Sommerlustbücher Ich habe vorhin Madame Flüchtig vom Letzten Ausgang einen oder auch zwei Buchtips gegeben. Sie sind in meiner alten Internet-Wohnung gelagert. Aber weshalb, denke ich so für mich hin, sollen die nicht auch hier stehen? Es ist ja Tag des offenen Buches. Und es könnte ja auch sein, daß dem einen oder anderen auch nach anderem als Arno Schmidt der Sinn steht. So denn, hier, die Übernahme aus dem Literatursommer auf der Tucholsky-Bank: Heute mag unsereins in der südwestsonnigen Nord-Résidence oder besser auf der Holzbank unterm schattigen Pflaumenbaum sitzend mal wieder etwas lesen — wiederlesen! Vielleicht einen köstlichen fruchtig-frischen Bollenberg aus dem Mutterland oder lieber einen von Madame Lucette eigenhändig für uns herangekarrten 51er Pastis dazu trinken? Also Knopf ins Ohr und ein Buch lesen, das nicht zur Pflichtlektüre gehört, möglicherweise eine Liebesgeschichte mit hohem Schmunzelanteil, etwa bei Celati, Tabucchi, Svevo, Tucholsky, oder Gedenkschmökern für Malerba? Oder ist es gar schon Zeit für solche Romane wie Inselsommer (eigentlich Zwei Sommer — denn: Deux étés —, also viel schönerer Originaltitel; ach ja, das alte Leid-Lied mit den Titelübersetzungen!) von Erik Orsenna, dessen übersetzendem Alter ego (?) Besuch von einem Verlagsvertreter aus Paris angedroht worden war: «Über dieses kleine blaue Stück Papier wurde zuerst gelächelt. Die Einheimischen waren stolz auf die Entlegenheit ihrer Insel und machten sich über die falschen lustig, die, wie Noirmoutier, bei Ebbe durch eine Straße mit dem Festland verbunden waren, oder, noch schlimmer, durch die unendliche Vulgarität einer Brücke, selbst einer künftigen (arme Insel Re). Wäre es nach ihnen gegangen, hätten sie die Widrigkeiten der Anreise noch gesteigert und die Verkehrsverbindungen noch komplizierter gemacht. Aber sie hatten schon Freude daran, sich den Pariser Emissär nach sechsstündiger Zugfahrt auf der Hauptstrecke vorzustellen, wie er sich einundsiebzig Minuten auf einem zugigen Bahnsteig in G. die Füße vertrat (der Wartesaal war seit ewigen Zeiten wegen Bauarbeiten geschlossen).
fluechtig (19.07.08, 21:27) (link) Etwas leises wäre schön. Ich danken Ihnen!!! >> kommentieren Spamming the backlinks is useless. They are embedded JavaScript and they are not indexed by Google. |
Jean Stubenzweig motzt hier seit 6023 Tagen, seit dem Wonne-Mai 2008. Letzte Aktualisierung: 07.09.2024, 02:00 ... Aktuelle Seite ... Beste Liste (Inhaltsverzeichnis) ... Themen ... Impressum ... täglich ... Das Wetter ... Blogger.de ... Spenden
Zum Kommentieren bitte anmelden.
AnderenortsSuche: Letzte Kommentare: / Echt jetzt, geht noch? (einemaria) / Migräne (julians) / Oder etwa nicht? (jagothello) / Und last but not least ...... (einemaria) / und eigentlich, (einemaria) / Der gute Hades (einemaria) / Aus der Alten Welt (jean stubenzweig) / Bordeaux (jean stubenzweig) / Nicht mal die Hölle ist... (einemaria) / Ach, (if bergher) / Ahoi! (jean stubenzweig) / Yihaa, Ahoi, Sehr Erfreut. (einemaria) / Sechs mal sechs (jean stubenzweig) / Küstennebel (if bergher) / Stümperhafter Kolonialismus (if bergher) / Mir fehlen die Worte (jean stubenzweig) / Wer wird schon wissen, (jean stubenzweig) / Die Reste von Griechenland (if bergher) / Richtig, keine Vorhänge, (jean stubenzweig) / Die kleine Schwester (prieditis) / Inselsommer (jean stubenzweig) / An einem derart vom Nichts (jean stubenzweig) / Schosseh und Portmoneh (if bergher) / Mit Joseph Roth (jean stubenzweig) / Vielleicht (jagothello) «Ist Kultur gescheitert?» ? «Bitte gehen Sie weiter.» Suche: Andere Worte Anderswo Beobachtung Cinèmatographisches + und TV Fundsachen und Liebhaberstücke Kunst kommt von Kunst La Musica Regales Leben Das Ende © (wenn nichts anders gekennzeichnet): Jean Stubenzweig |
|