Vom Fensterbankerl zur Schlachtbank Spricht mir gegenüber jemand von einer Bank, dann fällt mir zunächst der von mir überaus geschätzte, aus der Alpenrepublik stammende einstige Kollege Gustl Weishappel ein, der früher im Bayerischen Hörfunk fast immer allmorgendlich früh bereits um fünf zum ersten Mal aufs Thermometer auf seinem «Fensterbankerl» schaute, um die (Wetter-)Lage der deutschen Nation zu verkünden. Die nächste Gedankenstufe wäre das, von der aus ich in Ruhe und Frieden den Karpfen zuschauen kann, wie sie sich ihr Weihnachtsfett anfressen. ![]() Eigentlich, womit ich zunächst beim gestrigen Thema wäre, denn ich habe abends, ich befehlige nicht nur eine Apfelcomputerarmada, sondern verfüge auch im Gegensatz zu den Nichtfernsehbesitzern über zwei Geräte, mit denen ich in die Ferne zu sehen sehen vermag. Gestern abend also habe ich es schon wieder getan, dieses Mal jedoch ohne für mein Dasein als Schlafbürger eine Trainingseinheit zu absolvieren. Um eine Bank ging es, angesichts derer alle Teichkarpfen dieser Welt noch soviel fressen könnten und doch nie so fett würden wie diese. Vermutet habe ich es ohnehin seit längerer Zeit, einiges gar gewußt, etwa daß die Finanzwirtschaft längst die Politiker regiert, die immer wieder einknicken, geht es darum, diesen üblen Raubfischen, ach was, die armen, ins menschliche Denken übertragenen Viecher, also diese der Welten Lauf beherrschenden Heuschrecken und wie sie sonst noch genannt werden, Einhalt zu gebieten. Immer wieder drohen sie nur, wie beispielsweise US-Präsident Obama nach der sogenannten Finanzkrise, sie belassen es dabei, vergleichsweise nach dem demokratischen Prinzip der Wahlbürger, man könne es ohnehin nicht ändern. Längst hat vor allem diese eine Bank, und von diesem Ausmaß beziehungsweise dieser Tragweite war ich dann doch ein wenig arg überrascht, über die in meinem Blütensternengärtchen, «dieser Fernsehanstalt gewordene Zen-Buddhismus mit den seltsamsten Überleitungen des Planeten, bei denen entweder Frauen in pailettenbestickten Körperstrümpfen grazile Bewegungen über wehenden Luftschlangen machen oder verwackelte Handkamerabilder von Straßenschildern und Toreinfahrten in Paris auf das kommende Feature über Lesbianismus in der Daladier-Ära oder die Yakmist-Dokumentation hindeuten»,gestern abend berichete, ihr Personal sorgfältig vorbereitet in höchste Ämter plaziert. Auch die europäische Zentralbank wird, das scheint mir in dieser Dokumentation eindrucksvoll nachgewiesen worden zu sein, von einem Vertreter dieses Wall-Street-Monsters geleitet. Wer sich für die Hintergründe unseres Finanzwesens am Beispiel dieses monströsen Instituts des Geldhandels, das zweifelsohne als System im über alle Ufer getretenen kapitalischen System bezeichnet werden darf, das sich das besonders gerne in Deutschland gescholtene Griechenland untertan gemacht hat, der sollte sich diesen Film anschauen, solange er noch zur Verfügung steht: Eine Bank lenkt die Welt. Für diejenigen, die, das soll's noch geben, keinen Computer, aber ein Fernsehgerät besitzen: Wiederholt wird die Dokumentation am 19. September 2012. Fernsehen macht beileibe nicht dumm. Dumm bleiben diejenigen, die sich das nicht anschauen.
Fernsehen zum Einschlafen gibt es nicht nur, mir hilft es tatsächlich beim Entschlummern. Es muß allerdings monotones Gebrabbel sein, da fühle ich mich wie in meiner Kindheit, nach dem Essen auf dem Sofa, während nebenan geplaudert wurde. Das Gerät wird jeweils zur Selbstabschaltung programmiert. Heute nachmittag schaltete ich das Gerät ein, um via Nickerchen für den Status des Schlafbürgers zu trainieren. Es hat mich in meiner erwünschten Kondition nicht weitergebracht, denn auf meinem haßgeliebten und deshalb ganz oben gepflegten Blütensternengärtchen war gerade der Film angelaufen, den ich einst alleine deshalb auf Video aufgenommen hatte, weil ein in den Achtzigern des öfteren bei mir nächtigender, mittlerweile längst seliger Freund nicht einschlafen konnte, bevor er ihn erneut gesehen hatte. Ich kenne ihn also fast auswendig, zumal er entscheidende Stellen des Films einem Soffleur gleich und sehr zu meinem Mißfallen immer wieder vorsprach. Dennoch war an Schlaf nicht zu denken, er hielt mich wach, geradezu elektrisiert war ich mittendrin gar in aller Hektik gezwungen, die automatische Abschaltung wieder rückgängig zu machen. Und so sei einer der köstlichsten Sätze daraus wiedergegeben, vielleicht auch, weil ich dazu gestern und heute nebensätzlich beim Thema war: «Was der mit Shakespeare gemacht hat, das machen wir heute mit Polen.» (Konzentrationslager-Erhardt)
Über höchste Ämter Leichte Themenverlagerung mangels Einfallslosigkeit meinerseits, die mich momentan überkommt, als wär's Frühling, vielleicht liegt's auch am hier zur Zeit herrschenden indischen Sommer als Zeichen des Verwelkens, auf jeden Fall Dank fürs Stichwortgeben für die Seite eins, für ein letztes Aufbäumen, meine Herren Jagothello und Enzoo. verfügen sie doch, die Deutschen. Sogar über einen für Euro und Englisch, und einen Präsidenten des Parlaments obendrein, auch noch einen Sozi, der es immerhin wagte, gegen eine Galionsfigur aufzubegehren, die unbeschädigt vor der alten Volksfregatte zu hängen scheint, wer weiß, wann die wieder zu Leben erwacht, indem er von einem «Virus der Interessenskonflikte» sprach. «Berlusconi schlug ihm daraufhin vor, er solle die Rolle des Kapo in einem KZ-Film übernehmen, der in Italien gedreht würde: «Signor Schulz, in Italia c'è un produttore che sta preparando un film sui campi di concentramento nazisti, la proporrò per il ruolo di kapò. Lei è perfetto!»Bei Parkettauglichkeit, Durchsetzungsfähigkeit und Verhandlungsgeschick darf vielleicht höchste Leistung angemahnt werden, was sie ansonsten allen, sowohl im eigenen Land als auch den Resteuropäern, gegenüber ständig einfordern. Und Parkettauglichkeit, was heißt das schon. Wäre Madame le Président, die feine Synchronschwimmerin des Internationalen Währungsfonds, das auch geworden, hätte der bereits designierte Aspirant dieses Amtes sich in einem Hotelzimmer in New York nicht so verhandlungsungeschickt verhalten? Hätte er die Verhandlungen gestalterisch so halten sollen wie der Herr, nach dem in des Volkes Mund gar ein ganzes Minderbemitteltensystem benannt worden ist, bekannt beispielsweise durch die Einwohner der Favelas, gelegen in dem wunderschönen Land, in dem so unnachahmlich die Hinterteile geschwungen werden und in das man deshalb gerne reist, wenn das auch nicht immer auf Konzern- und damit Staatskosten geschehen kann? Liegt es an dieser Art von Durchsetzungsfähigkeit oder auch Flexibilität, bei der mir, nicht ganz so nebenbei, einmal mehr die Zeilen aus den achtziger Jahren aus der Erinnerung abgerufen werden? «Der Marsch nach Kambodscha war ihre Idee gewesen, und nun waren es auf einmal die Amerikaner, die mit bewundernswerter Selbstverständlichkeit die Leitung übernommen hatten und darüber hinaus auch noch englisch sprachen, ohne daß es ihnen eingefallen wäre, daß Franzosen oder Dänen sie vielleicht nicht verstehen könnten. Die Dänen hatten allerdings schon lange vergessen, daß sie einmal eine Nation gewesen waren, und so konnten sich von allen Europäern nur die Franzosen zu einem Protest aufraffen. Da sie ihre Prinzipien hatten, weigerten sie sich, auf englisch zu protestieren und wandten sich in ihrer Muttersprache an die Amerikaner auf dem Podium. Die Amerikaner reagierten mit freundlichem und beipflichtendem Lächeln, weil sie kein Wort verstanden. Schließlich blieb den Franzosen nichts anderes übrig, als ihren Einwand auf englisch zu formulieren: ‹Warum wird auf dieser Versammlung englisch gesprochen, wenn auch Franzosen anwesend sind?›»Die schöne Schwimmerin des unaufhaltsamen Geldstroms ereilte später der Bannstrahl einer zumindest sprachpartiotischen Institution. Die Académie de la Carpette anglaise rügte sie dafür, auf ihren Versammlungen englisch zu sprechen, auch dann wenn Franzosen anwesend sind. In Deutschland wäre das allenfalls ein Streifschuß im Feuilleton geworden. Wenn es überhaupt bemerkt worden wäre, spricht man dort doch längst pflichterfüllend Business Talk, Live-Zoom, Family Talk et cetera. Mit dem Exiltschechen Kundera bin ich wieder in Behm, Böhm, Bohémiens und diese ganzen Tschuschen zurückgeworfen, die sich unaufhaltsam in aller Welt, aber besonders gerne dort verbreiten. Frankreich ist seit langem angefüllt von ihnen. Es merkt nur kaum noch jemand, weil sie sich schon länger im Land befinden als die Türken in Deutschland, von den Polen im Ruhrgebiet erst gar nicht zu reden. Möglicherweise hülfe die Neuinstallation eines deutschen Königs oder gar Kaisers, auf daß das Volk endlich wieder jemanden hätte, dem zugejubelt werden darf. Denn was sucht das mehr als Vorbilder, wie der Adel sie beispielsweise bietet, nämlich weitaus mehr als das nur kurzzeitige Berühmtsein. Man schaue sich doch um, wie gut das in Nachbarländern funktioniert, mit dieser Art Zuckerbrot. Österreich muß sich zwar mit einem Surrogat behelfen, der zwar auch bereits wieder abgesetzt ist, aber sich auch in der Wiederholung gut anläßt. Und linksrheinisch existiert immerhin eine ENA, die Schule der Post-Napoleons. Andererseits hatte es auch ein Nicht-ENA-Absolvent dieser Elitehochschule im Endeffekt überwiegend hoher bis höchster Staatsbediensteten der Verwaltung geschafft, zumindest dem mittleren Europa galante Benimmregeln zu vermitteln. Nun ist er zwar aufs Abstellgleis geschoben worden, unser Narkozy, aber auch von diesem Hollander läßt sich die rechtsrheinische Madame le Chancelier nach der Sittenhaftigkeit des goût français gerne die Wangen behauchen, da der schließlich die hohe Schule der deutscherseits nach Knigge benannten, hier doppelhaarigen Ästhethik besuchte. Daß der seinerzeit noch nicht gesamtdeutsche Freiherr mit seinen Ansichten eher nahezu Revolutionäres im Sinn hatte bei seinen Belehrungen der feinen Gesellschaft, sei einmal mehr am Rande erwähnt. Es darf allerdings gemutmaßt werden, der Mann des Volkes im Sinne eines postitalienischen Duce könnte wieder auf den Thron gelangen. Es sei denn, François Hollande gelingt es tatsächlich, seine leichten Linkischkeiten abzulegen und die Haltung eines seiner berühmtesten Vorgänger einzunehmen. Hatte Frankreich je einen geachteteren König als den Sozialisten François Mitterand? Im übrigen wäre es doch naheliegend, der deutsche Präsident übernähme das Volk. Man müßte lediglich die Gesetze leicht ändern und ihn mit der Machtfülle seines französischen Kollegen ausstatten. Mit grundsätzlichen Änderungen tun die Deutschen sich ohnehin fast so leicht wie beim Wenden. Und man hätte wieder einen König, nicht nur der Herzen, der von rechten Intellektuellen verstanden scheint, sich jedoch dem schlichteren, eher herzlich orientierten Bürger gegenüber um so unverständlicher macht mittels seiner pastoral-diplomatischen Fähigkeiten. Und man müßte sich nicht ständig darauf berufen, daß die englische Erbmasse schließlich ein deutschblaublütiges, volksmündig oder auch -selig gewordenes Panta rhei (na, von wem stammt es denn nun, von Heraklit oder von Platon?) darstellt. Allerdings müßten dann einige, zumindest ein öffentlich-rechtlicher Fernsehrepräsentant, sich tatsächlich in den Stand begeben, der da lautet: Gib endlich Ruhe. Es steht jedoch an zu vermuten, daß er medienmäßig über eine weitaus bessere Kondition verfügt als der ziemliche volksdeutsche Niederländer Johannes Heesters, getragen von einem Volk, das da im träumerischen Geist der immerwährenden Sehnsucht nach dem guten Alten des Kadaver-gehorsams hurrahend jubelruft: Wir wollen unsern ollen Kaiser Willem wiederhaben. Bis das geschieht, werden sie allerdings mit ihrer Ersatzköniginmutter Theresia Angela vorlieb nehmen müssen. Bis zur Regelung der vierzig Prozent Rente des ehemaligen Einkommens wird das aber sicher noch dauern.
Diesseits von Gut und Böse Der Überlänge wegen habe ich meine Antwort auf die Ihre hierher verlagert, liebe Kopfschüttlerin, quasi infolge der mir immer fremder werdenden Welt. Diese Überfülle mag ich Ihrem Blog nicht zumuten. Ich gestehe, das Glück gehabt zu haben, selten, fast nie zu Verkehrsstoßzeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein zu müssen. Das Schicksal war so freundlich zu mir, mich meine Beförderungszeiten im wesentlichen selbst einrichten zu lassen. Auch heute, im Ruhestand, halte ich es so, nach Möglichkeit nie jemandem in die Quere zu kommen, der von alltäglichem Grieskram gemartert ist. Auf diese Weise oder auch Art konnte ich mancher Begegnung ausweichen, die mir bereits im Vorfeld nicht genehm schien. Dennoch hat es sie gegeben, diese Aufeinandertreffen, besser vielleicht dieses eine, die alle meine (Vor-)Urteile über den Haufen geworfen hat. Ein Mann, den ich, auch wegen seines Äußeren, eindeutig nach unten geschichtet hatte, erwies sich aufgrund eines unvorhersehbaren Gesprächs als ein ungemein sympathischer Zeitgenosse, ein zudem gebildeter, also das, was ich darunter verstehe, einer mit dieser bedacht differenzierenden Auswertung von Wissen, der mich an den Maurer erinnerte, der mir so manches aus der bildenden Kunst zutrug, das mir bis dahin fremd war, oder später der Chauffeur eines Camion, der mir in einer Pétanque-Pause beim Pastis in Cassis erstaunlich viel Meinung zur deutschen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts darlegte. Das liegt einige Jahre zurück. Aber ich habe es seitdem immer vor Augen, wenn ich mal wieder versucht bin, mich in meine alte, mütterlicherseits anerzogene Schnösel-position zurückfallen zu lassen und alle anderen für geistig minderbemittelt zu halten, die, um es mit Franz-Josef Strauß zu sagen, kein Abitur haben. Andererseits ich mich in meinem beruflichen Umfeld, und bis vor kurzem trennte ich nie zwischen Arbeits- und Privatleben, jetzt gibt's nur noch Privates, nicht wenige gepflegte, bestens gewandete und druckreif sprechende Wesen kennenlernte, die bei allem Schönreden oder -schreiben letzten Endes nicht verbergen konnten, wie abscheulich weit unten sie geistig positioniert waren. Daran muß ich jedesmal denken, wenn ich Kommentare zur Weltbeschaffenheit lese, die offen- oder scheinbar von sozialem Engagement geprägt sind. Mit so manchem Politiker hatte ich zu tun. Geblieben ist mir einer, dem ich auch heute noch Vertrauen entgegenbringe, weil ich zu wissen meine, daß er es ehrlich meint und auch weiterhin entsprechend aufrichtig ist. Er war es meines Wissens früher, als er sich noch in hohem Amt befand, und ist wohl konstant auch als Randfigur. Bei den meisten anderen habe ich im Lauf der Zeit das erlebt, was allgemein unter Verlogenheit bekannt ist. Ansonsten mündete alles in mein Glaubenbekenntnis: Ich bin definitif ein Ungläubiger geworden. Ich kann die jungen Menschen gut verstehen, die sich abwenden, die mit denen da nichts (mehr) zu tun haben wollen. Nach meiner Erkenntnis existiert zwischen Politikern und Journalisten der gehobenen Feder eine geistige Verwandschaft, möglicherweise sind es die gleichen Gene. Das mag undifferenzierend, ungerecht, pauschalisierend klingen und ist es sicherlich auch, aber die Summe der Erfahrungen läßt keinen anderen Schluß zu. Und diejenigen, denen dieser Schuh nicht paßt, werden nicht hinein-schlüpfen und dazu eher milde nicken. Die Damen und Herren prügeln sich tagsüber verbal und prosten am Abend in der Zirbelstube oder im Operncafé einander zu. Man kennt das, wenn auch dürftige, Abbild von den Krähen. Alle anderen suchen diese fröhlichen Vereinigungsstätten nicht auf. Aber die gehören auch nicht der Gilde der edlen Feder an. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie dem gehobenen Umfeld einer FAZ, einer SZ, eines ND oder JW angehören. Karrierestreben macht vor nichts halt. Auch wieder pauschal, aber siehe oben. Allerdings ist es wichtig und soll auch so bleiben, daß wenigstens auf dem Papier oder in der elektronischen Kladde wenigstens der Schein gewahrt bleibt, daß weiterhin auf dem sogenannt geduldigen Papier gedruckt wird: Wo der Deutsche seiner Pogrome gedenkt, indem er Eichen pflanzt, kann auch das Volksfest nicht weit sein. Bierstände, Luftballons, eine Fahrradsternfahrt, ein Konzert mit einem Chor aus 450 Kinderstimmen, ein »Liedermacher«, der »Kinderlieder aus aller Welt« zum Besten gab, und anderes Remmidemmi sorgten in Rostock für Stimmung. Dazu passend hatte man zum Zweck des Gedenkens bzw. zum Zweck dessen, was man in Deutschland dafür hält, ein Zirkuszelt aufgestellt. Mit Hüpfburgen für Toleranz und Integration! Bratwurstessen für die Menschenwürde!Es muß auf Tatsachen hingewiesen werden, mit dieser Schilderung bin ich eins, da deckt eine Meinung die andere ab. Diese Ähnlichkeit mag durchaus auch in manch einem Blog zu lesen sein, doch allzu häufig lugt da die Fadenscheinigkeit zwischen den Zeilen hervor. Dann mag ich nicht verlinken, da klinke ich mich aus. Denn theoretisch könnte das auch in einem anderen Blatt gedruckt oder verewigt gewesen sein, möglicherweise in dem, das auf der Front- sprich Wirtschafts- oder Innenpolitikseite der gesellschaftlichen Schicht den Kampf ansagt, von dessen geringfügigen Einkommen sie letztendlich lebt, weil die kraft ihrer «ausgeliehenen» Arbeit denen Ansehen und Reichtum verschafft, im Feuilleton aber dieselben Zustände kritisiert. Ob sie jedoch daran glauben, was sie zu Papier beziehungsweise digitalisiert in die Elektronik geben, daran zweifle ich zunehmend. Ich Ungläubiger. Manche mit links schreibendem Herzen ereilten attraktive Angebote von der anderen Seite, die sie nicht ausschlagen konnten. Ich habe seltsame Richtungsänderungen erlebt. Darunter war manch ein einst glühender Sozialdemokrat, den die Finanzwelt aus seinem Status als Kanalarbeiter lockte beziehungsweise hervorholte. Auch Sozialisten begegneten mir in meinem Leben, die alles drangaben, da die Wirtschaft indirekt mit einer Hochschulkarriere zu winken wußte, da sie Lehrstellen und -stühle finanzierte. Mittlerweile scheint mir nahezu alles darauf hinauszulaufen: Wer nicht zugreift, der ist selber schuld. Vielleicht bin ich zu naiv und glaube doch noch insgeheim und irgendwie oder will glauben, nämlich an das Gute im Menschen, der nicht um des schnöden persönlichen Vorteils willen die anderen, gar Freundschaften drangibt. Möglicherweise liegt es daran, daß ich tatsächlich solches erlebt habe, daß jemand um der Karriere und des damit verbundenen gesellschaftlichen Aufstiegs willen seine Ideale von der Gemeinschaft, die im übrigen der Religion nicht bedarf, nicht aufgibt. Aber es sind wenige, und sie werden immer weniger, christlich-sozial-demokratisch hin oder her, so scheint es mir, oder etwas ist tatsächlich — Hamlet.
|
![]() Jean Stubenzweig motzt hier seit 6254 Tagen, seit dem Wonne-Mai 2008. Letzte Aktualisierung: 07.09.2024, 02:00 ... Aktuelle Seite ... Beste Liste (Inhaltsverzeichnis) ... Themen ... Impressum ... täglich ... Das Wetter ... Blogger.de ... Spenden
Zum Kommentieren bitte anmelden.
AnderenortsSuche: Letzte Kommentare: / Echt jetzt, geht noch? (einemaria) / Migräne (julians) / Oder etwa nicht? (jagothello) / Und last but not least ...... (einemaria) / und eigentlich, (einemaria) / Der gute Hades (einemaria) / Aus der Alten Welt (jean stubenzweig) / Bordeaux (jean stubenzweig) / Nicht mal die Hölle ist... (einemaria) / Ach, (if bergher) / Ahoi! (jean stubenzweig) / Yihaa, Ahoi, Sehr Erfreut. (einemaria) / Sechs mal sechs (jean stubenzweig) / Küstennebel (if bergher) / Stümperhafter Kolonialismus (if bergher) / Mir fehlen die Worte (jean stubenzweig) / Wer wird schon wissen, (jean stubenzweig) / Die Reste von Griechenland (if bergher) / Richtig, keine Vorhänge, (jean stubenzweig) / Die kleine Schwester (prieditis) / Inselsommer (jean stubenzweig) / An einem derart vom Nichts (jean stubenzweig) / Schosseh und Portmoneh (if bergher) / Mit Joseph Roth (jean stubenzweig) / Vielleicht (jagothello) «Ist Kultur gescheitert?» ? «Bitte gehen Sie weiter.» Suche: Andere Worte Anderswo Beobachtung Cinèmatographisches + und TV Fundsachen und Liebhaberstücke Kunst kommt von Kunst La Musica Regales Leben Das Ende © (wenn nichts anders gekennzeichnet): Jean Stubenzweig |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |