Vom Fensterbankerl zur Schlachtbank

Spricht mir gegenüber jemand von einer Bank, dann fällt mir zunächst der von mir überaus geschätzte, aus der Alpenrepublik stammende einstige Kollege Gustl Weishappel ein, der früher im Bayerischen Hörfunk fast immer allmorgendlich früh bereits um fünf zum ersten Mal aufs Thermometer auf seinem «Fensterbankerl» schaute, um die (Wetter-)Lage der deutschen Nation zu verkünden. Die nächste Gedankenstufe wäre das, von der aus ich in Ruhe und Frieden den Karpfen zuschauen kann, wie sie sich ihr Weihnachtsfett anfressen.


Eigentlich, womit ich zunächst beim gestrigen Thema wäre, denn ich habe abends, ich befehlige nicht nur eine Apfelcomputerarmada, sondern verfüge auch im Gegensatz zu den Nichtfernsehbesitzern über zwei Geräte, mit denen ich in die Ferne zu sehen sehen vermag. Gestern abend also habe ich es schon wieder getan, dieses Mal jedoch ohne für mein Dasein als Schlafbürger eine Trainingseinheit zu absolvieren. Um eine Bank ging es, angesichts derer alle Teichkarpfen dieser Welt noch soviel fressen könnten und doch nie so fett würden wie diese. Vermutet habe ich es ohnehin seit längerer Zeit, einiges gar gewußt, etwa daß die Finanzwirtschaft längst die Politiker regiert, die immer wieder einknicken, geht es darum, diesen üblen Raubfischen, ach was, die armen, ins menschliche Denken übertragenen Viecher, also diese der Welten Lauf beherrschenden Heuschrecken und wie sie sonst noch genannt werden, Einhalt zu gebieten. Immer wieder drohen sie nur, wie beispielsweise US-Präsident Obama nach der sogenannten Finanzkrise, sie belassen es dabei, vergleichsweise nach dem demokratischen Prinzip der Wahlbürger, man könne es ohnehin nicht ändern.

Längst hat vor allem diese eine Bank, und von diesem Ausmaß beziehungsweise dieser Tragweite war ich dann doch ein wenig arg überrascht, über die in meinem Blütensternengärtchen,
«dieser Fernsehanstalt gewordene Zen-Buddhismus mit den seltsamsten Überleitungen des Planeten, bei denen entweder Frauen in pailettenbestickten Körperstrümpfen grazile Bewegungen über wehenden Luftschlangen machen oder verwackelte Handkamerabilder von Straßenschildern und Toreinfahrten in Paris auf das kommende Feature über Lesbianismus in der Daladier-Ära oder die Yakmist-Dokumentation hindeuten»,
gestern abend berichete, ihr Personal sorgfältig vorbereitet in höchste Ämter plaziert. Auch die europäische Zentralbank wird, das scheint mir in dieser Dokumentation eindrucksvoll nachgewiesen worden zu sein, von einem Vertreter dieses Wall-Street-Monsters geleitet. Wer sich für die Hintergründe unseres Finanzwesens am Beispiel dieses monströsen Instituts des Geldhandels, das zweifelsohne als System im über alle Ufer getretenen kapitalischen System bezeichnet werden darf, das sich das besonders gerne in Deutschland gescholtene Griechenland untertan gemacht hat, der sollte sich diesen Film anschauen, solange er noch zur Verfügung steht:

Eine Bank lenkt die Welt.

Für diejenigen, die, das soll's noch geben, keinen Computer, aber ein Fernsehgerät besitzen: Wiederholt wird die Dokumentation am 19. September 2012. Fernsehen macht beileibe nicht dumm. Dumm bleiben diejenigen, die sich das nicht anschauen.
 
Mi, 05.09.2012 |  link | (4673) | 21 K | Ihr Kommentar | abgelegt: Ich schau TeVau


phom   (06.09.12, 00:42)   (link)  
Fernsehen alleine ist noch
kein Gift, wie auch Nahrung kein Gift ist, wenngleich es wohl dicke wie dumme Menschen geben mag. Alleine die Zusammensetzung ist entscheidend. Der Weise konsumiert bewusst und stopft nicht jeden Dreck in sich hinein, während der Dumme frisst, was man ihm vorsetzt.

Was Ihre heutige TeVau-Empfehlung anbelangt, werter Herr Stubenzweig, möchte ich Ihnen dafür meinen Dank aussprechen. Zwar habe ich, offen gestanden, bereits an anderer Stelle diesbezüglich einen Wink vernommen, jedoch bin ich diesem sträflicherweise nicht weiter nachgegangen. Bei der unermeßlichen Fülle an Arbeiten und gut gemeinten, aber dann doch weniger gut gemachten Aufklärungswerken zum Thema bin ich recht wählerisch geworden, was den Konsum solcher Dokumentationen anbelangt. Mit zunehmendem Alter beginnt man vermutlich auch immer mehr abzuwägen, ob man sich diesen und jenen Film überhaupt noch antun soll, oder ob man das nicht in Wahrheit alles schon gesehen hat und man seine Zeit nicht stattdessen sinnvoller verleben könnte. Aber womöglich ist es für mich dann doch noch etwas zu früh, um die eigenen, verbliebenen Tage durchzuökonomisieren.


jean stubenzweig   (06.09.12, 14:48)   (link)  
Ähnlich oder genau so
geht es mir durch den Kopf. Vieles meint man, da man an dieser Weise des Fernsehens ohnehin immer dranbleibt, längst zu kennen. Sicher ist manches vernachlässigbar, da es sich oftmals um immer neue Aufgüsse handelt, die überdies häufig dramaturgisch miserabel montiert sind. Aber die sorgfältig bewahrte und geordnete Summe stellt letztlich den Fundus des Gesamtwissens dar, von dem aus eigene Gedankengänge gegraben werden können, ob sie einen nun hineinführt zu einer eigenen Identität oder wieder hinaus, da man sich in ihr seiner nicht mehr sicher scheint oder man sie schlicht nicht mehr mag, weil sie modisch geworden ist oder gar unmodisch und man deshalb eine neue annehmen möchte.*

Ich schaue mir einige dieser Dokumentation zielbewußt auch mehrere Male an. Das mag an der Unglaublichkeit der Vorgänge liegen, der ich mich vergewissern möchte, zumal es sich dabei häufig um eine beim einmaligen Anschauen kaum zu bewältigende Detailfülle handelt. Das ist auch hierbei der Fall. Aus dem Material dieses anderthalbstündigen Film ließen sich auch fünf drehen, die ich mir allesamt fünfmal ansehen würde. Alleine die Verflechtungen zwischen Wirtschaft und Politik, wie es eine Bank schafft, durch seine geradezu, wie es einmal heißt, «jesuitische» Programmatik, sein «mönchisches» Missionarentum in die politische, aber eben alles andere als heile, sondern allein vom Raffen gesteuerte Welt zu entsenden, wäre Stoff für ein Volkstheater nach meinen Vorstellungen (hier und hier, das es so allenfalls vereinzelt noch an den Bühnen der Hochkultur geben mag, die aber von denen nicht besucht werden, die es angeht. Es ist einfach so, das Volk schaltet sich nicht zu, wenn Hintergründe vermittelt werden, die ihnen möglicherweise Hilfe bei der nächsten Wahl oder wenigstens bei der Überprüfung seiner durch einschlägig bekannte Medien gelieferten Informationsfitzel festgemauerten Meinung zu Griechenland sein könnten. Während unseres kurzen Austauschs ging die Kopfschüttlerin auf die Frage ein: «ob die staaten die inflation fördern oder nicht, ich weiß es einfach nicht. ob der schuldner (staat) dem gläubiger (finanzinvestor) die regeln diktiert? im normalfall wohl nicht.» Nach dieser Dokumentation meine ich jedenfalls zu wissen, vermuten tu' ich's seit langer Zeit schon, wer hier wem was diktiert. Selbst wenn ich eventuelle Übertreibungen oder ebensolche «Einseitigkeiten» reduzierend gewichte beziehungsweise berücksichtige, bleiben immer noch genügend nicht interpretierbare Fakten übrig, daß mir sogar der ohnehin übermäßig, häufig unwissend zitierte Liebermann die Speiseröhre kitzelt..

Sicher werden viele dieser Dokumentation wieder «linke»* Tendenzen vorhalten. Da ich unter dieser aus revolutionären Zeiten stammenden Sitzordnung jedoch längst nichts anderes mehr verstehen kann als humanistische Ideale, die ich beispielsweise auch in den Internationalen Briefe lese, mag diese Burg so festgemauert in der Erden stehen bleiben. Einmal mehr Schiller. Mit oder ohne mit List verbreiteter Wahrheit.


* Marginalie: Als bildhaftes Beispiel kommt mir dabei immer wieder der Roman Eumeswil von Ernst Jünger in Erinnerung. Darin gräbt sich der Protagonist sozusagen aus seiner Sozialisation, es ließe sich, jetzt hier in entsprechende Richtung ausgelegt, auch als sein vorgegebenes Wissen bezeichnen, die da lauten könnte: Der Anarch will sich die Gesellschaft vom Leib halten.. «Der Anarch, der sich gegenüber der Geschichte ästhetisch verhält und sich — allergisch gegen ‹soziale und ökonomische Plattheiten› — der Gesellschaft verweigert, liefert sich den geschichtlichen Kräften seiner Zeit zu Handdiensten aus. Hier kommt im Werk noch einmal eine Neigung zum modernen Landsknechtstum zum Vorschein, aus der heraus sich Ernst Jünger selbst, als Gymnasiast, 1913 von der französischen Fremdenlegion nach Afrika anwerben ließ. Sieht man schärfer hin, so besteht die einzige Freiheit, die der Anarch dem verachteten ‹Epigonen› und ‹Fellachen› wirklich voraus hat, in der inneren Distanzierung von den Parteiungen innerhalb der Gesellschaft.» Mich hat dieser Roman in den Siebzigern, als man Gefahr lief, für das Lesen eines Jünger aus dem Teil der Gesellschaft, in dessen geistigen Strömungen auch ich so dahinfloß, der sich als ausdrücklich als «links» bezeichnete, ausgeschlossen zu werden, derart gefesselt, daß ich ihn missionarisch wie ein muslimischer Ordensmann oder ein christlicher Wachtürmer vielfach verschenkt habe. Aber vielleicht sollte ich ihn nochmals lesen, bevor ich mich in Gebiete vorwage, die feucht und sumpfig sind. Andererseits, was soll mich noch ausrutschen lassen oder gar hinabziehen.


mark793   (06.09.12, 17:24)   (link)  
@ "linke" Tendenzen:
So einfach und bipolar ist die Welt auch nicht mehr. In Teilen der linken Publizistik würden die Ergebnisse einer solchen Dokumentation nicht mal mit der Beißzange angefasst, weil allzu kritische Beschäftigung mit Bankäusern, ihren Eignern, Zins- und Leihpraktiken mehr oder weniger schon "strukturellen Antisemitismus" beinhalte, wohingegen unlängst ein Frank Schirrmacher sich in der als konservativ geltenden FAZ fragen durfte, ob im Hinblick auf Finanzkrise etc. nicht doch all das bestätigt worden wäre, was die Linke schon immer über den Kapitalismus gesagt habe.

Dabei ist aber die Linke auf diesem Feld nach meiner Beobachtung zum Teil aber schon von rechts übeholt. Solche Informationen über die Macht von Goldman Sachs oder wie es sich mit den sogenannten Zentral- und Notenbanken verhält (die keineswegs staatliche Institutionen sind, sondern private Unternehmungen, bei denen dann auch die üblichen Verdächtigen der internationalen Hochfinanz Gesellschafter sind) habe ich nicht zuerst in den Medien oder auf links-kritischen Websites gelesen, sondern auf Online-Präsenzen von Zeitgenossen, die eher dem politischen Spektrum von US-Patrioten, Milizionären, sogenannten Wiedergeborenen und Leuten zuzurechnen sind, die Meinungsfreiheit auch für einen Herrn Zündel einfordern.

So betrachtet liegt der Verdienst jener arte-Doku gar nicht mal so sehr in den Informationen an sich, die liegen in dunkleren Ecken des Netzes gewissermaßen auf der Straße. Aber dass ein Mainstream-Medium das alles aufgreift, nachrecherchiert und bebildert, hat eben doch eine andere Qualität. Selbst wenn ich (ohne das Stück gesehen zu haben) doch davon ausgehen muss, dass ich mich dabei ein wenig gelangweilt hätte.


phom   (06.09.12, 20:27)   (link)  
Auf Ihren Rat hin
habe ich mich gestern zu später Stunde noch vor den Klapprechner gesetzt und mir diese siebzig Minuten in der digitalen Videothek angesehen. Obwohl ich vieles schon wusste und mir einiges dachte, war mir doch manches neu. Dass so etwas im Mainstream kommt (falls man Arte dort dazu zählt), überrascht mich aber trotzdem im positiven Sinne, womit ich ganz bei Herrn Mark bin. Übrigens wurde besagte Dokumentation vor ein paar Tagen auch vom Österreichischen Rundfunk ausgestrahlt, wie ich nun in Erfahrung bringen konnte.

Nichtsdestoweniger kann ich mich bei solchen Filmen des Gedankens nicht erwehren, dass diejenigen, bei denen er etwas bewirken würde, ohnehin nicht zuschalten, während er bei den anderen, die ihn sehen, offene Türen einrennt.


jean stubenzweig   (06.09.12, 20:40)   (link)  
Diese Erkenntnis,
lieber Mark, ist allerdings kaum in breiteren Bevölkerungschichten fest verankert. Und die meinte ich damit. Auch halte ich Arte nicht eben für ein Mainstream-Medium. Dafür dürften die Einschaltquoten doch nach wie vor zu gering sein. Ich gehe davon aus, daß die Einschaltquoten auch bei solchen Sendungen nicht höher liegen dürften als drei Prozent. Zu Jahresbeginn lag man bei einem, und selbst der wiederholte Versuch, das Programm für ein breiteres Publikum attraktiver zu machen, dürfte einmal mehr scheitern. Mir, der ich von Anfng an mit dabei bin, reicht es auch so schon. Ich erinnere, angestimmt hatte ich das 2002:
Jahrelang war ich diesem Sender geradezu hoffnungslos verfallen, und zwar sowohl rechts als auch links des Rheins. Bis die Politikerstimmen lauter wurden, die mehr Zuschauer forderten, im anderen Fall Schließung oder Vereinigung mit 3sat. Zu teuer. Das übliche. Man schickte 1999 NDR-Intendant Jobst Plog an die Präsidenten-Front. Es begann eine seltsame Rumstocherei mit der Stange im Nebel, eine offenbar orientierungslose Suche nach dem Zuschauer, die bisweilen schon komisch anmutende Programmblütengärtchen aufblühen ließ. Unsereins animierte das zu bisweilen heftigen Ausfällen (ich reiche das demnächst hier nach; unten ein Vorgeschmack). Geblieben ist eine ambivalente Haltung gegenüber meiner ehemaligen Geliebten arte.
Wobei es selbstverständlich eine Frage der Auslegung ist. Für jemanden, der über ein gehobeneres Maß an Informationen verfügt, der weiß, wo er «in dunkleren Ecken des Netzes» suchen muß, um daran zu gelangen, für den mag es das sein. Ich zweifle jedoch an, daß Lieschen und Fritzchen Müller, daß Marius et Jeannette ihre klaren Meinungen zur Politik und den Randmachenschaften daraus beziehen. Um zu diesem Urteil zu kommen, reicht es mir alleine aus, Tagesschau oder ZDF-Heute anzuschauen. Daraus beziehen meines Erachtens die meisten ihr Wissen. Wenn sie diese Sendungen überhaupt nutzen und nicht ohnehin alleine die Privaten. Ich gehe zwar davon aus, daß Sie darüber genauer informiert sind als ich, der ich mich seit langem schon damit nicht mehr beschäftige. Aber daß Sie das widerlegen werden, davon gehe ich nicht aus.

Als «links» gilt in besagten Bevölkerungsschichten nach meiner Erfahrung auch heute noch oder auch vermehrt noch als in früheren Zeiten jeder, der sich kritisch und skeptisch äußert. Darüber könnte ich viele Seiten vollschreiben. Daß dem zugeordnete Publikationen sich mit dieser Thematik aus den von Ihnen erwähnten Gründen zurückhaltend befassen, das trifft sicherlich zu. Womit jedoch einmal mehr die Frage nach dieser Zuordnung aufgeworfen wäre. Da beispielsweise auch Lettre oder Le monde diplomatque sich solcher Themata ausführlich annehmen, wären sie durchaus geradezu als linksradikal zu bezeichnen. Was Schirrmacher in der FAZ äußert, das ist Feuilleton und steht teilweise diametral zu dem, was in den Politik- und Wirtschaftsseiten zu lesen ist, für das «konservativ» ein Euphemismus ohnegleichen ist. Da ich ein schlechter Mensch bin im Sinne von honi soit qui mal y pense, behaupte ich, der Herr Herausgeber betreibt Feigenblatt-journalismus. Es ist durchaus angenehm zu lesen und streichelt gar die Bloggerseele, die schließlich ebenfalls eingefangen sein will, aber es verhüllt eben vieles. Nicht nur bei der Bank gibt es Geheimnisse

Auch ich habe vieles, wenn nicht gar das meiste Inhaltliche dieses Beitrages bereits gewußt, vermutlich deshalb, da ich mich ganz gerne in dunklen Ecken herumtreibe und Blättchen lese, die immer irgendetwas herumzumäkeln haben, aber gelangweilt habe ich mich nun wirklich nicht. Möglicherweise bin ich nicht cool genug, wie diese Bankmenschen vielleicht, denen das sonstwo vorbeigeht. Die Bilder waren auch nicht das, das mich in den Bann gezogen hat, sieht man mal von diesem unten angerissenen Gesicht von Trichet ab. Das allerdings hätte ich in einem Hörfunkbericht nicht sehen können. Dort bekommt man solches ansatzweise nämlich hin und wieder auch zu hören, allerdings erst zu später Stunde, wenn anständige Menschen nach ihren Tatorten längst sanft entschlummert sind.


enzoo   (07.09.12, 10:50)   (link)  
wenn dem nur so wäre
es wäre vieles viel einfacher zu kategorisieren: die, die das maul aufreissen, auf die strasse gehen und kritisieren, sind "links", die, die schweigend danebenstehen oder nach der tagesschau stumm auf der couch liegen bleiben, sind die "rechten".

nur: so simpel ist es doch nicht: gerade jene populisten, die besonders laut, manchmal sogar inhaltlich berechtigt nahezu alles kritisieren, nur weil es von den regierungsparteien kommt und diese in ihrer untentschlossenheit auch noch auf die offenen wunden des koalitions"partners" zeigen, um selbst politisches kleingeld zu machen, kommen, zumindest hierzulande, aus der rechten ecke und fühlen sich dort sehr wohl, auch augenzwinkernd mit dem reiz des verbotenen spielend, mit kleineren und grösseren provokationen, auch mit bewusst unterschwellig antisemitischen sticheleien gegen die finanzwelt der ostküste, nicht erkennend oder erkennen wollend, dass die globale finanzwelt mittlerweile zum selbstzweck geworden ist, dass dort gemacht wird, was gemacht werden kann, weil es gemacht werden kann, und insoferne unterscheidet sich die böse finanzwelt in nichts von anderen bereichen der modernen kapitalistischen gesellschaften, sei es der genetik (stichwort klonen), der rohstoffgewinnung (stichwort mountain top removal, tiefseebohrungen) oder der nahrungsmittelproduktion (...). das hat nur mit ethnie nichts zu tun, auch nicht mit geldgier, die es den oberen pyramidensitzern erlaubt, mit schicken autos von schicken villen zu schicken yachten in schicken riviera-häfen kutschiert zu werden. den arte-seherInnen kann man das noch erklären, die wollen üblicher weise verstehen, nur leider sind sie nicht der mailstream (da hab ich da doch ein wenig kichern müssen), sondern der hockt vor rtl, sat1 und co.

ich denke dabei immer an des alten geheimrates "zauberlehrling", aber natürlich soll dies kein ruf nach dem alten meister sein, und so einfach durch einen befehl eines anführers würden wir dieses krebsgeschwür ohnehin nicht los. so schlecht ist dieser tumor-vergleich nicht: was einst zur guten entwicklung des gesamtkörpers beigetragen hat ist unverhältnismässig gewuchert und schneidet ihm nun blut, luft und nahrung ab. die frage ist also: gibts noch behandlungsmethoden? und wo sind die chirurgen, die wollen und können?


einemaria   (08.09.12, 04:05)   (link)  
Bezüglich
Bankgeschäftchen und Auslandsfreundschaften sollte die österreichische Rechte eigentlich nicht so laut tönen, ohne den Finger auf sich selbst zu richten. Der Nachhall der Hypo Haider Alpe Adria ist noch deutlich vernehmbar.
Insbesondere die Kleinsteuerzahler des Nachbarstaates Bayern sind da ein wenig sensibler geworden und fühlen sich auf den Schlips getreten. Nur von wem? Die eigenen Politiker haben inzwischen so viel Dreck am Stecken, daß neuer eigentlich schon nicht mehr anzuhaften vermag. Dem Haider ist irgendwie auch nichts wirklich nachzutragen, so absurd und irreal wirkt(e) er. Jetzt ist er auch noch tot.
Daß es vielleicht eine Hundertschaft deutscher Großanleger, deren Namen man in dem einen oder anderem Schmierblatt schon mal gelesen hat, ist, die sich hier ganz legal satt gestoßen haben, das will keiner wahrnehmen. Was würde es uns nutzen, außer daß wir wieder mal schlecht einschlafen, vor lauter Ärger, wenn wir keine Handlungsperspektiven daraus ziehen können?

Witzigerweise war es erst heute morgen, daß sich mir gegenüber ein Schwarzarbeiter darüber beschwert hat, er müsse die Sauerei nun bezahlen. Das nenn ich mal "negative thinking", so er doch diesen Teil eigentlich genießen könnte.

Was sich hier aber zeigt ist, wir könnten es doch. Je weniger man mit dem volkswirtschaftlichem Geldkreislauf "verhaftet" ist, desto weniger kann man zur "Rechenschaft" gezogen werden, für die Untaten anderer. Wer nichts in der Tasche hat, der wird auch nicht für einen europäischen Rettungschirm herangezogen, ist von der Steuer befreit und muß auch nicht beim Stuttgarter Bahnhof mitzahlen. Soll sich der ESM doch mal selbst finanzieren. Wer kein Konto hat, ist für die Banken schwer zu kriegen. Und wer die Äpfel aus dem Garten ißt, hat vorübergehend nicht viel mit Monsanto zu tun. Wer nicht Auto fährt und nicht heizt, spart bei der Energiesteuer und wer nicht fernsieht, spart sich so manche Propagandaattacke.


phom   (09.09.12, 13:20)   (link)  
Aufgrund seiner postmortalen
Präsenz fällt es hierzulande schwer, daran zu glauben, dass Jörg Haider seit nunmehr bald vier Jahren tot sein soll. Nach wie vor wird er im Dritten Lager als Lichtgestalt verehrt, der österreichische Schriftsteller Erwin Riess meinte in der vorgestrigen ZIB24 gar: »Der Ikarus ist abgestürzt ins Kärntner Meer«, wobei er unter diesem Meer den Wörthersee verstand, der ja nur wenige Kilometer vom Unfallort entfernt liegt. Berichten zufolge herrscht noch heute bei dieser Gedenkstelle reges Treiben - zugehen soll es dort wie in einem Ameisenhaufen. Haiders Vermächtnis, die Hypo Alpe Adria, hat indes einmal mehr Bedarf angemeldet. Mitunter ist dies auch ein Grund, weshalb die Fassade Haiders in diesen Tagen sogar in Kärnten, wie man hört, etwas zu bröckeln beginnt.

»Wer kein Konto hat, ist für die Banken schwer zu kriegen«, schreiben Sie, einemaria. Dabei fällt mir ein, dass mich vor ein paar Tagen eine interessante Meldung aus Italien erreichte.


enzoo   (10.09.12, 09:14)   (link)  
da haben sie recht
einemaria, aber ist es nicht oft so, auch ausserhalb der politik, dass die, die das maul halten sollten, die klappe am allerweitesten aufreissen? und wenn man seine partei ständig umgründet und man ein demokratisch unreifes wäherInnenpersonal zur verfügung hat, sprichwörtlich nämlich, dann wird einem von diesem auch geglaubt, dass man damit ja nichts zu tun gehabt hätte, das war damals die fpö, oder das bzö oder die fpk, alles, mitunter verschiedenfarbige, erscheinungen des selben, ja, desselben irrlichtes. wie phom schreibt, es beginnt zu bröckeln. ich vermute aber, es wird dabei bleiben, denn es ist nicht so leicht, seine alten geister aufzugeben.


jean stubenzweig   (06.09.12, 16:59)   (link)  
Ein großer Artist,
nach dessen Syntaktik ich mir durchaus vorstellen kann, wer dahinter steckt, gab gestern, 05. September 2012 18:36, im Lauf einer Plauderei über Tea-Parties unter dem Pseudonym The Great Artist zu Protokoll, auf das ich gerne hinweisen möchte, da es auch mein Gesicht ordentlich in Falten gelegt hat:
«Und ganz recht, Donna Laura, das war schon sehr auffällig, wie sehr Trichet zusammenzuckte, als er nach Draghi gefragt wurde – als Profi hätte er doch etwas zusammenquaken können, niemand hätte von ihm verlangt, den ganzen stinkenden Teich trocken zu legen – aber dieser Schreck bekehrte einen fast zum bekennenden Verschwörungstheoretiker ...»
Nachlesenswert, das Ganze, in den Kommentaren teilweise höchst interessant, nicht nur, weil immer wieder mal einer dieser uns sein Geschmacksempfinden oktroyierenden Konzerne zur Sprache kommt, auch Länderkunde in Fernostkapitalismus, und zu lachen gibt's auch einiges.


jagothello   (07.09.12, 00:05)   (link)  
Ja, denn
also Fernsehen gucken. Gerne zukünftig mit einem Wetterbericht wie vor 30 Jahren beim BR. Das ist genau die Form, die ich nachfrage: Kurz aufs Thermometer gucken und alles andere dem Lieben Gott überlassen, diesbezüglich!


jean stubenzweig   (07.09.12, 08:51)   (link)  
Hörfunk war das
vor dreißig Jahren beim BR, das morgendlich Beruhigende. Da war die Welt früh um fünf noch in Ordnung, nicht in Dortmund. Oder in Köln. Dort ist immer nur, Carne vale, wie ich gestern via Maternus vernommen habe. Mir scheint, in Oberbayern sind die Katholen irgendwie anders katholisch, da nimmt der Liebe Gott offensichtlich noch Position ein.

Gehören Sie etwa auch zu diesen Intellektuellen, denen kein Fernsehapparat ins Haus kommt?


jagothello   (08.09.12, 00:58)   (link)  
Ich zähl grad mal...
so in Gedanken, aus den Untiefen der Berieselung so halbwegs auftauchend. Dort einer... und dort... Kein Fernseher? Schön wär´s. Sterben in Prinzipienfestigkeit: Das wird mir nicht vergönnt sein. Gestern abend übrigens wollte ich mich Ihrer Aufforderung gemäß mit Bank herumärgern, deren Name so klingt wie eine Fahrrad-Gangschaltung doch stattdessen war es - mal wieder - ein Kampf mit dem Medium. Diesmal aber kein wlan- Festplatten- oder sonstwas-Absturz, sondern eine sorry, sorry- Meldung, man benötige den und den Player um dann das und das tun zu können. Da ist bestimmt ein korruptes Schweinesystem am Werk, mich interessierten Bürger fernzuhalten von... Ach, Sie kennen das alles ja selbst.


jean stubenzweig   (08.09.12, 11:48)   (link)  
Bei Sachs
denke ich positiv, an das Tretlager Brigitte Bardot etwa, an die sportlichen, nicht ganz so stillen Tage in Saint Tropez, in das die Amis noch in friedlicher Absicht aufgebrochen waren, den Osten zu erobern, da dürfte kein Goldman darunter gewesen sein, unter den Hippies. Aber weiß man's, ob das seinerzeit nicht die die Geldavantgarde gewesen ist, die mal vorfühlen wollte und sollte, was es auf sich hat mit dem sich etwas später verbreitenden artistischen anything goes?

Auch bei den Äpplern möchte ich positiv thinken, an die gemütlichen Hinterstuben Frankfurts, in die man einst zog, um sich einige Äbbelwoi statt Joints reinzuziehen. Doch da kommen Sie und weisen auf das Leid derer hin, die dem vollendeten Marktmechanismus unterliegen. Wer über kein allerneuestes verfügt, sich am Ende gar freiwillig im gestrigen System bewegt, der darf nicht mitmachen. Da möchte man sich glücklich schätzen, einen Fernseher sein eigen zu nennen. Das ist zwar das oldschooleste System überhaupt, aber mit ihm kann man immerhin noch empfangen.


jagothello   (08.09.12, 13:59)   (link)  
Skandalös, aber...
Ich hab es dann doch gesehen und kann all den intelligenten Kommentaren hier wie dort eigentlich nur Betroffenheit hinzugesellen sowie eine Zustimmung und eine rhetorische Frage: Warum wird bei ARD & ZDF In aller Freundschaft auf- und abdekliniert statt dem Aufklärungsauftrag nachzukommen?
Zustimmung zu Trichet, der davor warnt, monokausal zu denken. So einfach ist es nicht. Die Banker, und haben Sie sich auch noch so sehr von moralischen Kategorien entfernt, treffen auf eine mental-geistig vorbereitete Umgebung, die sie für ihre Zwecke auszunutzen wissen. Die Menschen bestehen offenbar in großer Zahl auf einem Lebensstandard, den sie nur als Schuldner verwirklichen können. Gier wird das manchmal genannt. Wo kommt sie her, diese Gier? Auf was eigentlich? (Von wegen eine Frage...)


jean stubenzweig   (08.09.12, 18:18)   (link)  
Aus der Erziehung?
Nicht unbedingt die des Elternhauses. Vielleicht eine Art Staatraison? Zu früheren Zeiten, als ich heranwuchs, galt äußerste Disziplin bei der Geldausgabe, auch dann, wenn genügend vorhanden war. Dieser Lehre bin ich, bis auf ein paar Ausreißer, einer davon mündete gar in einen Kredit, allerdings im Wissen, daß dieser bald wieder abgelöst werden kann, dann auch weiterhin gefolgt. Hatte ich Konsumbedürfnisse, dann bin ich denen nur dann nachgekommen, wenn ich es mir leisten konnte, sei es ein teures Auto, ein ebensolches Fernsehgerät, einen Computer, ein schniekes Telephon, einen teuren Uhrentick hatte ich auch mal, et cetera. Das kam aber nur dann infrage, wenn genügend Geld auf dem Konto war. Auch meine schönen Bummelreisen kreuz und quer durch alle erdenklichen Landschaften, nie pauschal, sondern immer als Einzelreisender in nie vorbestellten Hotelzimmern erfolgten nur nach entsprechendem Etat. Den zu überdehnen haben einige Staaten, wenn nicht nahezu alle, ihren Bürgern dann vorexerziert. Es kulminierte, bleiben wir beim Anlaß, in diesen unsäglichen Krediten für die sogenannten Traumhäuser. Nicht nur in den USA gingen deshalb viele pleite. Auch in Europa habe ich so manche Seifenblase platzen sehen, das eine oder andere, nicht einmal sonderlich teure Haus ging über in den Besitz eine Bank, geblieben sind unermeßliche Schulden. Diese von sogenannten Vorbildern beispielhaft vorgegebene Disziplinlosigkeit mag mit ein Grund gewesen sein. Wie oft höre und lese ich das seufzende Aufstöhnen: Man habe seit zwei Jahren keinen Urlaub mehr gemacht. Ich will mich jetzt hier wahrlich nicht als Vorbild gerieren, zumal ich's mit denen ohnehin nicht habe, also eher marginal darauf hinweisen, daß ich, wollte ich zu Zeiten, als es auch bei mir knapper war, mal hinaus für ein Weilchen, dann habe ich meinen Spartopf geleert; Topf und nicht Strumpf deshalb, da ich entschiedener Gegner des Kleingeldes bin, nicht nur, weil ich Portemonnaies nicht ausstehen kann und es folglich die Hosentaschen durchlöchert, seit Jahrzehnten alles Münzgeld nach Einkäufen oder nächtlichem Umzügen immer in ein Gemäß im Sinne von bayrisch eine Maß, also überdimsioniertes Gefäß, gegeben habe und auf diese Weise einmal jährlich ein erkleckliches Sümmchen zusammenkam.

Folgende Notizen waren eigentlich als Antwort für die Anmerkungen von Einemaria vorgesehen, doch ich setze sie, da sie passend sind, wie ich noch nie bezahlt habe und nur deshalb zu meinem Spartopf gekommen bin, hier ein.

Erdnüßchen
sind das doch, wie weiland die gut fünfzig Millionen Mark von der Breuer-Bank, die sie den geprellten Handwerkern schuldete, jedenfalls im Vergleich zu den Schuldengräbern, die andere Geldhäuser geschaufelt haben. Wenn ich mich recht erinnere, waren und sind das gerademal rund vier Milliarden Euro, die die Hypoisten hinterlassen haben, während das Minus der anderen das Hundertfache bei weitem vertieft. Das ist um einiges mehr als ein vertikaler Erdkilometer. Vielleicht ist das Nachbarvolk deshalb so gelassen (geworden?), weil die eine oder andere Halbe nicht nur unter der Fittiche des chinesischen Turms dazu beiträgt.

Ich bezweifle übrigens, daß es nur nur Großanleger gewesen sind, die an diesem Lotteriespiel teilgenommen haben. Sicher, gesundgestoßen haben dürften nur diese sich, nicht zuletzt, weil einer wie der US-amerikanische Mister President und seine Freunde auch in Europa oder speziell in Deutschland nichts gegen die vermeintlichen Hütchenspieler unternommen haben, auch wenn er's versprochen hat. Aber Guantánamo et cetera gibt's ja auch noch. Nicht eben wenige haben sich dem Geldrausch hingegeben, manch einer hat auf die diversen Halben noch ein paar Obstler draufgekippt und sich dann gewundert, daß er einen dicken Kopf hatte und ihm überhaupt so blümerant zumute war. Die Mentalität der Telekom-Aktionäre steckt tief drinnen im Volk. Mir will doch bitte niemand erzählen, die seien allesamt betrogen worden, wenn sie bei Zinsen, die das Normalmaß um einiges überstiegen, dem Dienstleister am Banktresen heimlich heftig zugenickt haben. Gut, Hypo-Alpe-Adria ist ein Kapitel für sich diesem schlechten, dramatisierten Roman der Geldliteratur, aber es dürften manche mitgezockt haben, die nicht Großanleger waren, hätte man sie nur gelassen. (Ich komme noch darauf zurück, Einemaria.)

Es dürfte also um dieses spezifische pädagogische System gehen, das den Bürgern vermittelt wird, wenn nicht gar eingebleut, wie das in meiner Kindheit gang und gäbe war. Es ginge schließlich pleite, wenn es das angesichts dieses Schuldenbergs nicht längst ist, würde nur noch bei ausreichendem Guthaben konsumiert. Gier existiert sicherlich, daran besteht für mich kein Zweifel, auch unter Kleinanlegern, die teilweise auch zur Kategorie Sparer gezählt werden dürften, läßt sich doch manch einer von ihnen durchaus auf ein Zinsabenteuer ein. Aber die meisten wollen vermutlich nichts als ein besseres Leben vor dem Tod. Was sie sich darunter vorstellen, gehört vielleicht in in eine andere Kategorie sogenannter ethischer oder auch moralischer Fragen, aber auch nur vielleicht, denn die Zwanglosigkeit beim Geldausgeben geht damit einher, ist letztendlich Bestandteil dieses Systems. Daß «bei dieser Gelegenheit» die Masse Mensch draufgeht, geht diesen ganzen Systemmathematikern nicht nur am Kopf vorbei. Sollte diese kapitale Blase tatsächlich einmal platzen, dann wird die Masse eben vor verschlossenen Türen stehen, besser vor den Mauern, die zu errichten man längst begonnen hat, als Beispiel mögen die Bollwerke gelten, mit denen Europa oder die USA sich vor Eindringlingen schützen und das mich an die Zeit «erinnert», als die Städte abgeriegelt waren. Auch mitten im alten Kontinent sind erste Anzeichen dafür vorhanden, wieder Ghettos zu bilden wie weiland das der Juden in Venedig. Auch hier gewissermaßen eine Parallele: Dorthin zurück ziehen sich diejenigen, die einer neuen Religion angehören, deren Vorstandsvorsitzender auf den Namen Mammon hört.

Aufklärungsauftrag? Der findet meines Erachtens, wie ich es mehrfach angedeutet habe, während der Dunkelheit statt, spät nächtens, wenn der bedürftige anständige Mensch schläft, also ohne daß er ein Schläfer wäre. Daß dürfte das Einzige aus früheren Zeiten sein, das man innerhalb des alten, einst bewährten Systems bewahrt hat. Nochmal: konservativ, conservare. Bloß keinen Schaden anrichten mittels dieses Aufklärungsfirlefanzes. Das ist doch etwas für diejenigen, die im 18. Jahrhundert stehengeblieben sind, für Kopfgesteuerte, die nicht wie alle anderen Fleißiggänger rechte Tagwerker sind.


enzoo   (10.09.12, 09:19)   (link)  
jetzt
hab ich es mir auch angesehen, am wochenende, auf dem segensreichen arte+7.

man muss kein grosser verschwörungstheoretiker sein, um auf den gedanken zu kommen, dass das, was nicht von opus dei und von den scientologen kontrolliert wird, unter der kuratel von goldman sachs steht. das ist also die heilige dreieinigkeit des 21. jahrhunderts: religiöser wahn, das überego und der mammon.

das ist ganz schön blöd, mann!


enzoo   (12.09.12, 09:55)   (link)  
ich habe diese
dokumentation auch meinen kindern zur ansicht empfohlen. mein sohn, 20 lenze zählend, kommentierte per mail kurz und bündig:

goldman sucks.


damals   (17.09.12, 01:10)   (link)  
Vielen Dank für einen
mal wieder sehr ergiebigen Beitrag: einerseits wegen des Hinweises auf den sehenswerten Film, aber dann dann wegen der schönen Diskussion in den Kommentaren, insbesondere über das Links-Sein - ich weiß gar nicht, ob ich mich mehr über mark793s klug-abgeklärte Bemerkungen freuen soll oder über Ihr romantisches Beharren darauf, lieber stubenzweig, dass dem Linkssein doch ein irgendwie eine kritisch-aufmüpfige Haltung innewohnen müsse ...
Na, und was Goldman Sachs betrifft, natürlich hab auch ich das irgendwie geahnt, man will halt bloß Dinge, die man eh nicht ändern kann, eben ungern genauer wissen, obwohl mans sollte, insofern hab ich schon Verständnis für das hier viel geschmähte RTL-Publikum. Und im Übrigen vertraue ich darauf, dass Gier, wenn sie so unmäßig wird, irgendwann an sich selbst erstickt (der Film deutete ja an, dass genau dies auch bei Goldman Sachs demnächst einzutreten droht).


jean stubenzweig   (18.09.12, 15:45)   (link)  
Diesem Gierfluß
den Hahn abdrehen, das kann nur eine politisch bewußte Gesellschaft. Ich bezweifle, daß die Finanzwelt in sich selbst ersäuft. Dazu sind die Möglichkeiten zur Kanalisation zu ausgefeilt, durch die die einen in wohlschmeckendem Wasser baden, während die anderen in der Dürre ertrinken. Ich habe ein anderes Verständnis von Gemeinschaft. Nenne man es ein romantisches.

Darauf komme ich gerne noch einmal zurück. Selbst auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen. Redundanz ist nicht immer schlecht.


phom   (15.11.12, 22:21)   (link)  
Über Goldman Sachs weiß im Übrigen auch das ZDF zu berichten. Allerdings - wie könnte es anders sein - in einer Satiresendung, wo ohnehin niemand das Gesagte ernst nimmt.















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Jean Stubenzweig motzt hier seit 5811 Tagen, seit dem Wonne-Mai 2008. Letzte Aktualisierung: 22.04.2022, 10:42



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