Adeliges Tennis Per Anhalter ins Paradies, Fliegend über die Berge, Anhalters Bahnhof, Grabungsvolle Hymnen, Anhalters goldener Käfig, Anbahnungen, Unter Eulen, Die Behütete, Blumenkohl und Pannekoeken. Der Reise neunter Teil. «... den seit der letzten Jahrhundertwende vermutlich nicht mehr benutzten Tennisplatz», hatte ich am Ende geschrieben beim letzten Mal. Seit der vorletzten aber muß es heißen! Wir leben schließlich bereits im 21. Jahrhundert. Und mich hatte das Schicksal in den Siebzigern des zwanzigsten in die unergründlichen Sümpfe belgischen Adels geführt. Dem fünfzehnjährigen Erbprinz dürfte das schnurz gewesen sein. Er mußte den Tennisplatz säubern. Obwohl nicht eben wenig Personal ständig um das Kasteel und auch darin herumschlurfte. Aber vermutlich war das eine der merkwürdigen Erziehungsmaßnahmen seines angeheirateten adligen Vaters. Der gerierte sich ohnehin immer so hochherrschaftlich. Wie ein Fabrikdirektor. Nun gut, das war er ja auch. Aber er war doch nicht dessen Arbeiter. Sohn war er er. Dennoch, das wußte er, ein Widerspruch wurde nicht geduldet. Mit Mutter wäre das nicht passiert. Die hätte das im Zweifelsfall selber erledigt. Aber es ging aufs Wochenende zu. Und an an einem solchen befand er sich gnadenlos zuhause. An dem er grundsätzlich alleine die Familie «dirigierte», wie er das nannte, der Opern- und überhaupt Konzertfreund. Denn am Wochenende hatte er kein Fabrikorchester, da mußte die Familie nach seiner Pfeife aufspielen. Und dann noch den Zusatz «für unseren Gast». Mit dem er dann auch noch spielen sollte. Den er nicht ausstehen konnte, diesen Eindringling. Zu dem er, wenn er sich aus dem Haus traute, gerne mal Sankt Bernhard hinschickte, der ihn ebenfalls gefressen hatte. Der immer so ein angewidertes Gesicht machte, wenn er seinen Renner auf Höchstleistung brachte in den Runden um den Park. Sein Vater hatte nichts dagegen, er hatte ihm das Gerät sogar gekauft, frisiert hatte er es selbst. Aber der fuhr ja selber gerne vor den anderen her mit seinem Standesgemäßen, um Unfälle durch vor ihm Dauerbremsende zu vermeiden. Mutter lächelte, wie immer. Die hielt sich auch nicht die Ohren zu, wie seine dämliche große Schwester, die nie das Gelände, auch kaum das Haus verließ, obwohl sie die einzige war, die das durfte. Allenfalls mit diesen «Gast» tat sie das. Sollte sie ihn doch heiraten und mit ihm verschwinden. Sie, seine kleinen Geschwister und er, durften ja nie raus aus dem Park. In die Schule, ja. Aber anschließend sofort wieder zurück ins Gefängnis. Nichtmal mit den Schulfreunden durfte er nach Unterrichtsende durch das Städtchen gehen. Abgeholt wurden sie alle, eingesammelt wie Vieh, auf den Transporter und wieder zurück in den heimischen Stall. Also gab er dort ein bißchen Gas. Auch wenn's die Pferde leicht erschreckte. Aber die gehörten ohnehin diesen Fremden, die die Boxen gemietet hatten in den Stallungen am Rand ihres Parks, die aber lediglich ihre Gäule abholen und ansonsten keinen Schritt ins Gelände tun durften. Denn das gehörte ihm und seinem heißen Ofen. Der aber war jetzt sozusagen stillgelegt, weil er die rote Asche vom braunen Laub des letzten Winters befreien sollte. Um mit ihm Tennis zu spielen, mit diesem Möchtegern. Tennis, das war auch so eine Marotte seines Vaters, von der der meinte, das gehöre mit zur Kultur. Drei Wochen lang direkt nach der Schule jeweils vier Stunden. Einen Lehrer aus Blankenberge hatten sie sogar engagiert und ihn einquartiert beim Doktor am Parkrand, den seine Eltern auch von weither geholt hatten und der fast ausnahmlos ihre Wehwehchen kurierte. Na gut, ein paar aus dem Kaff gingen vielleicht auch zu ihm. Und wenn sie mal was hatten, mußte der ohnehin bei ihnen im Haus antraben; da er als Leibarzt zum Hofstaat gehörte und jederzeit zur Verfügung zu stehen hatte, zahlte er weniger Miete. Wochenlang Tennis. Und abends Lernen für die Schule. Nicht für das Leben, denn das war keines. Und jetzt sollte er sich auch noch diesem Schnösel opfern. Obwohl er seit ewigen Zeiten keinen Schläger mehr geschwungen hatte. Aber er würde es ihm schon zeigen. Heute nacht würde er alles durchexerzieren. Gut, ohne Bälle, nur die Technik imitieren. Aber das hatte er bei diesem Ballpädagogen ja auch stundenlang üben müssen. Er würde ihn vernichten. Und wenn er auf dem Boden lag, dann würde er ihn Bernhardus zum Mittagessen freigeben. Genau weiß ich es nicht mehr, wie es dazu kommen konnte, den armen kleinen Prinz von seinem Renner wegzubringen und zum Tennisspiel mit mir zu verurteilen. Möglicherweise hatte ich beim abendlichen Gespräch bei immer sehr gutem Roten mit Boyards im grünen oder blauen Salon auf die Frage, ob ich Sport treibe, ungeschickt geantwortet. Oder das Töchterlein hatte von einem voralpenländischen Deutschlehrer geschwärmt, dessen Hilfestatus unziemlich verschweigend, der seine Sonnenbräune nicht nur vom Skifahren hatte, sondern sie unter anderem dadurch erlangte, indem er ständig in der Mittagshitze mit nacktem Oberkörper auf einem gestrichenen Betonplatz Tennis spielte. Ich hatte das tatsächlich eine Zeitlang getan, obwohl ich weder richtig Skifahren noch Tennisspielen konnte. Aber meine jungen Alpinen nahmen mich nunmal zu allen Ereignissen dieser Art mit, und so beteiligte ich mich eben. Und der Sportivste von allen brauchte mittags eben einen, den er über den Platz jagen konnte. Als Lohn durfte ich dann des öfteren sein wunderschönes (viel röteres und sicher auch flotteres als das hier gezeigte) Cabriolet benutzen, um mir auf meinen Dienstreisen in die Münchner Theater bei Miles Davis' bitches brew von den Fräuleins auf Klassenfahrt zurück vom Obersalzberg ins Bergische Land aus dem Bus diese Information zubrüllen zu lassen; ja, damals ging sowas, es war noch möglich, über eine lange Strecke auf der Autobahn von Garmisch in die Landeshauptstadt neben einem anderen Fahrzeug herzufahren. Er spielte ein schönes Tennis, gelerntes eben. Aber ich war ein, Boyards hin, Maïs papier her, des Rennens auf dem Hartplatz Gewohnter, noch immer einiges des früheren Eishockeys sowie der anschließenden langen Berliner Rock'n'Roll-Nächte neben Otto Schilys Kanzlei in der ja auch noch nicht allzu alten Muskulatur; ein besessener Autodidakt zudem. Seine Schläge kamen äußerst gefühlvoll und manchmal gar elegant, doch der Sandplatz war zu langsam, ich errannte nahezu jeden noch so kunstvoll geschlagenen Stopball. Äußerst kraftraubend war es, aber ich wollte mir doch von so einem jungen Halbadeligen keine herbe Niederlage verpassen lassen. So hetzte ich um meine Würde. Beim Stand von zwei zu zwei schmiß er dann zu meinem Glück den Schläger in hohem Bogen in Richtung seiner feixenden Geschwister und dem leicht ergrimmt dreinblickenden Vater sowie seiner wie immer lächelnden Mutter und verkündete Unlust. Der Hausherr fing sich rasch wieder und trat in den gewohnten diplomatischen Dienst ein. Ein Unentschieden sei ja gerecht und für alle das Beste. Letzteres käme dann zu Mittag, er habe reservieren lassen in einem der besten belgischen Restaurants. Den Jungen hingegen habe ich fortan kaum noch gesehen, aber immer gehört. Dafür mußte er Sankt Bernhard präpariert haben, auf mich dressiert. Denn wo ich auch hinschaute, er lag auf der Lauer und wartete auf sein Mittagsmahl. Mehr oder minder tränenreich verabschieden werde ich mich mit diesem Thema wohl beim belgischen Nationalgericht in einem «der besten Restaurants» des Landes. Beim nächsten Ma(h)l also. Wenn der Platz nicht ausreicht, gibt's noch ein weiteres auf dem Weg nach Sevenoaks und London, dort nach dem letzten Pint abends um elf und anschließendem God shave the Queen mit Polizeibegleitung auf The Mall. Damit das klar ist: bei dem Kasteel da oben handelt es sich nicht um besagtes; alle weitere Abbildungen sind ebenfalls nicht zur Geschichte gehörig. Per Anhalter ins Paradies, Fliegend über die Berge, Anhalters Bahnhof, Grabungsvolle Hymnen, Anhalters goldener Käfig, Anbahnungen, Unter Eulen, Die Behütete, Blumenkohl und Pannekoeken, Adeliges Tennis, Nationalgericht, Das Süße und seine Fährnisse, Fluchtgedanken, Gnadenmahl oder Reiche Stunden. Der Reise vierzehnte Folge.
That made my day! Vielen Dank. In meinem Briefkasten eine schlechte Nachricht, aber hier immerhin: ein Lichtblick an meinem abendlichen Horizont. Bitte nicht verabschieden. Und gratulieren, daß Sie den Bengel rund gemacht haben! Schläger hinschmeißen ist sowas von schlechter Verlierer. Rund gemacht?
Ich den Bengel? Ich war ja glücklich, daß er den Schläger geschmissen hatte. Noch eine Runde hätte ich sicherlich nicht überstanden.Ich hab's damals gerade noch die Treppen hinaufgeschafft in mein hochherrschaftliches Badezimmer, wo ich dann zwanzig Minuten zwischen den beiden Waschbecken (eines für die Dame, eins für den Herrn) hing, aber kein Tropfen Wasser mehr aus mir kam, da alles draußen den Platz gewässert hatte. Gut, ich nahm dann was aus der Dusche. Ich mußte ja zum Mahl. Aber ein bißchen als Sieger, irgendwie haben Sie recht, habe ich mich dann doch gefühlt. Oder so: Herr Nnier hat's mal wieder für alle bestens formuliert. >> kommentieren 2:2 gewonnen also!
2:2 gewonnen also! Großartig. Ich hatte einmal einen Tennisschläger in der Hand und möchte an den Tag nicht erinnert werden. Aber dafür spielte ich immer gerne Tischtennis. Und als man um das große Tennis nicht mehr herumkam, das auf mich in den 70ern noch so unglaublich elitär gewirkt hatte (nur unsere reichen Nachbarn und die Zahnärztin spielten Tennis), bevor dann irgendwelche Leimener und Gräfinnen den Sport popularisierten, so dass auch ich langsam die bekloppte Zählweise verstand ("Fifteen - Love", "Thirty - Love", "Deuce", "Quiet, please!"), spielten wir eben Tischtennis nach Tennisart. Und wer hätte es gedacht: Das hat richtig Spaß gemacht! "Advantage nnier", "Tiebrak", Manipuliert hab ich Sie.
Wie Sie sehen. Muß es sein? Es mußte sein. Den Titel hoch hinauf.Damals war das auch noch was besonderes! Wir spielten mittags auf dem Kohlgruber Platz, und durften da auch nur drauf, weil keiner so dämlich war, bei diesen Temperaturen um diese Uhrzeit zu spielen und die Ärzte und Apotheker lieber ein Eis schlabberten. Andererseits: der, der mich jagte, war selber so ein (anfänglich «mißratener», weil nur Flausen im Kopf habender) Sohn – und ist dann am Ende auch (Kinder-)Arzt geworden in einer vermutlich seit Jahrtausenden existierenden Familie von Doktoren. Der hat dann auch für mich gezählt. War aber auch ganz einfach: 0:15; 0:30; 0:40, manchmal, aber eher selten 15:30, das ganze allerdings jeweils gnadenlose zwei bis drei Stunden lang. Aber gerade das sollte mich in Belgien zum 2:2-Sieger machen.
Ich mußte als Kind Tennis spielen. Was erforderte, dem Ball hinterherzulaufen und das war mir viel zu dumm, erst recht in der Sommerhitze. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sehr das Interesse an diesem Sport in den letzten zehn Jahren abgenommen hat.
Und ja, Herr Stubenzweig, wenn der Bengel den Schläger hinschmeißt, haben Sie in meinen Augen klar gewonnen! Müssen ist schrecklich.
Schon sehr früh habe ich mich darüber aufgeregt, wenn Eltern ihre Kinder zum Eiskunstlauf zwangen, diesen Friseusensport (nichts gegen Friseusen), in ihren Mädchen eine potentielle Marika Bäumler oder Katja Witt sahen, oder sie mit dem Rad rennen mußten, weil ein neuer Poupou Poulidor gesucht wurde. Ich habe im Bekanntenkreis einen «gutgehenden» Rechtsanwalt, der samt Gattin in seinem geistig begabten Sohn einen begnadeten Fußballtorwart sieht; weil die beiden verrückt sind nach diesem Sport. Grauenvoll, diese Heranzüchtung dieser ganzen Steffi Grafs und Boris Beckers und Yannick Noahs. Daß das Interesse abgenommen hat, liegt an der mangelhaften Züchtung, möglicherweise, weil der Sport zu sehr in die Breite gegangen ist und man dann kein Individualist mehr sein darf.Aber damals gehörte das in diesen Kreisen ja tatsächlich ohnehin noch zur kulturellen Pflicht. Pädagogisch betrachtet oder um mir zwei «Freunde» zu schaffen, hätte ich den Jungen gewinnen lassen müssen. Und im Nachhinein war es wohl richtig, dem Vater eine Niederlage zu verpassen (ich weiß allerdings nicht, welche Tirade der Junge über sich ergehen lassen mußte). Aber irgendwie hatte des Schloßherrn ingeniöses Konstrukteursgehirn falsch gerechnet. Denn erstens war ich ja selber noch ein geistig beschränkter Hüpfer mit Resten von Siegeswillen, und zum zweiten hatte er nicht einkalkuliert – gut, das konnte er nicht wissen –, daß es noch nicht so lange her war, daß ich mit dem Rauchen begonnen hatte (diese ständig ausgehenden Maïskolben rauchte ich ohnehin nur, weil ich den [späten] Existentialiste öffentlich unter Beweis stellen wollte) und es nicht allzuweit zurücklag, daß ich jeden Tag heftig trainiert hatte. Fünfzehn Jahre lang. Und auch danach immer in Übung war. Mir ist der Zwang glücklicherweise erspart geblieben. Aber ich habe ja auch das Klavier (und anderes) verweigert (worüber ich mich dann irgendwann zu ärgern begann), da gab's nichts zu holen bei mir. Es ergab sich ganz von alleine, als man mich ins Internat kurz vor dem Polarkreis steckte. Dort hatte Sport nach Schulschluß Priorität. Und da machte ich einfach mit. Es machte dann sogar Spaß. Weil es Spiel bedeutete. Jeder Sport, der das nicht ist, ist Mord. An der geistigen Gesundheit. Zwang
Ich wurde zu so einigem gezwungen, Ballett kurzzeitig (da wurde mein Arm aber immer lahm), Klavier üben, Rechenzettel, Hausaufgaben, Spülmaschine ausräumen, Zeitung lesen. Und trotz aller gefühlten damaligen Leiden würde ich heute sagen: geschadet hat's mir nicht. Gerade beim Klavier werde ich meinen Eltern ewig dankbar sein für ihre Konsequenz, weil ich sonst sicher irgendwann aufgegeben hätte - was ich heute nur bereuen könnte. Das alleine war den ganzen anderen Druck wert. Außerdem haben meine Eltern zumindest bei Sportarten irgendwann aufgesteckt: ich bin später in den Massen von Pferdemädchen untergegangen und habe den größten Teil meiner Zeit mit Büchern verbracht, so wie ich das wollte.Wobei ich grundsätzlich sagen würde: ein bißchen Druck und Disziplin bei grundsätzlich vorhandenem Interesse (wie bei mir und der Musik) sind hilfreich und gut. Aber es gibt Widerstände, die sollte man nicht brechen. Schwierige Entscheidung, wo da die Grenzen zu ziehen sind. Und meinen Sie allen Ernstes, es wäre besser oder richtiger gewesen, den Jungspund gewinnen zu lassen? Gerade wenn die Herrschaften latent darauf gebaut hatten, daß ihr Gast verlieren würde - das ist nur wirklich auch bei aller bisherigen Gastfreundschaft keine sehr noble Haltung. Und hätten Sie damals in aller erwachsenen Reife den Sieg ihrem Kontrahenten überlassen, hätte ich nicht so viel Freude bei der Lektüre des Blogs.
Alles ganz wahr. Über Federball bin ich jedoch nie hinausgekommen. Dafür kannte mein Vater immerhin den Großvater von Steffi Graf, weil sie zusammen in der Eisenbahnerkantinie gegessen haben. Energetisch ist da allerdings nichts zu mir rübergeflossen.
Ein bißchen Druck,
ja, Madame Damenwahl, da muß ich Ihnen rechtgeben. Da hätte ich so einiges später nicht äußerst mühsam erlernen müssen. Aber ich klage hiermit auch das Interesse an – es hätte sich wahrhaftig in einigen Fällen früher einstellen können. Dann könnte ich Ihnen beispielsweise und wenigstens Für Elise vorspielen.
kurz zu fuer elise, sehr am thema vorbei: ich habe dem beebie bei prenatal ein musikmobile mit lustigen schafen gekauft, welches, wie wir zuhause feststellten, fuer elise dudelt, davon aber nur die ersten paar takte und mit einem sachlich voellig falschen ende. einem sechs wochen alten kind ist das natuerlich voellig egal, aber die eltern leiden unter dem falschen ende, welches aufgebaute erwartungshaltungen an bestimmte tonfolgen nicht beantwortet. ich weiss, dass man sich nicht so anstellen soll, aber wir sind versucht, das musik-element des musikmobiles in zukunft zu ignorieren. (man will das kind ja auch nicht musikalisch frueh-misserziehen)
Mein Beileid, Frau Herzbruch, zu diesem Fehlkauf. Aber ja, musikalische Früherziehung kann nie schaden. Betrachten Sie es vielleicht als Training für kommende Zeiten, wenn Ihr Kind irgendwann mal ein richtiges Instrument lernen möchte - ich wundere mich heute noch, wie meine Eltern die Beschallung ausgehalten haben, über Jahre hinweg. Und böse Blicke mit kleinen Kindern in der Oper standhaft ertragen haben.
Bei sechs Wochen Alter darf ich auch noch sagen: Herzlichen Glückwünsch, oder? Herr Stubenzweig, ich kenne einen sehr respektablen Herrn fortgeschrittenen Alters, der in späten Jahren vom Ehrgeiz an den Tasten befallen wurde und bei jeder Gelegenheit übt. Finde ich bewundernswert und macht mir Hoffnung, daß ich irgendwann Zeit und Muße in ausreichendem Maße haben werde, um wenigstens noch ein weiteres Instrument zu lernen. Zu spät ist es nie, nie, nie. Jedoch eine Frage der Prioritäten - das muß jeder für sich entscheiden. Und im Moment gibt es in meinem Leben auch wichtigeres, als Fagott oder Cello zu lernen.
vielen dank! glueckwuensche hoert man ja immer gerne.
ich persoenlich komme ja aus einer familie, in der der vater in jungen jahren jazztrompeter war, und das fuehrte dazu, dass ich dann in ganz jungen jahren in den trompetenchor gezwungen wurde. das war schlimm. eigentlich wollte ich ja klavier spielen, und fuer eine 10jaehrige gibt es nichts uncooleres (und unpassenderes, nur alte maenner) als der blaeserchor. naja, ich hab's ueberlebt, spiele seit 20 jahren mit immer noch wachsender begeisterung gitarre und habe heute mit mann entschlossen, dass wir ein klavier kaufen. 25 jahre nach dem ersten "ich will ein klavier". mal sehen, ob's was bringt fuer's kind. oder ob der auch nur vor dem computer haengt (ich haenge wenigstens sehr oft mit gitarre in der hand, vielleicht ist ihm das ja eine botschaft.) Diese Dudelelise
kenne ich wohl. Das war früher mal sozusagen ein Verkaufsschlager; ich wußte nicht, daß diese Dinger überlebt haben. Die bereiten aber wirklich Ohrenschmerzen. Zwar kam es bei mir nicht dazu, mich am Pianoforte fürs Elysium bereitspielen zu dürfen, weil ich eben ein früher Verweigerer war, aber da ich zuhause ausnahmslos Wohlklänge zu hören bekam, habe ich ein einigermaßen geschultes Ohr (der Jazz zog später in mich ein). Und das schreit vor Schmerz bei diesem Geplinge. Sprechen Sie doch mal mit Ihrem Kleinen, wie er empfindet ... ...Da Sie das Cello erwähnen, Frau Damenwahl – eine Freundin, vorzügliche Beherrscherin dieses Instrument, der ich schon vor langer Zeit mein Leid geklagt hatte, meinte bereits damals: Cello könne man gut auch noch im Alter lernen. Und jetzt kommen Sie mit dem Klavier für Ältere. Ich glaube, ich bleibe doch besser beim Plattenspieler. >> kommentieren Vom Obersalzberg ins Bergische Land - ein großer Bogen! Dort in der Hauptstadt des Bergischen spielte in meiner Schulklasse nur die Tochter des örtlichen Tapetengroßhändlers (irgendwie verwandt mit dem Rauhfasergroßproduzenten) Tennis. Eine fremde Welt, gleich nach denen kommend, die daheim einen sogenannten Swimmingpool (im Bergischen, haha) besaßen. Für etwas jünger
(Ihr jugendlicher Stil!) hatte ich Sie gehalten; übersetzt: Sie haben also diese «fremde Welt» der wirklichen Eliten, also als noch nicht jeder Dahergelaufene Tennis spielen durfte, noch miterlebt.Das Bergische hat mich auch einige Male festgehalten, aber weniger des Tennis' wegen, sondern weil es eine Zeitlang offensichtlich eine Tendenz von Architekten gab, dort alte Häuser in was Ordentliches umzugestalten. Allerdings ohne Swimmingpool. Ich nehme an, sowas gab's nur in Wuppertal. Oder am Rand, in Leverkusen. >> kommentieren Spamming the backlinks is useless. They are embedded JavaScript and they are not indexed by Google. |
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