren sie rüber in den Supermarché, reisen sogar aus der nördlicheren Pfalz bis ins französische Bitche an, wenn sie von der Macht des Essens gefangen sind, um die feinen Crevettes zu kaufen. Aber bei den meisten geht's sofort wieder zurück nach dem günstigen Einkauf, der den der Einheimischen verteuert, wie auch die vielen Insassen der Sechs- und Achtzylinder mit den deutschen Kennzeichen die Preise der Gastronomie in die Höhe treiben. Und nicht zuletzt «sparen» die einiges wieder ein, da man dank Europa in den Werkstätten der französischen Randgemeinden längst auch den guten Stern oder die bayerische Raute kostengünstiger ans Diagnosegerät zu hängen in der Lage ist. Auf Aldi, den es ja nicht erst seit den Neunzigern gibt, der befreundete Aachener Coautor frequentierte ihn bereits Ende der Siebziger heftig, auf Lidl et cetera, auf diese ganze Finanzeuroglobalisiererei habe ich ja noch vor einzugehen. Aber einen Punkt will ich vorab herausgreifen: Die Supermarktidee ist zumindest für den europäischen Raum eine französische. Frankreich war es nämlich, das sie Ende der Fünfziger aus den USA importierte (da tut sich eine gewaltige Assozationskette auf zu Monsieur le Président) und für die Ansiedlung des Konsumrauschs auf der grünen Wiese sorgte; in Deutschland griff das erst richtig nach dem Abbruch der Mauer. Auch an der Tanke war vermutlich französisches Schmieröl elffach ins Minol geflossen. Doch Helmut und François waren schließlich dicke Freunde, die sich sogar an den Händchen hielten. vielleicht nicht unbedingt deshalb, sondern eher um die Erbfeindschaft endlich zu Grabe zu tragen. Also ich, der ich diese Monstrositäten aus Frankreich seit langem kannte, hatte spätestens ab Mitte der Neunziger schauerliche Erlebnisse des Wiedererkennens angesichts dieser rasend schnell aus dem Boden schießenden Gift- oder auch Atompilze in den ehemaligen Ostgebieten, die sich lediglich im Warenangebot vom tiefen Westen unterschieden. Gut erinnere ich mich an die Beteiligung der Musketiere bei Eurospar, die via Intermarché damals in den deutschen Lebensmittelhandel einzudringen versuchten. Das ging rasch gewaltig den Wirtschaftskreislauf runter, da die Deutschen mit diesem Franzosenkram einfach nichts anzufangen wußten. Meine Erinnerung ist deshalb besonders heftig, da ich, als ich in den Nordosten, also ins Zonenrandgebiet geriet, so glücklich war, beispielsweise im fast in der DDR gelegenen Mölln und gar in der osthamburgischen Schlafstadt Ahrensburg auf Intermarché gestoßen zu sein, in denen ich meinte, wenigstens meine Grundbedürfnisse stillen zu können. Aber ach, allzuschnell war alles, was annähernd französisch aussah oder gar roch, wieder aus den Regalen verschwunden, weil der Bauer nunmal nicht frißt, was er nicht kennt, und schon gar kein so ekelhaftes Zeugs wie Schnecken oder davonlaufenden Käse ohne Haltbarkeitsdatum. Aber trotz Einzugs des Amselfelders ins Warenangebot wollte dieser Markt nicht funktionieren, worauf Frankreich sich wieder in seine Hoheitsgebiete zurückzog, die da lauten: (be)herrschen, nicht teilen. Das andere, zum Beispiel meine Wirtschaftsausflüge in seltsame EUropäische Fusionierungsversuche, nach dem Fall der Schlagbäume als Joint Venture höchst beliebt, das erzähle ich ein andermal.
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