Zumindest vorübergehend hänge ich wegen fehlender (Musen-)Küsse und weiterer Mangelzustände das Schild vor die Tür. Nicht verschwiegen sein soll, daß die Illustration einer solchen Befindlichkeit hier bereits einmal zu einem angeregten Austausch geführt hat. Wenn auch nicht gerade über die eigentlichen Ursachen des Päuschens. Aber auch die Verfehlung kann ja ein interessantes Thema sein. Und es gibt ja wahrhaftig wichtigere Dinge im Leben. Zum Beispiel einen schönen Moulis aus dem Jahr 1999, der gerade ins schlachtreife Alter gekommen ist und der ein Präsent meines Anwaltes darstellt, was mich allerdings noch ein wenig nachdenklicher machen läßt. Aber vielleicht hilft er mir dabei, das Klavierspiel zu erlernen, wenigstens besser zuhören zu können. Wenn nicht — es lagern zur Not noch einige Fläschchen Grand Cru aus der Gegend von Saint-Julien. Allzu alt soll man sie ja nicht werden lassen. Zumal ich schließlich kein (Wein-)Börsenspekulant bin. Das sind dieselben Zocker, die sich die Aktien an die Wände hängen, aber keinen Druck von einem Gemälde unterscheiden können. Oder in den Kellern lagern, wo eigentlich andere Werte aufbewahrt werden sollten. Allerdings gibt es auch Menschen, die es aus nochmal anderen Gründen vorziehen, «unreinen Wein einzuschenken». Prost.
Auch norddeutsche Schläfer sind härter; keine halbschwarzfüßigen oder gar -beurische eben. Und nix Lügenbold. Nicht nur in der saharischen, auch in der barbarischen Wüste kann es nachts verdammt kalt werden. Und wenn man dann auch noch meint, mit der résidence officielle du chatte vorlieb nehmen zu wollen, weil Ihr meintet, es solle durchaus ein wenig deutschromantisch zugehen, wenn Ihr schonmal da seid, dann habt Ihr Euch letzten Endes in der Haustür geirrt — unterm Dach der Solarisation wär's bedeutend wärmer gewesen. Wenn man es ansonsten auch noch gewohnt ist, direkt im sonnenverstrahlten Mikrokosmos vor sich hinzuschmurgeln, dann kann es eben schon mal frischer werden. Aber im wesentlichen habt Ihr eine zwischenzeitliche Kälteperiode erwischt. Denn im allgemeinen ist das mare balticum wirtschaftsklimatisch dabei, dem mare mediterraneum touristisch den Rang abzulaufen, zumindest aus deutscher Perspektive (im französisch eingeschränkten Denkraum wäre das allerdings Überland im Sinne von Übersee). Man kann ja richtig froh sein, ein wenig im Landesinneren und nicht inmitten der Massen zu hocken. Denn an den ostseeischen Küsten und Stränden geht's ja mittlerweile zu wie in der Hugenottenmetropole, und mittlerweile gibt's sogar schon in Wismar Einkaufsnächte à la français; auch wenn sie's nicht richtig schreiben können, aber es ist ja auch schon lange her, daß das Städtchen mal ein bißchen französisch gewesen sein soll. (Schwer vorstellbar ist das schon, aber ich habe das irgendwo gelesen, genaues weiß ich nicht. Vermutlich waren es es ein paar Protestantler, die im 16. und 17. Jahrhundert dem Tod von der französischen Schippe gesprungen und unter die schwedische Fittiche geflüchtet sind, die ja immerhin bis 1803 ausgebreitet waren.) Aber bald hocke ich Euch ja wieder auf der Pelle. Dann könnt Ihr mich dort vollmeckern. Und ich Euch was erzählen. Über unterschiedlliche kulturelle Vorstellungen von Romantik und deren Auswirkungen beispielsweise. Gerne, wie üblich, in Romanlänge. Zum Beispiel darüber, daß die deutsche ziemlich versumpft ist im Vergleich zur Stringenz im anderen Land (was begrifflich lediglich unlogisch erscheint). Und daß es deshalb dabei einem auch schon mal kühler werden kann. Das nenne ich (B)Logbuch — dem Besuch öffentlich bissige Abschiedsgrüße hinterherschreiben. Und dann zittrig auf den zurückkehrenden Boomerang warten. Aber angefangen hat er ...
Statistische Wertewelt Es scheint sich fortzusetzen. Man muß offensichtlich lediglich irgendwas anzügliches wie Tit(t)elei reinsetzen, und schon kommen sie ein bißchen gucken. Aber vielleicht sind das ja die Nachwehen (Nachgeburt?) der unbefleckten Empfängnis, irgendwie so halt, ach ja: der irren, weil so reinen Natur ... Andererseits nimmt das Formen an beziehungsweise Zahlen. — Sie liegen um einiges höher noch als gestern, nochmals eine Steigerung um ein Viertel, und auch heute sind sie schon wieder überdurchschnittlich angestiegen. Wobei die Zahl der Hängemattenbesucher konstant bei zweieinhalb bleibt, na ja, tatsächlich scheint der eine oder andere Musengestörte länger in einer Seite liegenzubleiben — aber wahrscheinlich ist er eingeschlafen über dieser ganzen Ruhe. Aber irrtierend ist das durchaus. Habe ich was falsch gemacht? Hätte ich «Todestest» nicht zitieren dürfen? Oder am Ende gar «Wirtschaftssimulation»? — Die Glückspielbuden scheinen ja wieder ordentlich Zulauf zu haben. Und man will ja schließlich seinen Anteil abhaben an den Niederlagen. Wenigstens in der Simulation. Zu mehr reicht's halt nicht. Bei den Stundenlöhnen!
Träume verjagen Der Schlaf ist eine Mutter, der Traum ihr Gebieter. Lars Gustafson (???) Das wärmste Heilpflaster der Erde, der Schlaf, hat sich verschoben, und die Nachtluft der Erinnerung wehet wieder deine nackte Wunde an. Jean Paul Ich bin nur noch müde. So schlafe ich mich eben erstmal ein paar Tage aus. Hoffentlich ohne Träume. Und ohne Dachdecker. Die trampeln mir nämlich mittlerweile auch schon im Traum auf dem Kopf herum. Tag- und Nachtmahr das. Ich will endlich wieder meine Ruhe wie da oben.
Suchend versuche ich's jetzt hier: Hat irgendjemand von den freundlichen Menschen, die mich beziehungsweise mein Poesiealbum manchmal besuchen, Texte von mir irgendwo verlinkt oder auf eine andere Weise darauf hingewiesen? Zwei davon befinden sich seit dem 2. April nämlich langsam, aber unaufhaltsam auf dem Weg zum Gipfel. Allzu gerne wüßte ich, wer ihnen den steinigen Weg zum Olymp bereitet hat. Auch ließe sich sagen: es macht mich mittlerweile konfus oder: Ich platze vor Neugier. Ich nenne sie bewußt nicht beim Titel, weil es sonst die Bilanz verfälschte. Und von der Art hatten wir ja genug in letzter Zeit.
Pause Meine Laute hab' ich gehängt an die Wand, Hab' sie umschlungen mit einem grünen Band — Ich kann nicht mehr singen, mein Herz ist zu voll, Weiß nicht, wie ich's in Reime zwingen soll. Meiner Sehnsucht allerheißesten Schmerz Durft' ich aushauchen in Liederscherz, Und wie ich klagte so süß und fein, Ei, wie groß ist wohl meines Glückes Last, Daß kein Klang auf Erden es in sich faßt? Meint' ich doch, mein Leiden wär' nicht klein. Nun, liebe Laute, ruh' an dem Nagel hier! Und weht ein Lüftchen über die Saiten dir, Und streift eine Biene mit ihren Flügeln dich, Da wird mir so bange und es durchschauert mich. Warum ließ ich das Band auch hängen so lang'? Oft fliegt's um die Saiten mit seufzendem Klang. Ist es der Nachklang meiner Liebespein? Soll es das Vorspiel neuer Lieder sein? Wilhelm Müller Mal für ein Weilchen. Die Familie fordert zu recht ihr Recht ein. Kindermachen. Kinderkriegen. Diplomfeiern. Hochzeiten. Wassergucken. Erschöpfungsschlafen. Mal schauen, wie lange ich das aushalte.
Ermüdungserscheinungen habe ich, arge. Ich werde mich wohl besser mal für ein paar Tage auf mein Lager am Wasser begeben. Bei eventueller Wiederbelebung melde ich mich wieder.
nature mort Hier befanden sich zuvor ein paar technische Verzweiflungen. Die sind getilgt. Die Anmerkungen unten erklären einiges. Grundkurs HTML.
Der bairische Wunsch für ein Gutes Neues Jahr aus München wird aufs berlinischste wendrinisch erwidert – und richtet sich zugleich an alle anderen geschätzten und liebgewonnenen Leser und Schreiber (und Tucholsky-Lieferanten! Dankedanke!) meines Logbüchleins: «Prost Neujahr. Prosit Neujahr, Frollein Richter, Prost Neujahr! Freutel, machen Sie die Tür zu, zum Himmeldonnerwetter! Ach so, die ‹B. Z.›. Prost Neujahr, Schulz. Prost Neujahr!!! Freutel, ich geh mal raus — man ist doch auch nur 'n Mensch ... Das ist ein neues Jahr ... Hier könnt mal gestrichen werden, wie oft hab ich das schon gesagt ... So! Jetzt ist mir der Hosenknopp abgesprungen ... ! Besetzt! Besetzt! Gehn Sie von der Tür weg. Sie könn doch hören, dass besetzt ist! Hach — Locarno-Geist in allen Parlamenten. Paris, den 2. Januar. Wie Havas meldet ... Man ist ein geplagter Mensch. Die einzige ruhige Stunde, die man am Tage hat, is hier draußen —!» Kaspar Hauser Die Weltbühne (textlog), 05.01.1926, Nr. 1, S. 30 Bonne année ! • Buon Anno! • Feliz Año Nuevo • Glædig nytår • Hyvää uutta vuotta! • skål • alegría, boa sorte, felicidade, saúde, éxito • Happy New Year • santé !
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