Tief im Hochbett der Stadtpomeranzen Nachdem ich am Sonnabend in einem anderen Land war und der Weltverbesserer in mir mich am darauffolgenden Sonntag zwang, quasi prompt darüber zu berichten, war ich doch fast einen ganzen Tag lang nicht an meinem Automat zur kulturkritischen Veränderung des Globus', strahlt mich ein idyllisches Bild der nebelstrahligen Morgenröte an. Frau Braggelmann scheint sich in die Tiefen der Vergangenheit ihres hochbeetigen Blogs zu begeben, um ihn mit ihr wiederzubeleben. Ursache mag wohl die einhellige Meinung sein, eine Suchanfrage sei nun wahrlich kein Grund, ein gesamtes erzählerisches Werk in den Orkus zu stoßen. Von der Zustimmung für die Meinungen in der Blogger.de-Hilfe-Spalte meinerseits abgesehen und auch von der Tatsache, daß ich die kleinen, teilweise köstlich schnoddrigen Vertällschen meiner kulturellen Unterweiserin in angelschen, überhaupt holsteinischen Angelegenheiten sehr vermissen würde. Zum Beispiel die schöne Geschichte von der «gestandenen Frau im rechten Alter», der sie dabei behilflich ist, via Internet zu einem passablen Ersatz für ihren Hinnerk zu kommen. «bis, ja, bis eines abends der entscheidende brief kam. gross, dunkelhaarig, drei-tage-bart (wie mein Harrald!) stattlich, gutgebaut, treu, romantisch, wohlhabend, mercedes s-klasse! am nächsten abend sollte das treffen stattfinden. im dorfkrug. sie putzte sich den ganzen tag heraus und war aufgeregt, wie eine 3(3)-jährige. nun, von natur aus misstrauisch, nötigte ich ihr meine begleitung auf. incognito und mit lesestoff am nebentisch selbstverständlich !Von dieser Art sind wohl einige unterwegs: gross, dunkelhaarig, Drei-Tage-Bart, stattlich, gut gebaut, treu, romantisch, wohlhabend, Mercedes S-Klasse! S wie Schwanz, der sich in den letzten Jahren aufgetane Vergleich liegt nahe. P wie Porsche, wie der Klatschreporter der ersten Klasse, den der ehemalige Kommunist und von seinem Fernseh- und Film-Publikum nicht nur zu dieser Zeit kaum wahrgenommene Dramatiker Franz Xaver Kroetz in Kir Royal so grandios verkörperte, als sei er nie ein anderer gewesen als dieser unsägliche Michael Graeter, der tatsächlich auf den nicht minder unsäglichen Festvitäten — den neodeodeutschen Komplett-Anglizismus Event sollte es noch lange nicht geben — derer um die schlich, die meinten, sie seien die Reichen und die Schönen, um die dann wiederum die schlichen oder sich an sie dranhängten, die auch dabei sein wollten, die Adebeis, wie die gegenüber den Berlinern nicht minder wortschöpferischen Münchner sie gerne nennen. Womit ich bei den zweit- bis fünftklassigen Reporterlein angelangt wäre, diese Volvo-Fahrer mit der Manta-Mentalität, die auf die Veranstaltungen dieser ganzen mehr als besser verdienenden Hubsis tanzen in der, je nach Betrachtungsweise, naiven oder schlicht von beschränktem Wissen genährten Hoffnung, er könne für sein buntes, gelbes Hochglanztratschblatt ein Interview mit dem ihn ansonsten keineswegs interessierenden Künstler herausholen. dessen Inhalt sich in der Frage erschöpft, welche seine Lieblingsfarbe sei. Ich habe diesen Typus männliche Stadtpomeranze, der mir nicht nur während meiner journalistischen Tätigkeit zwangsläufig immer wieder begegnete, da er meint, auf einschlägigen Veranstaltungen gäbe es immer was zu holen, und sei die Beute nur ein Gläschen Chamapgner und ein paar amuse-gueule, dem Gruß aus der Küche, für den späteren abendlichen Pilsprahltisch unter Kumpels oder, möge der oben beschriebene Fall nicht vergessen werden, um im Zwischennetz etwas zum besten zu geben, das hilfreich sein könnte beim Fischen im übermäßigen Angebot derer, die Anschluß im Sinn von Freundschaft, vielleicht oder wahrscheinlich gar Liebe suchen. Ich habe mich hier zu Frau Braggelmanns kulturellem Pflegephall einige Male geäußert, bin in Beschreibungen dieses Typus in allerlei Äußerungen auch in anderen Beiträgen zur Verbesserung der Welt herumgekurvt. Meine Befürchtung, er könnte einer von den oben beschriebenen Gernegroßen sein, hat sich offensichtlich bestätigt. Sie will immer nur helfen, auch bei ihm war das der Fall. Aus welchen Gründen auch immer, er hat auf jeden Fall Sausen in seinen vom Theaterfundus ausgeliehenen Frack bekommen. Und Auslöser war lediglich ein Scherzchen, das sich in einer fast mädchenhaft kicherigen Suchanfrage äußerte. Mehr war nicht. Dafür droht er nun mit einer Anzeige wegen Rufmordes. Ob der Herr sich mit seiner Anzeigerei, die sich anscheinend nicht auf diese beschränkt, sich eigentlich im klaren darüber ist, wer hier wessen Ruf mordet? Angesichts solcher Vorkommnisse wird einem die eigene Vorsicht im Umgang mit dem Internet mehr als deutlich. Mittlerweile dauert sie mich alle, die meinen, dort Freunde, am Ende gar ihr Glück zu finden, das nicht unbedingt in Status gewandet daherkommen muß. Freunde? Vielleicht gar im kulturell gewandelten Sinn von Farcebuch? Wo alle sich hingeben, um letztendlich abkassiert zu werden.
Lokale Politiker und (ihre) Geschichte Gestern habe ich erzählt bekommen, was die Abkürzung NMW bedeutet: Niemand Will Mich. Ich möchte auch so ein nettes Kraftfahrzeugkennzeichen. Bereits angemeldet habe ich die Okkupation des für mich idealen Gartenhäuschens, das mich an einen wunderschönen Hinterhof in Speyer erinnerte, wo nicht nur mir alles so toskanisch erschien. Immer noch zarte, familiare Bande haben mich nämlich, wie ich bereits Jagothello verkündet habe, ob er wollte oder nicht, in meiner elektrischen Kladde bin ich gnadenlos, mit einem Ort verknüpft, der ein paar Minuten zu Fuß nur von der Trave entfernt ist, fast an der Ostsee, also in einer Gegend, wo man in den Städtchen und Dörfern die DDR immer noch ein wenig erkennen kann, sie spürt, nicht zuletzt durch die Grußfreundlichkeit gegenüber Fremden, und wohin eine andere junge Frau, das sich in den Endspurt ihrer Dissertation begebende, für mich seltsame Axolotl-Forschung beziehungsweise die von Auswirkungen von Genmanipilationen auf Tiere betreibende Töchterlein, vermutlich in Bälde hinziehen wird, zu ihrem Wirtschaftsingenieur, der nach einem Kohlenpott-Zwischen(aufenthalt)halt in die Heimat zurückgekehrt ist und dort bleiben möchte und sich deshalb im Osten ein nahezu perfektes, Ziegel auf Ziegel handgemauertes, durchaus großzügiges und auch noch unterkellertes Haus für wahrlich günstiges Geld gekauft hat, quasi hautnah der Ostsee und dennoch in der Nähe des lübeckschen Arbeitsplatzes. Ich verstehe es gut, denn es ist wirklich sehr schön dort auf diesem Land mit den wunderschönen Alleen mit alten Bäumen, die man nicht umgenietet hat zugunsten eines «schnelleren Verkehrsflusses». Und aufrichtig freundlich sind sie auch noch, die Ossis aus dem dem ehemaligen, strengstens bewachten Sperrgebiet. Es ist von jeher ein Mechanismus in mir gewesen, der immer dann, wenn sich ein Bezug zu einem neu kennengelernten Ort hergestellt hat, bei mir die Neu-, nein — womit ich wieder bei den Sprachverdünnungen oder -verunfallungen bin, denn früher unterschied man mal zwischen Neu- und — Wißbegier auslöst. Also habe ich ein wenig geschnüffelt, es ist heutzutage schließlich via Internet ein leichtes beim Gehen den Boden zu berühren. Man muß nicht mehr stunden-, ach was, tagelang in Stuben der Archivierung hocken und suchen. Ein Klick und die Offenbarung der Wahrheit tut sich auf. Nehme ich's mal ein wenig zurück und setze für Wahrheit Realität ein. Die kann erschütternd sein. Das zu erkennen, dazu benötige ich nicht einmal die Schnipselwirtschaft des ehemaligen obersten Verwalters und heutigen, von diesem ganzen Volk unbedingt gewollten Präsidenten der deutschen Demokratie-Monarchie. Sie bietet auch so Tristesse genug. Aber das muß kein typisch ostdeutsches Problem sein. Da dürften Ost und West eindeutige Gemeinsamkeiten aufbieten, sie dürften seit Urzeiten quasi (wieder-)vereinigt sein. Historie im eigentümologisch zutreffendsten Kleinstbürgerformat. Man mag das sehen oder interpretieren, wie man mag. Ich gebe mit Wikipedia eine Denkkrücke. Wobei ich dabei vor allem Charles Dickens assoziiere, er schildert den gutmütigen Spießer — gemeint sind Menschen, die einer oberflächlichen Geselligkeit frönen und sich zudem gerne in Vereinen aufhalten. Harmlose Scherze und eine Art familiäres Treiben herrschen vor. Die bösartigen Varianten von Spießern tauchen bei Honoré de Balzac in seinem Roman Die Kleinbürger auf, den Gehässigkeit, Klatschsucht, Verleumdung und Verrat, Dünkel, Besserwisserei und Aufgeblasenheit auszeichnen. Der Untertan in Heinrich Manns gleichnamigen Roman von 1918 ist ein autoritätshöriger Opportunist, Mitläufer und Konformist. Vieles daran erinnert an Adornos «Autoritäre Persönlichkeit».Aber vielleicht treibe ich's dabei wieder etwas zu weit. Wie auch immer: «Selmsdorf — Geschichte und Geschichten», lese ich also «— ein Heimatbuch. Fertig ist das Werk bis heute nicht — zum Verdruss von Gemeindevertretern, die nun vehement forderten, den Teil, der fertig ist, zu veröffentlichen und ihn später mit ‹Beiheften› zu ergänzen.» Ja, so sind sie, die Politikusse. Eine Historikerin arbeitet an einer Dorfchronik. Den Gemeindeherren geht das nicht schnell genug. Rom sei, möchte man anmerken, auch nicht an einem Tag archiviert worden. Auch oder gerade wer in einem ehemaligen Dorf des mißverstandenen Sozialismus nach hinten blicken soll, der benötigt eben seine Zeit, das geht nicht so rasch wie eben mal bei Wikipedia kurz reinschnuppern, wo immer alles parat nachzulesen steht, ob's nun seine Richtigkeit hat oder nicht. So argumentierte die Geschichtsforscherin Christiane Woest denn auch vehement dagegen, wie es in der Seite des Selmsdorfer virtuellen Rathauses heißt. «Ein Archäologe hört auch nicht mitten in der Arbeit auf.» Detlef Lüth von der Wählergemeinschaft Bürger für Selmsdorf hielt dagegen: «Es wird immer so sein, dass es neues Material und neue Erkenntnisse gibt.» Lüths Vorschlag: ein Teil der Chronik vorweg herausgeben und später ergänzen. Wer behütet mich, für andere kann ich nicht sprechen, kleinen Bürger (eins siebzig, ich nähere mich zusehends napoleonischer Größe), mich virtuellen Einwohner von Selmsdorf eigentlich vor solchen politikdenkerischen Anregungen? Hat das sich immer schneller drehende, westlich-kapitalistische Rad der unaufhaltsamen Geschwindigkeit den Osten endgültig erreicht? Die DDR-Literaur ist schließlich auch nicht an einem Tag geschrieben worden, ja nicht einmal innerhalb eines solchen auf der Müllhalde gelandet und auch nicht in Lagerhäuser des Westens gerettet worden. Soll damit demonstriert werden, daß es ein Ende haben muß mit dem Denken, das nunmal seine Zeit braucht? Seriöse Geschichtsschreibung ist nunmal kein Häppchen nach dem Prinzip Bürger ißt Burger, zu dem ich gestern auf dem Weg in den endgültigen Osten mehr oder minder gezwungen ward. (Nein, ich mag diesen Schnellfreßfraß einfach nicht. Ich habe ihn mal wieder geko..., na, probiert eben. Und Pommes frites könne sie auch nicht. Auch die mache ich viel besser, und zwar aus richtigen Kartoffeln und palmölfreiem Fett.) Wer bei einer Dorfchronik in diese Richtung denkt, der hat Geschichtsschreibung immer noch nicht verstanden. oder will das ger nicht «Am Sinn des Buches», heißt es im virtuellen Rathaus von Selmsdorf, «zweifeln die Gemeindevertreter nicht. ‹Ich glaube, dass die Nachfrage für eine Chronik hier in Selmsdorf da ist›, sagt Marcus Kreft. Das Buch eignete sich beispielsweise als Geburtstagsgeschenk.» Für einen Lokalpolitiker vielleicht. Mir schwebt dabei vor, was solch eine Chronik möglicherweise noch zu leisten vermöchte, wenn man ihr nur Zeit genug läßt: den etwas intensiveren Blick nach innen vielleicht. Aber ich fürchte, daran könnte ein größeres Interesse nicht bestehen, weil man Geschichte lieber wie Kreischgymnastik für wenigstens alterstechnisch ziemlich weit Fortgestrittene, wie ein Schlagertralala der Art eines Kessel Buntes vom Verwahrsender des auf ewig Gültigen, dem Mitteldeutschen Rundfunk, oder etwa nach dem Verständnis von Guido Knopp aufgeführt wissen möchte. Bei meinem Verständnis von Geschichtsschreibung könnte beispielsweise die Suche nach Demokratischer Identität ausschlaggebend oder wenigstens hilfreich sein. Ach, Häppchenkultur.
Ei•n Von einer stereoskopischen Untersuchung habe ich vorgestern berichtet, davon erzählt, in meinem Fundus befinde sich auch die graphische Darstellung des Hologramms Ei•n von Harald Mike Mielke. Auch das Original befindet sich in meinem Besitz, doch das ist nicht abbildbar. Deshalb sei hier die zeichnerische Nachstellung gezeigt. Die beiden im Blatt der Fleischeslust gedruckten Texte dazu habe ich auch gefunden. Ich habe mich schließlich eines Tages entschlossen, kein überflüssiges Papier mehr aufzuheben, weshalb ich das meiste ins Zeitalter der Digitalisierung überführt habe. Da muß ich zwar auch ziemlich suchen, weil ich mir meistens nichts gemerkt habe, unter welcher Rubrik beziehungsweise unter welchem Titel ich das abgelegt habe. Aber meine in Parade stehenden apfeligen Rechenmaschinen haben glücklicherweise jeweils eigene Brillen namens Spotlight; nur das EiBook nicht, das ist mit zwölf Jahren zu alt. Die drei haben mich erhellt. Und so gebe ich gut dreißig Jahre nach Erscheinen zum besten, was ich unter Seltsamkeiten zu verbuchen hätte, da es doch mit einer seltsamen Einschätzung daherkommt, die ich 1978 von mir gegeben habe: «Film und Photographie haben ausgedient. Man wird sie bald nur noch in Museen und auf Kunstauktionen finden, als Relikt einer optisch primitiven Zeit.» Ich müßte ohnehin eine Rubrik meiner größten Irrtümer einrichten, schließlich habe ich in meinen Prognosen mehr als einmal ziemlich daneben-, also auch vorbeigeschossen. Aber zunächst soll es um Ei•n gehen, was soviel wie Ei unendlich bedeutet und das mir nach wie vor gefällt, obwohl alles anderes als ein Technofix bin und der Ausbrüter dieses Eies längst Weinbauer geworden ist, was ich zu den anständigen Berufen zähle, beziehungsweise mittlerweile gar in der altersbedingten Hängematte eines wohlbehaltenen Erbes schaukelt. Man genieße es also oder backe sich eins drauf. In Augenhöhe hängt eine Glasplatte. Sonst ist nichts zu erkennen. Doch dann schaltet Matthias Lauk einen über der Platte montierten Strahler ein, und plötzlich sind da drei, vier und mehr Eier in grellem Grün, das nach oben in Blau übergeht. Dreht man den Kopf, dann wird eine scheinbar unendliche, wiederum die Farbe wechselnde Kette von Eiern sichtbar. Sie schwebt frei in der Tiefe des Raums. Ei•n heißt die dreidimensionale Lichtplastik des Münchners Harald Mike Mielke, und Holographie heißt die Technik, die den Eiersegen ermöglicht. Rund dreißig Exponate werden jetzt im Museum für Holographie und neue visuelle Medien ausgestellt. Mit der Gründung im Dezember vergangenen Jahres machte der schwäbische Wahl-Kölner Lauk für bundesdeutsche Kunstinteressenten den Zugang zu einem Medium frei, das von einem Großteil der Kritik immer noch naserümpfend in den Bereich der phantsasievollen SpinnerEi•n verwiesen wird. Um die Ablehnung zu erklären, weist der gelernte Philosoph Lauk gern auf die verkümmerte Wahrnehmungsfähigkeit hin: Mit zwei Augen im Kopf kann man zwar räumlich sehen, doch die Gewohnheiten sind durch das Betrachten von Photographien, Filem und Fernsehbildern auf zweidimensionalen Sehen rediziert. So gibt es in Pulheim immer wieder Museumsbesucher, die zwar wie gebannt vor einer Platsik stehen, aber nicht, um sie herumspazieren, um so neue An- und Einsichten zu ergattern. Holographie ist so kompliziert, wie das Wort klingt. Die scheinbar frei im aum schwebendsn Lichtplastiken werden auf Spezialphotoplatten aufgenommen. Wenn Sonnen-, Kunst- oder Laserlicht auf das entwickelte Bild fällt, entsteht für den Hologramm-Betrachter der Eindruck, er könne das Objekt wie eine Plastik anfassen. In Lauks Museum ist die noch junge Geschichte der Kunstform lückenlos dokumentiert. Eine ungewöhnliche Rarität: das beim US-amerikanischen Flugzeughersteller McDonell-Douglas entwickelte Pulslaserhologramm von 1972. Es simuliert eine Szene unter Wasser: Aus dem Rest eines Schiffswracks schwimmt ein Froschmann heraus. Im Vordergrund begutachten zwei Taucher einen tönernen Krug, während im Hintergrund ein Mann mit einer Lampe hantiert. Die meisten Exponate der Dauerausstellung sind jedoch jüngeren Datums und in der Regel statt mit Laser- bei normalem Weißlich zu rekonstruieren. Die meisten Holographiker haben sich in dem neuen Medium aus verwandten Kunstsparten genähert. Mielke, der einzige Deutsche, der das kostspielige Kunsthandwerk in einer eigenen Werkstatt betriebt, kommt von der Photographie. An seinem Ei•n arbeitete er fast ein Dreivierteljahr, bis es seinen Qualitätsansprüchen genügte. Finanziell unterstützt wurde die Herstellung des ersten vervilfältigten Hologramms (üblich sind Unikate) von der Roth-Händle-Edition, die es nun zum Preis von 1.150 Mark auf dem Kustmarkt anbietet. Der kreative Ableger der Tabakindustrie uterstützte auch Matthias Lauk bei Ausbau seines Museums. Die Sammlung ist unzwischen groß genug, um auch in anderen Museen gezeigt werden zu können. Doch solange sich kein Förderer findet, bleibt die Schau ein exklusives Spektakulum. Die größte Entdeckung seit der Lichtbildnerei darf vom großen Publikum immer noch entdeckt werden. Playboy am Abend, Heft 11, 1980, S. 66 Abbildung: © Frank N. Stein 1980
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