wäre das oben abgelichetete auch nicht unbedingt, kaum würde ich mir das in meinen Middel-upper-class-Vorgarten legen. Mir ging es um das Sujet, quasi als nachträglichen Chapeau für die darunterstehenden vertexteten 68er-Kindereien habe ich es eingestellt. Die Photographie entstand auf einer der Amerika-Reisen von Herlinde Koelbl, dazu gehört auch die einige Zeit zuvor entstandene:

Aus meiner Kunstkammer: © Herlinde Koelbl, Transamericana, 1981

Ich lernte Herlinde Koelbl kennen und überaus schätzen, als sie durch Das deutsche Wohnzimmer gezogen war und im Anschluß an die damalige Ausstellung meine zu dieser Zeit noch recht festgefahrene Meinung über Photographie mit beharrlicher, aber immer sanftmütiger Argumentation zur Revision brachte. Sie brachte nicht nur mich zu anderen An- und Einsichten. – Das waren noch andere Verlangen als die heutigen Gelüste nach An- oder gänzlichen Aufhebung der Daten-Burka – Deutschland, deine Leute begannen (sich) zu öffnen, zumindest fürs erste mal ihre Tür zur Wohnung. «Damals erklärte man die Autodidaktin aus München für verrückt, die für ihre Idee, die Privaträume von ganz normalen Menschen zu fotografieren, einen Verlag suchte. Zu banal, hieß es. Warum sollten sich die Leute für etwas interessieren, das sie doch selbst zu Hause hatten?» Die Zeiten haben sich geändert.