Des Hanseaten Höflichkeit Vor langer Zeit — die Vorstellung, eines Tages tatsächlich mal mit einem heimatlichen Bein auch in Norddeutschland zu stehen, war noch unvorstellbar — probierte ich in Hamburg aus, was in anderen Städten längst zu einer meiner liebsten Beschäftigungen gehörte: das Erfahren der schönen Hansestadt mithilfe der Autobusse. Einfach irgendwo einsteigen, ebenso irgendwo umsteigen, gerne mehrfach, und im Irgendwo ankommen. Angekommen, um einen Besuch zu machen in der Kunsthalle und bei anderen Freunden, war ich damals aus dem Süden Frankreich angereist, der alleine deshalb ein angenehmer Aufenthaltsort ist, da dort eine Höflichkeit im Umgang miteinander gepflegt wird, die das Leben nicht nur erleichtert, sondern nachgerade als lebensverschönernd bezeichnet werden darf. Eine sachte Berührung reicht aus, auf daß der Mensch, der den unfreiwilligen Körperkontakt hergestellt hat, sich zu einem hindreht, einem in die Augen schaut und sich dafür entschuldigt, und sei es nur mit einem schlichten Oups, Oh ! Pardon, Monsieur. In deutschen Städten, in kleinen oder großen, gehört das nicht unbedingt zum Alltag. Nicht nur, daß man keinen sonderlichen Wert auf Abstand legt, sondern, beispielsweise an Kassenschlangen, das Nachrückerprinzip auf engstem Raum bevorzugt, auch wenn nur drei Leutchen anstehen, und es so durchaus üblich ist, dem Vordermenschen seinen heißen Atem an den Hinterhals zu hauchen. Das wäre noch das Geringste. Noch weniger Freude kommt allerdings auf, wenn man den Einkaufswagen in die Hacken gefahren bekommt und sich dafür zu entschuldigen hat, daß man im Weg herumsteht. Das hat Tradition im Land der rigiden Reglementierung mit der vermutlichen Wurzel Kadavergehorsam, in dem der Autofahrer unbedingt eine durchzogene weiße Linie benötigt, um seine Fahrspur einhalten zu können, in dem man ein Knöllchen bekommt, wenn man sein Gefährt nicht exakt innerhalb der Markierungen abstellt, in dem eine höfliche Ansage, sei es im Kaufhaus oder am Telephon, klingt, als kämen die rhetorisch nach Wünschen Fragenden geradewegs aus einem juristischen Repetitorium. Als ich damals bei meiner Erkundungsreise mit dem hamburgischen öffentlichen Nahverkehr tatsächlich im (N)Irgendwo gelandet war, weit draußen am Rand der Stadt, an einer Endstation und ich als übriggebliebener Fahrgast sitzenbleiben wollte, da ich keine Lust verspürte, diese triste Einfamilienhaussiedlung auf ihre Freizeitmöglichkeiten hin zu untersuchen und wieder mit zurückfahren wollte, wurde ich höflich aufgefordert, den Bus zu verlassen. Es sei leider Vorschrift, und die müsse eingehalten werden, meinte der Fahrer. Meine weit ausholende Handbewegung in Richtung des Pladderregens draußen vor der Tür quittierte der Chauffeur mit einem mitleidsvollen Nicken und einer Entschuldigung. Er bat mich, dennoch auszusteigen und um Verständnis, der Fahrer, er befahl nicht. Gerne würde er mir drüben an der Abfahrtstelle die Tür öffnen und mich wieder einsteigen lassen, auch wenn das ebenfalls gegen die Vorschrift verstoße, denn er müsse seine Halte- und Pausenzeiten einhalten, aber hier draußen am Ende der hanseatischen Welt sähe das ja kein Vorschrifteneinhaltungskontrolleur. Sagte es, ich stieg aus, er fuhr einmal im Kreis herum und ließ mich ins Trockene. Nachdem wir beide eine viertel Stunde später wieder losgefahren waren, kam von etwa hundert Metern her wild fuchtelnd eine mittelalterliche, nicht unbedingt als potentielle feierabendliche Beschäftigung für einen durchaus gutaussehenden städtisch Uniformierten erkennbare Frau angerannt. Sie wollte auch mitfahren, der nächste Bus wäre etwa fünfundvierzig Minuten später angekommen. Wieder mißachtete der Fahrer die Vorschriften, hielt an, öffnete die Tür, begrüßte die Mitreisende mit einem freundlichen hamburgischen Scherzchen und setzte die Reise in Richtung, sag ich mal, Blankenese fort. Das kannte ich nicht. Anderswo öffnete einem niemand die Tür, um ins Trockene zu gelangen, oder unterbrach gar seine Fahrt, um Heraneilende doch noch mitzunehmen. Im Gegenteil. Oftmals hatte ich das Gefühl, der Vorschriftenstoiker am Volant wartete, bis die Abgehetzten am Bus angekommen waren, um kurz vorher die Tür zu schließen und abzufahren. — Doch, selbstverständlich kannte ich es. Aber nicht aus deutschen Landen (sehe ich mal von der französischen Exklave ab, in die ich mein deutsches Büro einpflanzen durfte). In Frankreich gehört es zum Alltag. In Marseille stehen sogar häufig freundliche Menschen an Haltestellen und stellen ihre Hilfsbereitschaft zur Verfügung. Nicht nur einmal habe ich es erlebt, daß in Paris einer dieser städtischen Rennpiloten aus voller (An-)Fahrt in die Eisen gestiegen war, um Zuspätgekommene mitzunehmen. Ein solches Verhalten deckt sich mit dem erwähnten Umgang miteinander. Ernstgemeinte Freundlich- und Höflichkeiten vermögen die Tristesse des Alltags aufzuhellen. Es sind nicht nur die Hamburger, sondern durchaus auch die anderen Menschen aus dem gesamten norddeutschen Raum, jedenfalls dem bundesrepublikanischen, die menschenähnlicher miteinander verkehren. Zumindest verbal. Seit dieses eine Bein dort drinnen steht, hatte ich immer ein bißchen Frankreich-Gefühl. Und wie dort im Südwesten sind sogar die vielen kleinen Straßen, jedenfalls in Schleswig-Holstein, bis hin zu schlagloch- oder altpflasterübersäten Feldwegen frei durchfahrbar. In Bayern beispielsweise ist das nicht auszudenken, da ist eigentlich alles gesperrt, da dürfen allenfalls Bulldoggen oder Milchlaster durch. Und will man die Abkürzung trotzdem nehmen, muß man für die Privatstraße entweder Maut entrichten, oder es steht immer einer hinter einem Baum, der Anzeige erstattet wegen Übertretung der Straßenverkehrsordnung oder Mißachtung der Freiheit des Eigentums. Aber in letzter Zeit trübt sich dieses Licht norddeutscher, weltoffener Höflichkeit. Der grundsätzlich zur Milde neigende kid37 moderiert das zwar: « ... sind doch meist die selektiv als besonders ärgerlich wahrgenommenen Momente, die in Erinnerung bleiben. Wie die schönen eben auch.» Doch ich stelle seit einiger Zeit eine Tendenz fest, nach der sich auch des Hanseaten Höflichkeit rapide in die Schweigsamkeit verabschiedet. Nein, es ist nicht nur die Vorphase des christlichen Wiegen- und Friedensfestes, in der man es tunlichst vermeiden sollte, die Innenstadt zu betreten. Auch zu anderen Zeiten und an anderen Orten werde ich zunehmend, wahrlich nicht nur von Jugendlichen, angerempelt, kriege ich Taschen und Rucksäcke an den Kopf gehauen, werde ich von sportkinderwagenpilotierenden Müttern als Zielobjekt in Angriff genommen, als wären sie auf der Landstraße mit ihren mit zweihundert PS völlig untermotorisierten Rennsemmeln unterwegs, werde ich, mich brav eingereiht habend, aus der Warteschlange gekickt und kriege den Einkaufswagen hintenrein geschoben. Nirgendwo ein Durchkommen, man bleibt und läßt seine Kiste stehen, wo man gerade angekommen ist. Sich auf die Seite zu bewegen und sein Schwätzchen dort halten, um anderen ein Weiterkommen zu ermöglichen, ist mittlerweile ebenso undenkbar wie eine Entschuldigung für die ausgeteilten Rempler. Zunehmend habe ich das Gefühl, mich in Berlin zu befinden. Obwohl das doch Hamburg oder auch Lübeck ist. Es muß Gründe geben für diesen zunehmenden Verfall der guten Sitten auch im Hanseatischen, für diese ausufernde Ich-Sucht, den sich verlierenden Blick für den Anderen oder auch das Andere. Ich fürchte, ich kenne sie. Am Alter liegen sie nicht. Diese Erfahrungen machen auch weitaus Jüngere.
Wiewohl den Deftigkeiten,
insbesondere im Meinungsstreit nicht abgeneigt, bedaure ich es zutiefst, dass sich die allgemeinen Regeln der Höflichkeit und insbesondere der interessenlosen Freundlichkeit im Alltag anscheinend immer mehr verflüchtigen. Allerdings glaube ich nicht, dass es Unterschiede zwischen Nord und Süd gibt, eher wohl zwischen Stadt und Land. Und in Frankreich, insbesondere in Paris, sind mir einige der unhöflichsten und unverschämtesten Menschen in meinem Leben, begegnet. Ich denke, wenn man, sei es durch die Politik, sei es durch das allfällige pseudoliberale Gefasel in den Medien eingetrichtert und vorgelebt bekommt, dass jeder seines Glückes Schmied, jeder nur für sich selbst verantwortlich und Altruismus und Solidarität nur das Geschwätz von ewig Gestrigen sei, dürfen wir uns nicht wundern, wenn dies nach einigen Jahren Früchte trägt und ganze Generationen mit der Einstellung: Zuerst komm‘ ich und mein Geldbeutel! aufwachsen. p.s.: Wenn Don Alphonso ihre Anmerkung zu den bayrischen (Münchner?) Flegeln und Aufsehern liest, wird er wohl heftig protestieren. Flegel und deren Leien
gibt es überall. Gerade die Pariser sind da bekannt für, vor allem die aus der Provinz, das ist kein Geheimnis. Die sind in der Restrepublik deshalb auch ganz besonders beliebt. Ich habe ja auch nur das Beispiel der Busfahrer heranziehen wollen, die sich eben nicht so schrecklich an die Vorschriften halten wie anderswo. Auch in München oder in Berlin oder sonstwo gibt es höfliche und freundliche Menschen, auch das steht völlig außer Frage. Für mich steht allerdings die tatsächlich besondere hanseatische Höflichkeit zur Debatte – und sei es mit mir selber –, die da den Bach hinunterzugehen scheint und für mich ein Phänomen darstellt.Die Gründe – Sie haben sie genannt. So sehe ich das auch. Und Don Alphonso, ach. Aber für den steht dann ja auch was über Berlin drinnen. Das wird ihn milder stimmen. Doch zustimmen wird er mir müssen, was die Freiheit der Durchfahrt betrifft. Ich habe sie schließlich fast dreißig Jahre gesucht, in Bayern, wenigstens diese kleine. Da ist alles in fester, privater Hand, was anderswo öffentlich ist, zumindest in Schleswig-Holstein. Es gibt so Tage,
an denen es mir Spaß macht, andere Menschen durch Höf- oder Freundlichkeit zu irritieren. Der Verkäuferin mit "Ihnen auch!" antworten, wenn Sie einem gelangweilt einen "schönen Tag" wünscht; jemandem einen Platz im Bus anbieten; jemanden an der Kasse vorlassen, solche Kleinigkeiten. Es ist gar nicht wenig Eigennutz dabei, denn ich kann mich an den irritierten, manchmal fast fassungslosen Blicken innerlich weiden. Vergrößert wird der stille Spaß, wenn die Zielperson selbst unfreundlich ist - das gönne ich mir an guten Tagen manchmal (so stabil bin ich allerdings längst nicht immer, sondern oft eben auch entsetzt über dreiste Drängler, die ihr Verhalten auch noch für clever halten.)>> kommentieren sabinef. (08.12.08, 16:04) (link) "Geisteskrankheit"
oder "Mehr! Mehr! Mehr!" nennt Christian Nürnberger das, was mit Gründe sein könnten für "seines Glückes Schmied" von g. Aber der dort erwähnte Michel ist bestimmt ein höflicher Mensch. Oder war es wenigstens.>> kommentieren in der deutschsprachigen schweiz hört man ein deutliches "excusez" (mit betonung auf der ersten silbe, selbstredend) und dann ist es auch schon zu spät: man hat den ellenbogen im gesicht oder in den rippen. ehe man wieder luft bekommt, haben die eilenden schon weitere nordlichter gekeult und sind für eine handfeste rache nicht mehr dingfest zu machen. eingeborene hingegen scheinen ein eingebautes radar zu haben. rätselhafte schweiz. Ich gehe davon aus,
daß Sie ein Papiertüchli haben fallenlassen. Da haben Sie noch Glück gehabt, daß Sie die Prügelstrafe sofort erteilt bekommen haben. Normalerweise müese Si z' Züri sechse Mönet i d'Chischte.
bs, und ich hatte mich nicht eines tüchlis entledigt.
man will dann nur eben mal vorbei. Aber die Schweiz
ist doch ein ordentliches, sauberes Land, ein grunddemokratischer Rechtsstaat. Da bekommt man doch keine Rammstöße oder ähnliches in Rippen oder gar ins Gesicht, wenn man sich wohlverhalten hat. Wer weiß, wo Sie da «nur eben mal vorbei» wollten? Man kennt das ja, dieses nur mal eben. Tss tss ...
nicht ich! man. alle.
das bild vom gemütvollen gebirgsnachbarn verfängt nicht mehr... (jetzt schieben sie's auch noch mir in die schuhe!)
Eine Zeitlang bin ich mit dem Bus, es war ein Linienbus, in die nächste Stadt in die Schule gefahren. Da gab es unterwegs einen sehr steilen Hügel, der einige Burschen reizte. Sie stiegen an der Haltestelle unten aus und lieferten sich ein Wettrennen. Meistens schafften sie es rechtzeitig bis der Bus oben angekommen war, aber nicht immer. Der Busfahrer wartete dann. Auch mal ein paar Minuten. Es hätte auch Proteste gegeben, wenn er es nicht getan hätte. Auch hat er, wenn es sehr heiss war, manchmal vorne die Tür offen gelassen, um für Durchzug zu sorgen.
Was Bayern betrifft. Man kann hier immer an die Berge, Seen und Flüsse. Der Zugang dorthin darf einem nicht verwehrt werden. Es ist im Gesetz verankert. Das liebe Gesetz
erlaubt es ausführenden Organen, Straßen zu sperren, wo immer sie lustig sind, mit welcher Begründung auch immer. Nennen wir sie mal Gefahr im Vollzug. Ich meine auch weniger die Seezufahrten et cetera, wenn es auch da Möglichkeiten genug gibt für die Grundstücksanlieger, entsprechende Abwehrmaßnahmen zu treffen. Mir geht es auch in erster Linie um die vielen Querverbindungen irgendwo auf dem Land, wo nur, wie ich geschrieben hatte, die Trecker und Milchlaster durchfahren dürfen. Das ist in Schleswig-Holstein völlig anders, viel offener, für alle. Wie in Frankreich. – Ich war lange genug unterwegs auf dem Land, auch in Bayern.Vielleicht ist es an der Zeit,
mal über den Begriff von Freiheit nachzudenken: Die Freiheit für mich, dem Motorenlärm und den Abgasen zu entkommen, steht dann gegen deine Freiheit, auch noch auf dem letzten Wald-, Feld- und Wiesenweg mit vier Rädern unterwegs zu sein. Ich finde es ganz wunderbar, dass man in Bayern nicht an jedes Fluss- und Seeufer, in jeden Wald, in jeden "Stillen Winkel" (Achtung, Selbstironie!) mit dem Auto fahren kann. Und wenn das in Frankreich nicht so ist, wundert mich das gar nicht: Ein Volk das Sarkozy zum Präsidenten wählt, hat wohl auch kein Gefühl für die Schönheit unberührter Natur (Achtung, absichtliche Verallgemeinerung!). Wer nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad an bestimmte Orte gelangen kann, der soll sich meinetwegen im Rollstuhl schieben oder in der Sänfte tragen lassen. Oder zu Hause bleiben.Wollt ich dir schon neulich sagen - der Typ hinterm Baum, der sich dein Kennzeichen aufschreibt, das bin nämlich ich. Am Nachdenken
war ich, ob ich mich auf diese «Freiheits»-Diskussion überhaupt einlasse, als jemand, der mittlerweile wirklich nur dann mit dem Auto fährt (und das gesittet), wenn er dazu gezwungen wird, und das wird er, in deutschen Landen und im Frankenreich. In beiden Ländern existiert nämlich in ländlichen Gebieten so gut wie kein Busverkehr und einer mit der Bahn gleich gar nicht. Und manchmal habe sogar ich die Zeit nicht, für eine vierzigkilometrige Reise von A nach B einen ganzen Tag zu vertrödeln. Wenn die Tochter zurück nach Kiel muß, um brav zu studieren, dauert das manchmal, wenn die Bahn AG mal wieder für die Börse aufrüstet, fast genau so lang. Dann fahren wir sie sogar mit dem Auto hin, das dauert eine knappe Stunde. Aber das hatten wir ja schon.Soviel vielleicht: Im Prinzip gebe ich Dir recht. Aber manchmal langst Du mir dann doch zu arg hin: «... der soll sich meinetwegen im Rollstuhl schieben oder in der Sänfte tragen lassen. Oder zu Hause bleiben.» Da mißachte ich jetzt jede mögliche Ironie, denn da steckt mir zuviel Ernstgemeintes dahinter. Das ist mir zu abfällig, so ignorant wie derjenige, der jedwede Absperrung mißachtet. Das tue ich nicht, das war eine «absichtliche Verallgemeinerung»; allerdings schreibe ich sowas nicht extra hin. Es gibt nunmal kürzere, von mir bevorzugte Wege, abseits der Rennstrecken, auf denen ich ständig gewärtig sein muß, von anderen plattgefahren zu werden, weil sie mal wieder den Wecker im Büro überhört haben und das Bier zuhause vorm Fernseher getrunken werden will, weshalb die Gattin schnell eben ganz schnell nochmal losmußte mit ihrem Rallypanzer, selbiges zu kaufen, da sogar sie während des nachmittäglichen TV-Scheidungsdramas eingeschlafen war. Ich kaufe einmal wöchentlich ein, und wenn ich durch den deutschen oder französischen Wald fahre, dann nur, wenn es keine andere Strecke gibt, und nicht, weil ich stille Winkel (meinetwegen Ironie) mit Krach und Gestank aufzufüllen gedenke. Und auf den offenen (in Bayern eben gern gesperrten) Nebensträßchen verliert sich das doch auch wohl eher, bei den zwei Autos alle drei Stunden, im Gegensatz zu den hunderten, die auf den Hauptstrecken zehnminütlich entlangrasen. Was dem einen Volk ein Sarkozy, ist dem anderen eine Merkel. Die war vorher schon da, und sie wird ihrem Volk wohl bleiben. Und nochwas: Menschen, die sich hinter Bäumen oder Laternenpfählen verstecken, um Kennzeichen aufzuschreiben, um Täter zur Anzeige zu bringen, kann ich nicht ausstehen. "Ich bin überzeugt", lieber Stubenzweig,
"dass ich entschieden nicht bin, wofür Sie vielleicht sich verpflichtet fühlen möchten mich zu halten." Also sprach einstmals Robert Walser, und der kommt mir immer mit Rat zu Hilfe, wie man sich gegen unbotmäßige Automobilisten verhält: Man schaut ihnen mit grimmiger, höchstes Missfallen ausdrückender Miene entgegen, und lässt keinen Zweifel daran, dass man sie weder für kultiviert noch zivilisiert hält. Weshalb ich auch nur im Scherz verlauten ließ, ich sei der von dir erfundene Mensch, der sich hinterm Baum versteckt. Das widerspräche meinem ganzen Naturell, stehe ich doch auch sonst gerade und aufrecht zu dem, was ich - Irrtum immer möglich - für richtig halte. Und es gehört zu meinen Gewohnheiten, niemals hinter dem Rücken eines anderen Dinge zu äußern, die ich ihm nicht ins Gesicht sagen würde (daran ist schon so manche Freundschaft zerbrochen, um die es nicht schade war).Und was Scherze betrifft, die vom Leser einer Mail oder eines Kommentars nicht als solche verstanden werden: Nur deiner mir bekannten Abneigung gegen so genannte Emotikons war es zu verdanken, dass nach dem Satz mit dem Typen hinterm Baum, der dich aufschreibt, dieses hier gefehlt hat: ;-) Es war mir schon klar,
daß Du keiner bist, der sich hinter Bäumen oder Hieroglyphen versteckst, um irgendwas anzuzeigen. Du umarmst sie eher. Die Bäume. Aber manchmal äußert der Mensch sich eben auch mal unbedacht.>> kommentieren Spamming the backlinks is useless. They are embedded JavaScript and they are not indexed by Google. |
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