Das Wetter und die Katastrophe

Parallel zu dem, was ursprünglich dem vernunftbezogenen Handeln zugerechnet wurde, nämlich sich, etwa über die Medien, zu informieren, scheint der Funktionslieferant des Denkens vollends abgeschaltet worden zu sein — wie die vielen schönen Kernkraftwerke Frankreichs, die sich angefühls ein paar mehr Kältegraden als Atomsprengköpfe zu erweisen scheinen und deshalb zumindest temporär stillgelegt werden müssen, anstatt die mittlerweile ebenfalls ein wenig euroglobal rachitischen Bretterbuden der nationalen Architektur- beziehungsweise Wohnungsbauprogramme zu heizen. Gut, es gab zuletzt überwiegend Winter, die jeweils nur zwei bis drei Tage dauerten. Den letzten erlebte ich ausgerechnet dann, als es mich vom französischen Sandsüden in die nordostdeutschen Schneesümpfe verschlagen hatte. Gleich gut drei Wochen und bei fünfundzwanzig Grad minus sogar auch schonmal tagsüber blieb der des ausklingenden Jahres 2002, der auch den Anfang des folgenden arg frieren ließ. Die einen warfen dann die Rentiermotoren an und fuhren in die Kirche, um zu protestieren, ich pflege dann zu flaggen und mit meinem Mahnmahl an das Geburtsland der Vernunft die weltweiten Götter der Sonne anzurufen.


Mit dem Resultat, daß es kurz darauf in Marseille schneite. Der Schnee war mir persönlich auf den Kopf gefallen, als ich aus dem Kino kam. Lange wollte mir das niemand glauben, schon gar nicht die Pariser, aber die sind ohnehin berüchtigt für ihre Ungläubigkeit, es sei denn, sie kommen nicht, wie die meisten der Hauptstädter, irgendwo vom platten, gern Campagne genannten Land, sondern von dort, wo der Natur noch geglaubt und gehuldigt wird. Bis es irgendwann wieder passierte. Dann war aber was los. Eine Marseillaise füllte eine ganze Bilderseite, die mittlerweile stetig angewachsene Möglichkeit auch privater Informationspolitik half ihr dabei. Man braucht gar nicht mehr aus dem Haus.

Längst hat man sich daran gewöhnt, daß der Klimawandel samt versprochener Heizkraft irgendwie nicht ganz richtig im Koppe ist. Und man selber auch. Da kommt eine Kollegin der Büddenwarderin angestürmt wie der angekündigte Katastrophenwind und ruft gehetzt, schnell alle Hamster kaufen, es wird schlimm. Und alles stürmt los. Sämtliche Supermärkte und sogar die Kleinkrämer freuen sich über den gelungenen Coup. Wieviel die Konzerne den Wetterdiensten oder vielleicht besser den Medien dafür geleistet haben wie unlängst die pharmazeutische Industrie gemeinsam mit der deutschen Regierung wegen dieser Pandemieübung, bei der es sogar die Sau grauste, dürfte nicht zu klären sein. Die Lager sind leer, und der Norddeutsche sitzt zuhause, hat die Fenster zugenagelt, um den Schneesturm abzuwehren wie die Venezianer das Wasser, und wartet gebannt darauf, daß er endlich kommt. Alle Hinweise auf Fakten nutzen nichts. Daß der Schnee mit ziemlicher Sicherheit eher mittig ein wenig rieseln werde, wird zwar zur Kenntnis genommen, aber nicht wirklich geglaubt, denn so ein wenig katastrophales Denken ist doch irgendwie kuschelig. Da braucht man gar keinen Horrorfilm mehr einzuschieben. Auch persönlich hat man ein Recht auf Katastrophe, also hat sie, verdammt noch mal, auch zu kommen. Daß die sich nach ihrer Ankündigung meistens als -öphchen erweist, hat das dafür zuständige Gedächtnis innerhalb kürzester Zeit von der organischen Festplatte getil(g)t.

Ich muß annehmen, daß in den Redaktionen der Radio- und Fernsehanstalten mittlerweile nur noch Menschen sitzen, die sich auf die Party zu ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag freuen. Nicht, daß ich nun eine neue Generation erfinden und damit einen Konflikt heraufbeschwören oder an die des Praktikums erinnern möchte, aber irgendwie frage ich mich schon, ob die keinen normalen Schneefall kennen. So lange ist das nun auch wieder nicht her, daß wir winters regelmäßig die Autos freigeräumt hatten und dann nicht gestartet bekamen, weil der Batterie die Restsäure hochkam wegen des Geleires; das «servicefreie» Stromlieferungsaggregat war noch nicht eingeführt. Ebenso dürfte der eine oder die andere (sogar in Norddeutschland) sich gut daran erinnern, wie hurtig man in einer Schneewehe steckenbleiben kann. Mit diesem Erinnerungsvermögen scheinen im übrigen die altersmäßig offenbar ebenfalls etwas zu jungen Geschäftsführer des öffentlichen Nahverkehrs und der Straßenmeistereien Probleme zu haben. Die noch nicht in Frührente geschickten und somit wenigen verbliebenen etwa Fünfzigjährigen können nicht gefragt werden, wie das ist, wenn Weichen und Türen zufrieren; die sind unterwegs, um die Computer aufzutauen. Drei Stunden benötigte gestern die junge Biologin, um die paar Meter von Plön nach Kiel an den Arbeitsplatz zu gelangen; alleine am Busfahrer lag es nicht, der die junge Frau mit dem großen Koffer für Mamas Wäsche heraneilen sah, der hielt lächelnd den Fahrplan ein, gefehlt hat eigentlich nur noch das www-bekannte einfingrige Ficktory-Zeichen. Von der abendlichen, zwangsläufig mit dem Automobil bewältigten Strecke in den heimatlich-holsteinischen Schneesumpf soll hier erst gar nicht die Rede sein, auch nicht von dem Meister des Autofahrens, der sein Gefährt auch bei spiegelglatter Fahrbahn und Tempo hundert im Griff hat. Er weiß aus dem Fernsehen, was seine Pneus zu bremsen in der Lage sind.

Nichts funktioniert mehr. Auch keine Streusalzbestellung. Wahrscheinlich weil man dort langfristig nur noch in Aktien denken kann. Deshalb wohl haben die Hamster sämtliche Mittel gegen Straßenglätte in den Backen. Alles ausverkauft, auch in den Supermärkten und bei den Kleinkrämern, die auf diese Weise auch ein paar Krümel abbekommen, wenn auch kein Streusalz. Aber auf diese Weise erholt sich wenigstens die Marktwirtschaft. Vermutlich ist das Ganze ohnehin dramatischer Bestandteil des Förderungsprogramms, inszeniert von namhaften Führungspolitikern. Die Büddenwarderin schaut in ihrer geliebten Programmzeitschrift aus dem großen Fernsehverlag schon gar nicht mehr nach den noch mehr geliebten Katastrophenfilmen, die aber auch irgendwie keine sind, weil das Flugzeug ja nie wirklich abstürzt. Langweilig. Es gibt schließlich stündlich Sondersendungen zu den Schnee- und Eismassen, die ganze Länder lahmlegen. Da braucht's nicht einmal mehr Guido Knopp und sein Erinnerungs-TV.
 
Sa, 09.01.2010 |  link | (3463) | 10 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Ansichten


jean stubenzweig   (10.01.10, 12:35)   (link)  
Korrigieren muß ich
mich wohl zumindest in einem Punkt, meine Ironie schmilzt dahin wie ein Schneeflöckchen im letzten Rest von salziger Streu: Das, was früher einmal schlicht Schneefall genannt wurde und heute Katastrophe heißt, ist doch in den Norden gezogen. Ein auf Katastrophen spezialisierter Fernsehsender, dessen Botschaften ich fünfzehn Minuten fasziniert gefolgt bin, hat erzählt: alles dicht in Holstein, im Norden arg, der Süden kriegt auch was ab. Und zum gefrorenen Wasser kommt auch noch das fließende. Sturmflut-Warnung für die Ostsee!

Jetzt kann die Büddenwarderin wieder sagen, sie habe immer recht, und Frau Braggelmann braucht den Treckerfahrer nicht mehr, der ihr immerfort die ollen dreckig-weißen Haufen von den Nachbarn fürs fitfunnen vor die Tür schiebt. Jetzt kann sie nämlich weiterhin das von oben kommende jungfräuliche Original schieben. Verflucht noch eins, auf nichts ist mehr Verlaß.


damenwahl   (10.01.10, 21:45)   (link)  
Sie hören sich ganz munter an - ich hätte gedacht, Sie sind eingeschneit bis 2011 oder so? Oder stecken jedenfalls im tiefsten Schlamassel oder wurden schon geflutet?
Ich bin ja völlig geplättet, daß die Ostsee sich wilder gebärdet als die Nordsee... .


nnier   (10.01.10, 12:38)   (link)  
Zu noch etwas scheint das bisschen Winter gut zu sein: Der Gewissensberuhigung all jener, die schon immer gewusst haben, dass der Mensch am besten ganz genau so weitermacht wie bisher. Man lese sich mal die Kommentare unter irgendeinem Artikel zum Schneefestival durch: "Von wegen Erderwärmung! Die Klimaforscher haben uns alle belogen!", heißt es da hundertfach, und ich bin vollkommen perplex. Denn dass es um einen langfristigen und vor allem globalen Durchschnitt geht, wenn von "Erderwärmung" die Rede ist, könnte man in all den Jahren nun doch mal irgendwo gehört haben. Und wer weiß - vielleicht finden sich in den Kommunen auch wieder ein paar externe Berater ein, die per Gutachten dringend empfehlen, etwas mehr Streusalz und ein paar zusätzliche Räumfahrzeuge vorzuhalten. Dann können sie nach drei milden Wintern nämlich wieder vorbeischauen und auf das enorme Einsparpotential verweisen, das in den hohen Kosten der Lagerhaltung steckt.


jean stubenzweig   (11.01.10, 00:33)   (link)  
Der Herr der
Revolutionskate hält hier persönlich die Hand über mich, jedes einzelne Flöckchen wehrt er spielend ab mittels seines mörderischen Geräts aus dem Vorläufer des Kriegs der Sterne, einem Trecker aus den Sechzigern. (Es ließe sich aber auch sagen: Wegen der zwei Autos, die hier vom Hof fahren müssen, zerstört der mir mein Winteridyll. Ich werde die Miete kürzen.) Die Photovoltaikanlage sowie das Holzkrümelkraftwerk heizen volle Kraft voraus. Gib der Katastrophe keine Chance, lautet hier die Kampfdevise, auch wenn sich so gut wie nichts tut.

Aber ein paar Meter weiter nördlich nur toben ganz offensichtlich die Naturgewalten oder das, was man heutzutage so nennt. In Lübeck hat's die Altstadt geflutet, man wähnt sich in Venedig an der Trave, da es einen Deich unterspült hat. Ja ja, die Ostsee, die wird gerne als Badewanne bezeichnet. Aber ich habe sommers (!) Fahrten auf ihr nach Helsinki erlebt, da hob und senkte es nicht nur Mageninhalte.

Oder so: Ich sitze offensichtlich in einem völlig verweicheierten Wetterloch. Unter Eingeschneitsein verstehe ich, kenne ich etwas anderes. Am besten hat mir die Aussage eines vom Katastrophenfernsehen befragten Herrn gefallen, der meinte, man solle sich nicht so anstellen wegen so'm büschen Schnee. Sag ich's mal so, bzw. ich hab's ja schon gesagt: Früher ... Mir scheint, die Menschheit sei nichts Gutes mehr gewohnt und fährt eben trotzdem los. Man hat schließlich Verpflichtungen. Oma hat nämlich zum Essen gerufen. Es wird wohl so sein, bester Nnier: «Von wegen Erderwärmung! Die Klimaforscher haben uns alle belogen!» Derentwegen hatten sich alle längst auf afrikanische Temperaturen eingestellt. Und entsprechend fahren sie auch. Wie bei der Rallye Dakar, bei der, wo auch immer die mittlerweile toben und töten mag, man schließlich nicht mit Schneewehen und Glatteis zu rechnen hat.

Zu den wenigen, die Wirklichkeitsbezug zu haben scheinen, gehören offensichtlich die Biologen der Uni Kiel. Die haben ihren Miitarbeitern gesagt: am besten in der schützenden Hütte bleiben.

Und nun zeigt das Thermometer an meinem aus Bayern geretteten Fensterbankerl zwei Grad an. Plus! Bei Dunkelheit! Vor ein paar Tagen noch hieß das zwölf Grad minus. Aber wir (Kultur-)Pessimisten wissen das ja schon lange: die Welt ist irgendwie nicht mehr in Ordnung.


vert   (12.01.10, 02:13)   (link)  
im radio (öffentlich rechtlich):

blabla daisy, bla: haben sie schon angst?
es ist aber auch zu verrückt. schnee mitten im winter. damit konnte niemand rechnen.

irgendwann ist auch das vorbei. dann haben wir nur noch die hamster an der backe.


jean stubenzweig   (12.01.10, 02:42)   (link)  
Öffentlich-Rechtliches
ist auch an mein Ohr gedrungen. Beim NDR war man bereit zu relativieren, und das bezüglich der für zwei Tage tatsächlich völlig eingeschneiten und zugewehten Daisy-Insel Fehmarn: Keine Katastrophe, ein bißchen chaotisch, weil es so selten vorgekommen ist die letzten Jahre, aber ansonsten eben einfach Winter.

Und, ach ja, nun haben sie die Kammer, so sie eine haben und nicht im Wohnzimmer lagern müssen, Vorräte. In Dosen. Die sind ja lange haltbar und unglaublich lecker.


mark793   (12.01.10, 11:09)   (link)  
Der WDR
soll sich hier glaubhaften Berichten zufolge im Vorfeld mit Sondersendungen ziemliche Panikmache betrieben haben. Ging aber an mir vorüber.

Im Blog von Stefan Niggemeier durfte dieser Tage Jörg Kachelmann einen Gastbeitrag mit Schelte über den DWD absondern, dabei haben die seine Meteomedia-Vorhersagen nicht weniger in die Trompeten von Jericho geblasen und getutet. Und schließlich ist Kachelmann himself an der Eskalation des Warnungs-Wahnsinns auch nicht unschuldig. Als der DWD vor ein paar Jahren angeblich zu wenig vor einem Sturmtief gewarnt hat, stellte sich Kachelmann ja auch öffentlich hin und hämte rum. Jetzt wird eben immer gewarnt, damit man sich ja nicht ein Versäumnis vorwerfen lassen muss.


jean stubenzweig   (12.01.10, 13:07)   (link)  
war ich heute früh auf Kachelmann bei Niggemeier bereits aufmerksam gemacht worden. Auch anderswo hat man sich mit dieser Wirrnis beschäftigt, über die ich beim Sargnagelschmied gelesen hatte: «Das Tief ‹Daisy› ist die Schweinegrippe der Metereologenzunft».

Darin steckt meines Erachtens insgesamt weitaus mehr als eine Auseinandersetzung der Wetterfrösche. In den Tiniaden, auf die Gregor Keuschnig verwiesen hatte, sind dazu einige Anmerkungen zu lesen, dort heißt es so treffend: «Lang vorbei ist das Wissen um die Phänomene der alltäglichen Lebenswelt, abgerissen die Tradition der europäischen Aufklärung und ersetzt durch krude esoterische Affirmationen ...» Und alles läuft in Richtung des Satzes von Richard Wagner (eher nicht der Komponist, auch nicht der ARD-Korrespondent in Israel; Link wieder gelöscht, weil ich die Achse des Guten zu spät erkannt habe): «Heute ist das Tal der Ahnungslosen in der Hand dieser Medien, es wird von ihrer Ahnungslosigkeit beherrscht, von der Ahnungslosigkeit ihrer Depeschen, die sie aus den angeblichen Führungszentren unserer Gesellschaft, von den sogenannten Schaltstellen, beziehen.»

Nebenbei: Sogar in Paris hat es früher mal geschneit. Das ist weitaus bedauerlicher.


mark793   (12.01.10, 14:24)   (link)  
Man soll ja bekanntlich nicht
gleich Verschwörungen wittern hinter Sachverhalten, die man auch mühelos mit Dummheit und Inkompetenz erklären kann. Aber je älter ich werde, desto mehr sehe ich auch die systemstabilisierende Funktionalität hinter den immer neu medial geschürten Hysterien. Da greifen die Analysen der Gutachser wie auch der Niggemeiers immer wieder deutlich zu kurz. Es wird viel zu wenig gefragt, wem es denn nützt, dass es ist wie es ist. Und der Wettbewerb der Wetter-Hysteriker, der das Monopol des DWD brach und zu einem Ansteigen der wetterabhängigen Wallungswerte und Warnungs-Bombardements nicht unwesentlich beigetragen hat, war von ordnungspolitischer Seite ja durchaus gewollt.


jean stubenzweig   (12.01.10, 17:04)   (link)  
Mit dem Privatfernsehen,
das könnte ich jetzt einfach mal behaupten, hat alles angefangen, diese Lebenslust, die sich auschließlich durch Werbeeinnahmen trägt und deshalb vom Verbraucher gemeinhin als kostenlos bezeichnet wird, weil er möglicherweise tatsächlich nicht weiß, daß er diese Weltsicht über sein Sixpack aus dem statt der rassigen Zigeunerin (die ihm ohnehin viel zu realitätsfern geworden war) an der Wand hängenden Großflachbildschirm mitbezahlt. Aber das ist selbstverständlich zu kurz gegriffen, da es nur ein winziger Aspekt einer angestrebten «systemstabilisierenden Funktionaität» namens Wettbewerb oder Marktwirtschaft etc. pp. ist. Die allgemeine Privatisierung oder auch die Verscherbelung des Tafelsilbers hat ja nach dem Abschied des Schöpfers blühender Landschaften nicht geendet. Im Gegenteil, jetzt haben wir den (euro-)globalen Weitblick. So kommt auch die Bahn, ob innerstädtisch, regional oder bei Tempo 300, aus diesen «katastrophalen» Schneeverwehungen nicht mehr heraus, die uns alle diese privaten Kachelmanns bis hinein ins Öffentlich-Rechtliche permanent verkünden. Und das letztere posaunt in seinen Hauptprogrammen genau in diesen Chor der himmlischen Einfalt, bei der ich fortwährend an die Armenbibel erinnert werde, deren Weltsicht aus Bildern bestand. Was haben wir gelacht, als die junge Frau damals Ich will Spaß mit meinen neunundneunzig Luftballons trällerte. arte hatte sie, ich kann's bis heute nicht fassen, im letzten Sommer sogar neu inszeniert. Und nun haben wir ihn also, den Spaß, mitsamt der heißen Luft darin. Uns Möllemann hat das wahrscheinlich alles arrangiert und lacht sich mittlerweile eins über dieses gesellschaftliche Funktionieren. Aber wer weiß, am Ende war der vor seinem Ende zu intelligent, so daß er vorzeitig den Abflug machte und alles seinem ihm nachgefolgten jungdynamischen Weltreisenden überließ, samt dessen etwas älteren Schwester im Geiste, größtenteils gewählt von einem Volk, das seinen Spaß haben wollte. — Ach, ich muß aufhören, sonst wird das hier noch zur Sturmflut chaotischer Gedanken, bei der alle Deiche in mir brechen. Dazu braucht's nicht einmal einen Kachelmann.

Das einzige, was mir bisweilen etwas Zuversicht gibt, sind Bestrebungen einiger weniger, die die Energie und was wir sonst noch alle brauchen wieder zurückzuholen in eine Gemeinschaft, die nicht aus allem sofort fünfundzwanzig Prozent Gewinn abschöpfen will. Aber dann schon wieder Ach! — zuletzte die Grünen hatten ja auch mal irgendwie anderes «Gedankengut». Was nun? Mich dauern die nachfolgenden Generationen arg. Aber ich kann mich nicht einmal ruhig in meinen Ohrensessel zurücklehnen, weil ich trotz der Versuche, auf eventuelle Schneestürme und Sturmfluten hinzuweisen, dann doch irgendwie ein schlechtes Gewissen habe, da ich möglicherweise nicht heftig genug gegen den Wind angebrüllt habe.

Ach! hätte ich doch etwas anständiges gelernt und wäre Metereologe geworden.















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