Auch norddeutsche Schläfer

sind härter; keine halbschwarzfüßigen oder gar -beurische eben. Und nix Lügenbold. Nicht nur in der saharischen, auch in der barbarischen Wüste kann es nachts verdammt kalt werden. Und wenn man dann auch noch meint, mit der résidence officielle du chatte vorlieb nehmen zu wollen, weil Ihr meintet, es solle durchaus ein wenig deutschromantisch zugehen, wenn Ihr schonmal da seid, dann habt Ihr Euch letzten Endes in der Haustür geirrt — unterm Dach der Solarisation wär's bedeutend wärmer gewesen. Wenn man es ansonsten auch noch gewohnt ist, direkt im sonnenverstrahlten Mikrokosmos vor sich hinzuschmurgeln, dann kann es eben schon mal frischer werden.

Aber im wesentlichen habt Ihr eine zwischenzeitliche Kälteperiode erwischt. Denn im allgemeinen ist das mare balticum wirtschaftsklimatisch dabei, dem mare mediterraneum touristisch den Rang abzulaufen, zumindest aus deutscher Perspektive (im französisch eingeschränkten Denkraum wäre das allerdings Überland im Sinne von Übersee). Man kann ja richtig froh sein, ein wenig im Landesinneren und nicht inmitten der Massen zu hocken. Denn an den ostseeischen Küsten und Stränden geht's ja mittlerweile zu wie in der Hugenottenmetropole, und mittlerweile gibt's sogar schon in Wismar Einkaufsnächte à la français; auch wenn sie's nicht richtig schreiben können, aber es ist ja auch schon lange her, daß das Städtchen mal ein bißchen französisch gewesen sein soll. (Schwer vorstellbar ist das schon, aber ich habe das irgendwo gelesen, genaues weiß ich nicht. Vermutlich waren es es ein paar Protestantler, die im 16. und 17. Jahrhundert dem Tod von der französischen Schippe gesprungen und unter die schwedische Fittiche geflüchtet sind, die ja immerhin bis 1803 ausgebreitet waren.)

Aber bald hocke ich Euch ja wieder auf der Pelle. Dann könnt Ihr mich dort vollmeckern. Und ich Euch was erzählen. Über unterschiedlliche kulturelle Vorstellungen von Romantik und deren Auswirkungen beispielsweise. Gerne, wie üblich, in Romanlänge. Zum Beispiel darüber, daß die deutsche ziemlich versumpft ist im Vergleich zur Stringenz im anderen Land (was begrifflich lediglich unlogisch erscheint). Und daß es deshalb dabei einem auch schon mal kühler werden kann.

Das nenne ich (B)Logbuch — dem Besuch öffentlich bissige Abschiedsgrüße hinterherschreiben. Und dann zittrig auf den zurückkehrenden Boomerang warten. Aber angefangen hat er ...
 
Mi, 08.07.2009 |  link | (629) | 2 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Aktuelles und Akutes


aubertin   (10.07.09, 04:40)   (link)  
Puh ! Mais,
à la maison, ça se passe exactement passera qu'à l'ètranger ...


jean stubenzweig   (11.07.09, 12:59)   (link)  
Es gibt allerdings
stimmungs- oder auch witterungsbedingte Unterschiede zwischen Fremde und Fremde. So gesehen kann man zuhause sein und sich doch ein wenig fremd fühlen. Nicht überall ist es das Gleiche.














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Jean Stubenzweig motzt hier seit 6024 Tagen, seit dem Wonne-Mai 2008. Letzte Aktualisierung: 07.09.2024, 02:00



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